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Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Die Bundesfestung in Rastatt erhält Besuch

Deutsche Stiftung Denkmalschutz

An der Mauerwerkssanierung der Bundesfestung – konkret der Leopoldsfeste Cavalier 1 – in Rastatt beteiligt sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie ist, konnte die Denkmalstiftung im vergangenen Jahr 65.000 Euro zur Verfügung stellen. Nun besuchen Gisela Lasartzyk, Ortskuratorin Stuttgart der DSD, und Matthias Pusch von der Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg am Donnerstag, den 23. Februar 2017 um 11.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Sven Müller von der Wohnpark Weisenburger GmbH, um sich einen Eindruck vom Fortgang der Arbeiten zu verschaffen.

Die Bundesfestung, deren Anlagen die badische Stadt Rastatt umschlossen, wurde von 1842 bis 1852 von dem Festungsbaudirektor Georg Eberle erbaut – als eines der wenigen Bauprojekte, die der Deutsche Bund zu Ende führen konnte. Eberle konstruierte die Festung in der damals in Europa vorherrschenden neupreußischen Befestigungsmanier, die dem Vaubanschen System folgte, sich also dem natürlichen Geländeverlauf anpasste. Die Festung bestand aus drei eigenständig zu verteidigenden Teilen, die Fort A Leopoldsfeste, Fort B Ludwigsfeste und Fort C Friedrichsfeste hießen. Die Befestigung sollte im Kriegsfall bis zu 30.000 Mann aufnehmen können.

Eine politische und militärische Bedeutung erlangte die Bundesfestung Rastatt 1849 im Verlauf der Badischen Revolution, als das badische Militär der Festungsgarnison meuterte und sich gemeinsam mit der Bürgerwehr der demokratisch gewählten Regierung unterstellte. Unter der Führung Preußens wurde der Aufstand mit militärischer Gewalt niedergeschlagen. 1890 wurde die Festung aufgegeben, nachdem sie ihre Grenzlage und damit ihre Bedeutung verloren hatte. Die Anlagen wurden 1892 zum Abbruch an die Stadt Rastatt verkauft.

Das ehemalige Festungsbauwerk Cavalier I – Cavalier bedeutet oberirdischer Hauptbau – ist Bestandteil des besonders stark befestigten Abschnitts der Leopoldsfeste. Dieser Bereich der Bundesfestung Rastatt befindet sich derzeit noch im Besitz der Wohnpark Weisenburger GmbH Rastatt, die das umgebende Gelände in ein Neubaugebiet umgewandelt hat. Nach der Restaurierung der Leopoldsfeste will die Stadt die Anlage übernehmen und unterhalten. Der Historische Verein Rastatt möchte dort Führungen anbieten. Während sich die umfangreichen unterirdischen Anlagen in einem zufriedenstellenden Zustand befinden, sind die oberirdischen Bereiche teilweise durch Mauerwerksausbrüche einsturzgefährdet. Einige Teile wurden schon grundlegend gesichert. Derzeit erfolgt die Sanierung des nordwestlichen und südwestlichen Abschnitts der linken Flanke mit dem Eingang.

Die Leopoldsfeste ist die am besten erhaltene Bastion der ehemaligen Bundesfestung Rastatt. Der etwa 1849 errichtete Cavalier I ist noch weitgehend erhalten und das letzte Bauwerk seiner Art. Er symbolisiert zum einen das nationalstaatliche Bestreben des Deutschen Bundes im frühen 19. Jahrhundert, zum anderen ist er ein Erinnerungsort der Revolution 1848/1849 und somit ein Kulturdenkmal von überregionaler Bedeutung.

Die Bundesfestung gehört zu den über 290 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.








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  • Bundesfestung in Rastatt © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner
    Bundesfestung in Rastatt © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner
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  • Bundesfestung in Rastatt © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner
    Bundesfestung in Rastatt © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner
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