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Burg Dinklage

Wo die Grafen von Galen ruhen

Burg Dinklage

Zum fünften Mal unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) Arbeiten an Burg Dinklage bei Vechta. Förderte sie 2003 und 2005 die Burgkapelle, 2009 die Brücke und 2014 Arbeiten am Westflügel der Burg mit insgesamt 110.000 Euro, so stehen in diesem Jahr dank der treuhänderischen Ursula und Hubert Rothärmel-Stiftung der DSD weitere 20.000 Euro für die Restaurierung der Nordwand im Innenbereich der Burg zur Verfügung. Am Donnerstag, den 5. März 2015 um 11.00 Uhr überbringt Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der DSD, vor Ort den entsprechenden Fördervertrag an Äbtissin Franziska Lukas von der Benediktinerinnenabtei St. Scholastika.

Die Ursprünge der südwestlich von Vechta gelegenen Burg Dinklage gehen auf das 10. Jahrhundert zurück. 1231 ging die Veste in den Besitz der Familie des Johann von Dinklage über, dessen Geschlecht im 13. Jahrhundert dem Raubrittertum zuneigte. 1374 wurde ihr Sitz von den Bischöfen von Osnabrück und Münster zerstört, der Wiederaufbau wurde der Familie verwehrt. Daraufhin bauten die vier Söhne des Friedrich von Dinklage ab 1392 jeweils ihre eigene Burg: Die sogenannte Dietrichsburg ist eine noch heute intakte Wasserburg; an der Stelle der Herboldsburg erbaute man 1677 die "Alte Rentei"; eine weitere Burg, die bald wieder aufgegeben wurde; und die Hugoburg, die 1840 abgebrochen und durch die gräfliche Burgkapelle ersetzt wurde. Im 17. Jahrhundert gingen die drei Burgen in den Besitz der Familie von Galen über. Graf Christoph Bernhard von Galen übertrug das Familieneigentum 1949 an das Benediktinerinnenkloster St. Scholastika.

Der Grundriss der Burg zeigt eine Vierflügelanlage, die auf allen Seiten von einem wassergefüllten Graben umgeben ist. Der Zugang erfolgt von Westen über eine breite, steinerne Brücke. Der Westflügel ist als massiver Backsteinbau unter einem Satteldach ausgebildet, an den sich der Nordflügel als Fachwerkbau mit Backsteinausfachungen anschließt. Ein ehemaliges Fachwerk-Wirtschaftsgebäude bildet den Ostflügel. Den Südtrakt nimmt das im 16. Jahrhundert errichtete zweigeschossige Herrenhaus mit massivem Steilgiebel ein. Zur Graftaußenseite ist das Fachwerk verputzt, in den Innenhof fachwerksichtig. Die Burgkapelle wurde von 1841 bis 1844 an der Stelle der ehemaligen Hugoburg als einer der ersten Sakralbauten im Niederstift Münster in den Formen der Neogotik umgebaut. In der Gruft der einschiffigen Kapelle befindet sich die Grabstätte der Grafen von Galen, darunter das Grab des Kardinals Clemens August, des Löwen von Münster.

Die Ursula und Hubert Rothärmel-Stiftung ist eine von über 220 Stiftungen, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz treuhänderisch unter ihr Dach aufgenommen hat. Sie unterstützt insbesondere Baudenkmale in Oldenburg und Ostfriesland. Die auf Dauer angelegte Unterstützung der Treuhandstiftungen hat sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt, das nicht mehr aus der deutschen Denkmallandschaft wegzudenken ist. Die DSD fördert das Stiftungskonzept mit einem Stiftungszentrum.

Burg Dinklage weist einen hohen Anteil an Originalsubstanz auf, der teilweise bis in das 16. Jahrhundert zurückreicht und über die Jahrhunderte hinweg gewachsen ist. Sie gehört zu den über 320 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Bonn, den 2. März 2015/tkm








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  • Burg Dinklage bei Vechta © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Constanze Falke
    Burg Dinklage bei Vechta © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Constanze Falke
    Deutsche Stiftung Denkmalschutz