Nachbericht
Jubiläumsauktion der Hermann Historica mit exzellenten Ergebnissen geschlossen
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Presse06.12.2017
Auch das Angebot an qualitätsvollen, teils langjährig für renommierte Sammlungen belegte Blankwaffen ließ keinen Wunsch offen. Wie ein ritterliches Schwert zu anderthalb Hand, das in Passau um 1420 geschmiedet wurde. Das extrem seltene gotische Kampfschwert mit Scheibenknauf zeigte am Klingenansatz den in Messing eingelegten Passauer Wolf, darunter je einen sechszackigen Stern und wurde zu seinem Startpreis von 15.000 Euro erworben. Mit 13.000 Euro, 1.000 Euro über dem Aufruf, ging ein mit 1,78 Metern sehr mächtiger Bidenhänder aus dem schweizerischen Bern um 1550/60 an einen neuen Besitzer. Überzeugen konnten hier die zweischneidige, gekehlte Klinge, der große birnenförmige Knauf und das geschwärzte Eisengefäß ebenso wie die berühmten Provenienzen: Sammlung Viktor Monetti und Sammlung Karsten Klingbeil. Aus Russland oder Polen, ein geätzter Streitkolben aus Schmiedeeisen, der um 1600 gefertigt wurde. Der geätzte Schlagkopf bestand aus acht gebrochen gearbeiteten Blättern, jeweils in Form eines bekrönten Doppeladlers. Zugeschlagen werden konnte er zu seinem Startpreis von 17.500 Euro. Überaus prachtvoll präsentierte sich eine silbermontierte und mit Perlen, Almandinen und Smaragden juwelenbesetzte Magnatengarnitur aus Ungarn, 19. Jahrhundert. Bestehend aus Säbel, Säbelgehänge, Agraffe, Gürtel und 42 Zierknöpfen erzielte sie einen Zuschlag von 18.000 Euro bei einer Taxe von 12.000 Euro. Bei gleichem Startpreis war einem Sammler ein silbermontierter Magnatensäbel aus ebendieser Zeit 13.000 Euro wert.
Asien und Orient
Als sehr gefragt erwiesen sich auch wieder die Lose aus dem asiatischen und osmanischen Raum. Zu dem absoluten Highlight der Auktion erwuchs mit dem sensationellen Zuschlag von 170.000 Euro bei einem Rufpreis von 12.000 Euro, der Fuß einer bedeutenden Monumentalstatue Buddhas aus Tibet, 17./18. Jahrhundert. Der plastisch gearbeitete, linke Fuß aus getriebenem Kupfer mit Feuervergoldung zeigte auf dem Fußrücken ein Dekorband mit Fassungen für, hier nicht mehr vorhandenen, Steinbesatz. Das Objekt von größter Seltenheit maß eindrucksvolle 115 Zentimeter in der Länge und war 44 Zentimeter in der Höhe. Unter den orientalischen Waffen zogen besonders hochwertig gefertigte Miquelet-Waffen die Bieter in ihren Bann. So eine kaukasische, goldeingelegte Pistole von 1835 mit geschlagenen Herstellermarken, floral vollflächig goldeingelegtem Miqueletschloss und gravierter, vergoldeter und nieliierter Silbergarnitur. Ein ungewöhnlich gut erhaltenes Prunkstück, das kaum mit 8.000 Euro aufgerufen, nun für 25.000 Euro einen neue Sammlung ziert. Polnisch Historisches Museum, Muri Exzellente Ergebnisse und eine sehr erfreuliche Verkaufsquote kennzeichnen die erfolgreiche Versteigerung des Polnisch Historischen Museums, vormals Muri, im Rahmen der 75. Auktion. Zeit seines Lebens hatte sich der Künstler, Designer, Philosoph und feurige Patriot, Zygmunt Stankiewicz (1914 – 2010) für die Belange seiner polnischen Heimat eingesetzt. Zunächst kämpfte er in Polen gegen die deutschen Angreifer, dann verfolgte er diesen Kampf von französischem Boden aus. Ab 1942 fand er Aufnahme in der Schweiz, blieb aber seiner polnischen Heimat stets eng verbunden. Mit großem Fachwissen und ebensolcher Leidenschaft trug er eine Sammlung zur bewegten polnischen Geschichte vom Mittelalter bis in die heutige Zeit zusammen, für die er ab 1955 eigens das Polnische Historische Museum in Schloss Muri bei Bern einrichtete. Die Ausstellung umfasste zahlreiche Waffen und Rüstungsteile aus der bedeutenden Historie Polens vom 16.-19. Jahrhundert, berücksichtigte die Militärgeschichte der beiden Weltkriege und warf besonderes Augenmerk auf den polnischen Widerstand im Exil. Unter den 177 Losen der Kollektion, die nun geschlossen in der 75. Auktion angeboten wurden, fanden sich so einzigartige Belege wie ein husarischer Kürass aus dem 17. Jahrhundert oder aus gleicher Zeit, eine silbermontierte, rubin- und smaragdbesetzte osmanische Karabela. Die Rüstung, bestehend aus zweiteilig geschlagenem Helm, Kragen, zwei Schultern sowie zusammengehöriger Brust- und Rückenplatte, war charakteristisch in Schüben gearbeitet, dekoriert mit Messing-Zierbesatz sowie Buckelnieten konnte bei 32.000 Euro, Startpreis 28.000 Euro, versteigert werden. Für eine kostbare Karabela mit Elfenbeingriffschalen, deren Klinge mit goldeingelegter Inschrift "IOANNES. III. REX POLONIARUM - A. DOMINO VENIT PAX & VICTORIA." versehen war, hätten 8.000 Euro aufgebracht werden müssen, waren dann aber für den Zuschlag 13.000 Euro erforderlich.
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06.12.2017Presse »
Nachbericht: 75. Auktion der Hermann Historica