Denkmalschutz
DSD fördert erneut das Rittergut Ohr in Emmerthal
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Presse12.10.2016
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt für die Dacharbeiten am Herrenhaus des Rittergutes Ohr in Emmerthal 25.000 Euro zur Verfügung. Dietrich Burkart, Ortskurator Hameln der DSD, überbringt am Mittwoch, den 12. Oktober 2016 um 11.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort den symbolischen Fördervertrag an Denkmaleigentümer Dietrich Freiherr von Hake. Die DSD stellte bereits 2007 und 2011 für Renovierungsarbeiten am Gut insgesamt 10.000 Euro zur Verfügung. Das Rittergut ist eines von über 340 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.
Das aus fünf Gebäuden bestehende Rittergut Ohr ist seit 1307 im Besitz der Familie von Hake. Nachdem das von dem Architekten Georg Ludwig Friedrich Laves erbaute Herrenhaus abgebrannt war, entstand 1872 ein klassizistisches Herrenhaus nach einem Entwurf des Hannoveraner Architekten Peters. Es ist ein zweigeschossiger verputzter Massivbau mit Walmdach, dessen aufwändige Terrassenanlagen als Besonderheit gelten. Durch die Arbeiten am Dach sollen die Schäden an der tragenden Holzkonstruktion beseitigt werden, aber auch die Durchfeuchtung des Kellergeschosses und der Sockelebenen, die Brüche in den Fensterstürzen und Setzungsschäden der Anbauten.
Neben dem Herrenhaus gehören zur Anlage die Gutskapelle, ein aus verputzten Bruchsteinen errichteter Saalbau mit Stilelementen der Renaissance, aus dem Jahr 1595, deren Ausstattung überwiegend aus dem beginnenden 19. Jahrhundert datiert. Das Verwalterhaus und ein mehrfach umgebautes Wirtschaftsgebäude stammen aus dem Jahr 1827. In gleicher Zeit entstand der Gartenpavillon als achteckiger, in Quaderimitation verputzter Massivbau mit ionischen Eckpilastern und vier großen Rundbogenblenden mit eingestellten Säulen. Der Pavillon wurde bei der Anlage des großen Landschaftsgartens errichtet, den Georg Adolph von Hake entworfen hat. Er besteht im Wesentlichen aus vier unterschiedlich gestalteten Aufenthaltsbereichen am Hang des zur Weser abfallenden Ohrbergs mit Blick auf Weser und Gut. Drei Bereiche wurden Adolphplatz, Luisenplatz und Borkenhaus genannt und ein vierter Bereich ist der Gedenkstätte für Gustav Adolph von Hake gewidmet, wo er auf eigenen Wunsch hin beigesetzt wurde.
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12.10.2016Presse »
12. Oktober 2016 um 11.00 Uhr