Nachbericht
Jubiläumsauktion der Hermann Historica mit exzellenten Ergebnissen geschlossen
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Presse06.12.2017
Sonderkatalog Militärische Kopfbedeckungen bis 1918
Auch für diesen Sonderkatalog konnte Hermann Historica seine ausgewiesene Expertise in der Vermarktung geschlossener Sammlungen ausgesprochen erfolgreich unter Beweis stellen. Kaum ein Stück blieb unverkauft und vielfach die taxierten Startpreise weit überboten. Die internationale Sammlerschaft, privat oder institutionell, ließ sich die seltene Gelegenheit nicht nehmen, wahre Raritäten zu ersteigern, denn nicht oft fanden Pracht und Status des Militärs so anschaulichen Ausdruck wie in den historischen, soldatischen Kopfbedeckungen. Die Statur des Trägers sollte besonders imposant erscheinen, gegen Wetter und Feindeinwirkung sollte er geschützt sein und sein Rang in der militärischen Hierarchie ersichtlich sein. Hier nun im Sonderkatalog mit Schwerpunkt auf österreichische und deutsche Helme konnten zwei ausgezeichnete Kollektionen, die über Jahre mit großem Engagement gesammelt wurden, zusammengeführt und angeboten werden. Darunter fanden sich so ausgezeichnete Schätze wie ein Helm der k. u. k. Ersten Arcierenleibgarde von 1905. Ein prächtiger Helm, dessen Silberglocke mit feuervergoldeten Beschlägen und imposantem weißen Roßhaarbusch versehen war und ab 14.000 Euro zur Versteigerung stand und dann grandiose 34.000 Euro erreichte. Bereits ab 7.500 konnten Enthusiasten militärischer Historie einen bayerischen Helm M 1852 für Offiziere der Leibgarde der Hartschiere, ebenfalls sehr selten und von weißem Roßhaarschweif bekrönt, ersteigern, mussten dann aber 9.000 Euro aufbringen.
Orden und Ehrenzeichen
Auch unter den Orden und Ehrenzeichen brillierten die Lose von europäischen Königshöfen. Herausragend aus dem Nachlass des Prinzen Alfons von Bayern (1862 - 1933) bzw. seines Sohnes, des Prinzen Joseph Clemens (1902 - 1990), die Versteigerung einer umfangreichen Ordensgruppe. Ebenso phaleristische Sensation wie anschaulicher Beleg bayerischer Geschichte, unter der sich singuläre Stücke wie die goldene Kollane des Hausritterordens vom Heiligen Hubertus fanden. Eine ausgesprochen repräsentative Ordensdekoration mit farbig emallierten Hubertusszenen und anhängendem Ordenskreuz. Bereits 1444 gestiftet, gehörte der Hausorden vom Heiligen Hubertus zu den vornehmsten Orden Europas und war verdienten, dem Königshaus nahestenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens vorbehalten. Prinz Alfons von Bayern war durch seinen Onkel König Ludwig II. anläßlich seiner Volljährigkeit am 24. Januar 1880 in den ersten und höchsten Orden des bayerischen Königreichs aufgenommen worden. Ein einzigartiges Los, das durch den zugehörigen eigenhändigen Übersendungsbrief von König Ludwig II. noch an Bedeutung gewann und vom fachkundigen Publikum von 45.000 Euro flugs auf 69.000 Euro gesteigert wurde. Ebenso selten und mit gleicher Historie und Provenienz verbrieft, das Schärpenkleinod sowie der Bruststern zum Hausritterorden vom Hl. Hubertus. Auch diese in Gold und Emaille gefertigt, dazu dekoriert mit Diamanten, bereichert nun als rares Set mit Schärpe und Etui für 21.000 Euro, Taxe 17.000 Euro, eine neue Sammlung.
Mit Losnummer 5121 konnte dem interessierten Publikum ein wahres Rarissimum, wie es nur selten bis nie am Markt zu finden ist, ab 18.000 Euro, Zuschlag 22.000 Euro, angeboten werden. 1917 an den 1869 geborenen Oberst Theodor Ritter von Herrmann verliehen, kam der Militär Max Joseph-Orden mit Urkunde und überaus außergewöhnlich, mit Adelsbrief zur Auktion. Bereits mehr als einhundert Jahre zuvor gefertigt und 1814 an den russischen Generalleutnant der Infanterie Nikolai Ivanovitch Seliavine (1774 - 1833) verliehen, wurde das goldene Ritterkreuz 1840 rückgeliefert und bis zu seiner erneuten Verleihung verwahrt. Aus dem persönlichen Besitz des letzten Königs von Hannover, von König Georg V. (1819 - 1878) wurde ein Bruststern zum Georgsorden mit Emailleband des Hosenbandordens um 1860 mit Startpreis von 25.000 Euro präsentiert. Eine Doppeldekoration von unzweifelhaft musealer Bedeutung – auch für die Geschichte des britischen Könighauses, was auch den Bietern nicht verschlossen blieb und so wurde der dekorative Orden für 36.000 Euro versteigert.
Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten
Als auf hohem Niveau ausgesprochen wertbeständig erwiesen sich in den vergangenen Jahren hochwertige antike Schusswaffen. In diesem Herbst konnten jedoch darüber hinaus erhebliche Zuwächse in den Versteigerungen verzeichnet werden. Gleich von 12.000 Euro auf 27.000 Euro hochbeboten wurde eine schwere deutsche Büchse mit kombiniertem Lunten- und Radschloss von 1580. Die seltene Kombinationswaffe zeigte gravierte Abdeckungen und Hähne sowie einen Schaft aus ebonisiertem Holz mit Einlagen aus graviertem und geschwärztem Bein. Sehr schön und überaus qualitätsvoll, ein feiner, auf 20.000 Euro taxierter und mit 22.000 Euro auktionierter Radschlosspuffer, der wohl um 1580 in Augsburg gefertigt wurde. Der Nussholzvollschaft kunstvoll mit gravierten und geschwärzten Bein verziert, bestach das ganzflächige Dekor mit zarten Blütenranken, gerahmt mit Akanthuslaub und Zopfornament. Lange bereicherte eine ausgesprochen prachtvolle, böhmische auf 1662 datierte Luxus-Radschlossbüchse, vermutlich aus Eger, die Sammlung der Fürsten von Salm-Reifferscheidt. Für 24.000 Euro, mit Startpreis 15.000 Euro, konnte das einmalige Stück, über und über verziert mit feinsten jagdlichen Darstellungen, Maskarons und Akanthusdekor, sei dies geschnitzt am Nussbaumschaft oder graviert an Schloss und Kolben, nun für eine neue Kollektion erworben werden.
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Nachbericht: 75. Auktion der Hermann Historica