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50. ART&ANTIQUE Hofburg Vienna

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    10.11.2018 - 18.11.2018
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„Kunst kann nicht modern sein; Kunst ist urewig.“ Egon Schiele schrieb das auf ein Aquarell, das zwei Sessel zeigt, als er 1912 im Gefängnis von Neulengbach saß.

Wenn die ART&ANTIQUE von 10. bis 18. November zum 50. Mal stattfindet, dann ist es auch zum 50. Mal ein Fest für die Kunst, die sich in der Wiener Hofburg dem Leitsatz Schieles zu stellen hat. Ein halbes Jahrhundert lang präsentieren sich nun schon auf der ART&ANTIQUE die bekanntesten und versiertesten Kunsthändler des Landes sowie ausgesuchte internationale Aussteller, 46 in diesem Jahr, mit Exponaten von der Antike bis ins Heute. Das ist natürlich noch keine Ewigkeit, aber ein stolzes Jubiläum. Eines, das auch auf die Rückschau auf 100 Jahre Wiener Moderne trifft. Im Programm der ART&ANTIQUE wird daher 2018 ein besonderer Fokus auf die bahnbrechenden Leistungen von Gustav Klimt, Egon Schiele, Otto Wagner oder Koloman Moser gelegt wird.

Antike trifft auf Moderne
Betrachtet man mit Klimt, Schiele, Moser und Wagner die vier Lichtgestalten der Wiener Jahrhundertwende, dann ist auch die Antike gar nicht so weit. Denn wie käme die Architektur, schon gar die von Otto Wagner, ohne sie aus? Auch der Kunsthistoriker Tobias Natter fand im Zusammenspiel der antiken Vasenmalerei und Gustav Klimts Linienkunst überraschende Übereinstimmungen. Und Koloman Moser hat 18 ägyptisch anmutende Tänzerinnen für einen Fries auf der Wiener Secession entworfen, genauso wie einen Eulenkopf. Das Symbol für Athene, die griechische Göttin der Weisheit.

In der Hofburg findet man sie in ihrer menschlichen Gestalt auf einer attischen Pelike, aus der Zeit um 500 v. Christus. Diese schwarzfigurige doppelhenkelige Kanne zeigt die stehende Göttin mit weißem Gesicht und Schild, auf dem wieder die Eule zu sehen ist. Christoph Bacher Archäologie Ancient Art bietet dieses herrliche Beispiel antiker Kunst an, das dem attischen Maler Nikoxenos zugeschrieben ist.

Einzig Schiele hatte mit der Antike weniger am Hut. Man kennt nur ein paar bemühte Nachzeichnungen des sechzehnjährigen Studenten von antiken Gipsen. Sein expressionistischer Geist hätte sich dann aber sicherlich am „Ruhenden Ibis“ erfreut, der in Ägypten in der Zeit 663 bis 632 vor Christus aus Holz und Bronze gefertigt wurde. Die Galerie David Aaron gibt damit ihr Debüt als Aussteller in der Hofburg. Das Programm des 1910 in Isfahan, Iran, gegründeten Antikenspezialisten umfasst griechische, römische, ägyptische, nahöstliche und islamische Antiquitäten.

Auch der Japonismus hinterließ seine Spuren im Jugendstil, besonders in der Kunst Klimts und Koloman Mosers. Japans Kunst ist daher auch in diesem Jahr in schönen Beispielen in der Hofburg präsent. Unter anderem, wenn die Galerie Blue Elephant/ Blue Art aus Belgien einen stolzen Samurai aus Holz, (18./19. Jahrhundert) stoisch den Stand bewachen lässt oder die Galerie Darya aus Karlsruhe, die auf eine 25jährige Expertise bei Asiatika verweisen kann, eine Bauersfrau mit geflochtenem Korb, ebenfalls japanisch, Ende des 19. Jahrhunderts, aus Elfenbein geschnitzt, aus der Vitrine lächeln lässt.

Dass nicht nur Klimt den Goldgrund schätzte, beweisen die Ikonen beim Fachmann Dr. Stefan Brenske (Brenske Gallery) aus München. Hier ist es unter anderem eine russische „Verkündigung“ aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, die in Feinmalerei auf Zedernholz, 35,5, x 30 cm groß, beeindruckt.

Blumen und Blüten
„Pecunia non Olet“, „Geld stinkt nicht“, lautet eine bekannte antike Weisheit, die auf den römischen Kaiser Vespasian zurückgeht. Der Maler und Grafiker Rudolf Junk (Wien 1880- 1943 Rekawinkel) wird dem wohl zustimmen, hat er doch für die österreichische Staatsdruckerei zahlreiche Kronen- und Schilling-Banknoten entworfen. Er wurde aber nicht nur als Grafiker, sondern auch als Maler bekannt. Eines seiner Gemälde, die berühmte erste Villa von Otto Wagner in Wien Hütteldorf (25 x 35,5 cm), bietet die Galerie Susanne Bauer an.

