Nachbericht
Jubiläumsauktion der Hermann Historica mit exzellenten Ergebnissen geschlossen
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Presse06.12.2017
Historische und militärgeschichtliche Objekte
Hochbedeutende Sammlerstücke von europäischen Kaiser- und Königshöfen konnten erneut im Kapitel der Militaria zur Auktion angeboten werden. Dass die in Material und Verarbeitung kostbaren Objekte aus dem persönlichen Besitz von Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837 - 1898) von jeher sehr gesucht waren, stand außer Frage, doch die jetzigen Zuschläge hierfür übertrafen die ohnehin hohen Erwartungen dann noch bei weitem. Für seltene Stücke aus ihrer exklusiven Garderobe wie den Rock einer Ballkleidgarnitur aus cremefarbener Seide mit Schleppe aus Brokat, diese um 1880 feinst silberfarben und weiß mit Rosenzweigen und -blüten teils mit Perlmutt bestickt, entbrannte mit Aufruf bei 7.500 Euro ein Bieterwettstreit, der erst bei 85.000 Euro ein Ende fand. Gleicher sensationeller Zuschlag, bei einer Taxe von 3.000 Euro, erfolgte für eine Pariser Arbeit, ein schwarzes, dreischichtiges Tüll-Cape mit Samtbändern aus der Trauerphase nach dem Freitod ihres Sohnes und für das engtaillierte Oberteil eines schwarzen Seidenmoiree-Kleides aus gleicher Zeit, hier um 1897/98, mit Pailletten- und Perlenbesatz sowie Tüllband in besonders schöner Erhaltung, waren Gebote ab 7.500 Euro willkommen, für den Erwerb dann aber 30.000 Euro vonnöten. Ihr persönliches Delphin-Petschaft aus Achilleion auf Korfu, das drei vergoldete Delphine eine rote Marmorkugel haltend zeigt, war einem Bieter 22.000 Euro bei einem Rufpreis von 6.500 Euro wert. Ebenso herausragend und nicht minder gefragt in diesem Kapitel, ein en détail dokumentiertes Stück aus dem Besitz des letzten deutschen Kaisers und im Jahre 1907 Käufers von Achilleion, Kaiser Wilhelm II. (1859 - 1941). Anlässlich seines 20jährigen Regierungsjubiläums 1908 vom preußischen Offizierskorps übereignet, war der Marschallstab identisch zu den Stäben der Zeit gearbeitet, jedoch nicht mit Edelsteinen belegt. Das einmalige Stück preußischer Geschichte gelang bereits in den zwanziger Jahren mir der Versilberung der vom kaiserlichen Hausministerium verwalteten Besitztümer in private Hände. Der in Gold, Silber, Emaille und Samt gefertigte Marschallstab mit aufgelegtem Monogramm des Kaisers "WR II", preußischer Krone sowie Benennung von Anlass und Widmenden, wurde von 35.000 Euro auf 60.000 Euro hochgesteigert.
Sehr positiv aufgenommen wurden auch die einzigartigen Lose, die im Rahmen einer kleinen Sammlung von Erinnerungsstücken aus der persönlichen Verwendung von Papst Johannes XXIII. (1881 - 1963) dem interessierten Publikum präsentiert wurden. Von einem Biographen des hochgeschätzten, seit 2014 heiliggesprochenen Papstes, zusammengetragen und bewahrt, standen unvergleichliche Objekte zu Auktion. So sein Camauro aus feinem roten Tuch mit Hermelinbesatz, der bei einem Startpreis von 2.000 Euro auf 3.400 Euro gesteigert wurde oder mit gleicher Taxe sein goldener Dornenring mit Christuskopf und durchbrochenem ziseliertem Geflecht aus Dornenzweigen mit kleinen gefassten geschliffenen Rubinen, für den erst bei 17.000 Euro der Hammer fiel. Den höchsten Zuschlag erzielte hier ein vollständiger und außergewöhnlich seltener Satz Goldmedaillen des Episkopats Johannes XXIII, die Serie der "Medaglie annuali" Anno I bis Anno V, der eine Verdoppelung der Taxe von 12.500 Euro nur knapp verfehlte und mit 22.000 Euro zugeschlagen wurde.
Schön auch das Ergebnis von 25.000 Euro, Startpreis 4.500 Euro für die überlebensgroße Portraitbüste des erfolgreichsten Jagdfliegers des ersten Weltkrieges, Manfred Freiherr von Richthofen (1892 – 1918). In einer Gesamthöhe von 36 Zentimetern, ist der ausdrucksstarke Bronzekopf auf einem flachen Sockel montiert und zeigt eine durchgängige dunkle rotbraune Patina. Im Katalog der historischen und militärhistorischen Objekte fanden sich zudem eine Vielzahl weiterer Belege außergewöhnlicher, militärischer Karrieren. So aus Frankreich, ein Säbel für Offiziere der Chasseurs à cheval de la Garde impériale, der sich ungemein aufwendig gearbeitet, gebläut, geätzt und vergoldet mit gekröntem napoleonischen Adler, Blütenranken und Trophäen, mit reliefiertem Kopf der Minerva auf dem Mitteleisen und einem Löwenkopf als Abschluss des Knaufes präsentierte. Eine ausgesprochen dekorative Blankwaffe, die bei einem Aufruf von 4.500 Euro, 9.000 Euro erzielte. Ebenso repräsentativ, der Uniformrock eines Brigadegenerals aus der Zeit der Ersten Restauration, 1814. Aus feinem blauen Tuch, an Kragen und Armaufschlägen reich verziert mit goldener Posamentstickerei, der Kragen mit schwarzem Samt unterfüttert und die vergoldeten Knöpfe vollzählig erhalten, konnte der seltene Generalsrock mit 14.500 Euro, das mehr als Dreifache seiner Taxe von 3.500 Euro erreichen.
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Nachbericht: 75. Auktion der Hermann Historica