Im Untergeschoss des Museums werden überwiegend bildhauerische Arbeiten gezeigt. Die Stuttgarter Sammlung war ursprünglich als Gemälde- und Grafiksammlung konzi- piert. Plastik und Skulptur wurde erst seit Ende der 1940er Jahre aus dem regionalen Umfeld gesammelt. Mit der überregionalen Ausrichtung seit Mitte der 1980er Jahre werden dreidimensionale Werkkomplexe von internationalem Rang angekauft. Im Skulp- turenraum am Fuß der Treppe zum Untergeschoss zeigen Arbeiten von Max Bill, Tony Cragg, Georg Herold, Beat Zoderer, Haegue Yang, Guy Bar-Amotz und Martin Creed die Bandbreite bildhauerischer Möglichkeiten.

Mit Dieter Roth präsentiert das Museum ebenfalls im Untergeschoss einen weiteren Künstler, dessen Arbeiten die heutige Sammlung prägen: Stuttgart besitzt eine der größten öffentlichen Dieter Roth-Sammlungen mit wichtigen Werken aus sämtlichen Schaffensphasen. Höhepunkt der Neupräsentation ist die erst jüngst gewonnene Dauer- leihgabe »Bar. 3« von 1979, die ein besonders anschauliches Beispiel für die Bedeutung der Musik in Roths Installationen ist.

Die Entwicklung der Konzeptkunst lässt sich in der Sammlung des Kunstmuseum Stutt- gart beispielhaft an dem umfangreichen Werkkomplex des Künstlers Joseph Kosuth nachvollziehen. Wie sein Lehrer Kosuth geht auch Thomas Locher in seinen in der Aus- stellung präsentierten Arbeiten konzeptuell mit dem Thema Schrift und Sprache um.

Wolfgang Laib, der den Besuchern seit der Eröffnung des Museums durch den jetzt wieder zugänglichen »Wachsraum« vertraut ist, arbeitet bevorzugt mit organischen Materialien wie Milch, Reis und Blütenstaub. Viele seiner Arbeiten wie der neu präsen- tierte »Milchstein« von 1993 sind zudem mit einer rituell anmutenden Handlung ver- knüpft: Die sorgsam polierte weiße Marmorplatte mit leicht erhöhtem Rand wird regel- mäßig mit Milch gefüllt.