SCHEUBLEIN
Nachbericht für die Frühjahrsauktion vom 20. März 2015
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Presse30.03.2015
Frühjahrsauktion am 20. März 2015 in München: Topzuschläge und ein sensationelles Ergebnis für den Schatz aus der Burg Kriebstein
Zum ersten, zum zweiten und zum dritten. Bei der 28. Auktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen gingen im Sekundentakt 700 Kunstwerke aus Silber und Porzellan sowie Schmuck, Uhren, Gemälde, Möbel und Teppiche an die Bieter.
Im mehr als vollbesetzten Saal gab es Top-Zuschläge für Gemälde, Silber, Porzellan und Möbel. So fiel der Hammer für Erich Heckels 1957 datiertes Tempera-Gemälde „Lupinen“, das mit einem Schätzpreis von 30 000 Euro an den Start gegangen war, erst bei 48 000 Euro. Schnell waren die Saalbieter vom Feld gefegt, und Telefone zogen den Preis nach oben. Mit diesem Ergebnis setzt SCHEUBLEIN Art & Auktionen eine neue Marke für ein spätes Blumenstillleben des „Brücke“-Malers.
Je 22 000 Euro zahlten Käufer für die beiden Aquarelle von Karl Schmidt-Rottluff (1884– 1976): „Taunuslandschaft“, 50 x 69 cm, und „Stillleben mit Pinsel und Kerze“, 69,5 x 50 cm, Taxe je 20 000 Euro.
Karl Schmidt-Rottluffs (1884–1976) Aquarelle zählen zu den Highlights der Auktion und wurden für je 22 000 Euro (Taxe 20 000 Euro) versteigert
Heinrich Bürkels (1802–1869) um 1855/1856 datiertes Gemälde „Räubertransport vor einer Osteria“, das ein historisches Ereignis zitiert, übernahm ein Privatsammler für 19 000 Euro.
Das signierte Gemälde „Räubertransport vor einer Osteria“ schuf Heinrich Bürkel (1802–1869) nach seiner vierten und letzten Italienreise im Jahr 1854
Die Objekte aus der Burg Kriebstein in Sachsen, die aus dem ostpreußischen Schloss Steinort stammen und einst Heinrich Graf von Lehndorff (1909–1944), einem Mitverschwö- rer gegen Adolf Hitler, gehörten, erwarb ein Privatkonsortium. Für die Erinnerungsstücke mangelte es mit vierzig Bietern nicht an Interessenten. Insgesamt brachten die Objekte aus der Lehndorff-Kollektion rund 40 000 Euro ein, weitaus mehr als zuvor veranschlagt. Top- zuschlag der Passage war die Meißener Plastik „Schäfer mit Schäferin unter einem Baum“ (Modell Johann Joachim Kaendler, um 1738): Sie kletterte auf 14 000 Euro (Taxe 800 Euro). „Wir freuen uns über die Ergebnisse und dass der Schatz aus Burg Kriebstein nicht aufge- teilt wird,“ sagt Geschäftsführer Michael Scheublein.
Diese idyllische Schäfergruppe (Meißen, Modell Johann Joachim Kaendler) wurde 1986 in einem vermauerten Kamin auf der Burg Kriebstein gefunden und gehörte einst Heinrich Graf von Lehndorff (1909–1944), einem Hitler-Attentäter des 20. Juli 1944. Versteigert wurde die 26 Zentimeter hohe Kostbarkeit für 14 000 Euro Groß heraus kam auch die Sonderabteilung „Jugendstil“, die fast komplett absetzt werden konnte. Eine kleine, mit 180 Euro angesetzte Cloisonné-Vase aus Japan (um 1900) kletter- te durch zwei Telefonbieter auf 11 000 Euro. Im finalen Duell konnte sich hier ein Franzose gegen einen deutschen Privatsammler durchsetzen.
Cloissonné-Vasen stehen für eine ganz besondere Technik der Emailkunst, bei der Metall- stege aufgelötet werden. Das in die entstehenden Zellen eingebrachte farbige Glaspul- ver wird aufgeschmolzen und anschließend poliert, so dass Metallstege und Glasfluß eine glänzende Ebene bilden
Für Stimmung im Saal sorgte ebenfalls das Gemälde „Schafherde an felsiger Küste“ des 1832 in Antoniwald (Isergebirge) gebo- renen Malers Wilhelm Riedel (Abbildung links). Das mit 800 Euro taxierte Bild stieg auf 11 000 Euro und ging in eine Pra- ger Privatsammlung.
In der Silber-Abteilung machte ein Paar Danziger Leuchter aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Rennen und brachte mit 9000 Euro das Sechsfache der Schätzung. Bei 7000 Euro besiegelte der Hammer den Kauf für eine mit 1200 Euro angesetzte, große Por- zellanplatte aus dem Brautschatz der russischen Großfürstin Maria Pawlowna.
Das Paar Danziger Leuchter (2. Hälfte 19. Jh.) bringt Atmosphäre auf die festliche gedeckte Tafel ebenso wie die große Porzellanplatte der russischen Großfürstin Maria Pawlowna
Eine mitteldeutsche Aufsatzschreibkommode aus dem 18. Jahrhundert übernahm ein Privatsammler für 5400 Euro weit oberhalb des Schätzpreises von 3000 Euro. Insgesamt beboten knapp 500 nationale und internationale Bieter das hochwertige Angebot bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen. Der Nachverkauf geht bis zum 10. April.
Diese Aufsatz- schreibkommode aus dem 18. Jahr- hundert ist bekrönt von einer Schnitze- rei mit Blattranken und Blumendekor und verbirgt hinter der Schreibklappe noch sieben weitere kleine Schubladen
SCHEUBLEIN Art & Auktionen, gegründet 2008, ist ein Familienunternehmen, das von Martina Neumeister-Scheublein und Michael Scheublein geleitet wird. Jährlich finden sieben Auktion statt in den Bereichen Alte Kunst, europäisches Kunsthandwerk, Schmuck und Uhren, Klassische Moderne, zeitgenössische Kunst, Teppiche und dekorative Kunst. SCHEUBLEIN Art & Auktionen gehört zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland. Seit März 2014 ist SCHEUBLEIN Art & Auktionen in der Waltherstraße 23 am Münchner Goetheplatz ansässig.
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30.03.2015Presse »
Nachbericht für die Frühjahrsauktion vom 20. März 2015 bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen