Mitbieten für den guten Zweck
Münster. Schönes Spielzeug wie Schaukelpferde, Teddys oder Kaufmannsläden lassen Kinderherzen schon seit Generationen höher schlagen. Solche historischen Exponate finden Besucher vom 13. bis 17. Februar auch auf den Kunst- und Antiquitäten-Tagen im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland. Zum Spielen sind sie zwar nicht gedacht, Kinder werden dennoch ihre Freude an ihnen haben: Denn all diese Objekte werden versteigert, und der Erlös fließt an die Stiftung Mitmachkinder.

Zum 37. Mal finden die Kunst- und Antiquitäten-Tagen statt, die Auktion ist dabei eine Premiere. 29 Ausstellungsstücke kommen unter den sprichwörtlichen Hammer. Aussteller haben zum Beispiel ein Kinderservice mit Tassen, Kannen und Döschen aus den 1920er-Jahren und eine Puppe aus den 40ern gespendet. Auch Bücher und Bilder mit einem Bezug zum Thema „Kind“ werden versteigert. Jedes Stück ist von einer Jury geprüft worden. Ältestes Objekt ist ein kleiner Kinderhumpen aus Sterlingsilber aus dem London des frühen 19. Jahrhunderts, kurios mutet die Kinderrassel mit einem Polizisten von 1913 an.

Manches Exponat erzählt eine eigene Geschichte, zum Beispiel ein Werk des Künstlers Horst Janssen. 1973 schuf der damals 43-Jährige die Radierung einer Puppe, und zwar in seiner heftigen wie kurzen „Bettina-Phase“. Die 19-Jährige Nachbarstochter inspirierte den Meister der Zeichnungen zu Höchstleistungen, doch nach nur drei Monaten endete die Liaison. Schon ab 50 Euro ist das Mitbieten für einzelne Stücke möglich, für andere Objekte werden Interessenten deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Dazu zählt eine 1860 entstandene Zeichnung des Kinderbuchautors Oskar Pletsch mit einem Schätzwert von fast 1000 Euro

Dass es bei den Exponaten im weitesten Sinn um Kinder und Kindheit geht, hat einen guten Grund: Die münstersche Stiftung Mitmachkinder, der der Erlös zugutekommt, ermöglicht Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien die Teilnahme an Sport-, Musik- und Kulturangeboten.

Wer ein Objekt ersteigern möchte, hat von der Vernissage am Mittwochabend, 13. Februar, bis zum darauffolgenden Sonntag um 12 Uhr täglich während der Messezeiten Gelegenheit, sein Gebot abzugeben. Am Sonntag, 17. Februar, um 14 Uhr fällt dann der Hammer: Kunsthändler und Jury-Mitglied Karl-Heinz Brunnarius fungiert als Auktionator und gibt bekannt, wessen Gebot den Zuschlag erhält. Eine Auswahl der Ausstellungsstücke ist vorab in Münsters Altstadt beim Juwelier Oeding-Erdel, in der Galerie Ostendorff, beim Kunsthandel Peter Schlächter und bei Teppich Von den Benken sowie im Internet zu sehen: antiquitaetentage-muenster.de.