1886 begann man dieses Prachtstück der Wiener Architektur zu errichten. Im selben Jahr weilte der große Aquarellist Rudolf von Alt in Salzburg und malte „Die Schreckbrücke in Badgastein“, wo er von 1886 an bis 1899 seine Sommer verbrachte und viele seiner grandiosen Landschaftsaquarelle schuf, wie das von Kunsthandel Giese & Schweiger angebotene Blatt eindrucksvoll beweist.

Carl Moll blieb dagegen lieber zuhause und widmete sich einem mit Licht und Schatten raffiniert spielenden „Stillleben mit Blumentöpfen und Äpfel“, das Antiquitäten Kunsthandel Freller in die Hofburg mitnimmt. Molls malende Kolleginnen zog es dagegen ins Freie. Dort pflückte Olga Wisinger-Florian die Vorlagen für einen „Feldblumenstrauß“, 1904, 51,7 x 81,5 cm, der bei Galerie Kovacek zu duften scheint. Die Künstlerin war berühmt für die „leger, wie zufällig auf dem Boden abgelegten Blumensträuße“ und schuf „eine neue Ausformung des Blumenstücks, das in dieser Formulierung in mehreren Varianten im Werk der Künstlerin vorkommt“, wie Experte Alexander Giese in einem Ausstellungskatalog des Belvedere schreibt. Sie - wie Tina Blau und Marie Egner, von der das 27 x 41 cm große Gemälde „Pilze am Waldboden“ bei Kunsthandel Zöchling ausgestellt ist, gehörte sie zum Kreis der „Stimmungsimpressionisten“, die sich um Lehrer und Mentor Emil Jakob Schindler scharten.

Von ganz anderer künstlerischer Natur ist dagegen Helene Funke, wie sie mit dem Ölblid „Mädchen mit Schere“, 44,5 x 36 cm, bei Kunsthandel Hieke zeigt. 1869 als Industriellen- Tochter in Chemnitz geboren, studierte sie an der Münchner Damenakademie, kam 1913 nach Wien, wo sie bis zu ihrem Tod 1957 lebte und Mitglied der Gruppe „Wiener Frauenkunst“ war.






  • 10.11.2018 - 18.11.2018
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    50. ART&ANTIQUE Hofburg Vienna
    Die Messe für Kunst, Antiquitäten und Design 10.-18. November 2018
    Öffnungszeiten: 11-19 Uhr www.artantique-hofburg.at
    Eintrittspreise
    Tageskarte 13,00 EUR
    SchülerInnen & StudentInnen (mit Ausweis bis 27 Jahre) freier Eintritt Gruppen ab 10 Personen/pro Person 10,00 EUR
    ART4KIDS-Kinderführung (6 bis 12 Jahre)
    Samstag, 10. und 17. November 2018 um 15.00 Uhr
    Anmeldung erbeten unter office@mac-hoffmann.com
    Eintritt für Kinder und Begleitperson kostenlos; weitere Begleitperson 10 Euro Neugierige Kinder können die Welt der Kunst spielerisch entdecken.
    Gratis Damen- und Herren-Tag
    Montag, 12. November 2018: Freier Eintritt für alle Damen Donnerstag, 15. November 2018: Freier Eintritt für alle Herren
     

Goldener Schmetterling mit beweglichen Flügeln, 2. Hälfte 19. Jahrhundert, voll ausgefasst mit Diamanten, Rubinen, Smaragden und Saphiren Bild: Kunsthandel und Antiquitäten Sonja Reisch


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  • Alfons Walde, „Auracher Kirchl“, um 1930, Öl auf Malkarton, 32,8 x 25,6 cm, signiert links unten: a. walde Bild: Galerie Kovacek & Zetter/© Bildrecht Wien, 2018
    Alfons Walde, „Auracher Kirchl“, um 1930, Öl auf Malkarton, 32,8 x 25,6 cm, signiert links unten: a. walde Bild: Galerie Kovacek & Zetter/© Bildrecht Wien, 2018
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  • Rudolf von Alt, „Die Schreckbrücke in Badgastein“, 1886, Aquarell auf Papier auf Karton, 47 x 34 cm, links unten signiert und datiert: R. Alt [1]886 Bild: Kunsthandel Giese & Schweiger
    Rudolf von Alt, „Die Schreckbrücke in Badgastein“, 1886, Aquarell auf Papier auf Karton, 47 x 34 cm, links unten signiert und datiert: R. Alt [1]886 Bild: Kunsthandel Giese & Schweiger
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  • Verkündigung, Russland, Ende 18. Jahrhundert, Feinmalerei, Tempera auf Zedernholz, 35,5 x 30 cm Bild: Brenske Gallery
    Verkündigung, Russland, Ende 18. Jahrhundert, Feinmalerei, Tempera auf Zedernholz, 35,5 x 30 cm Bild: Brenske Gallery
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  •  Max Weiler, „Landschaft mit Pappel“, 1988, Eitempera auf Waldviertler Papier, 61,5 x 103 cm, signiert und datiert Bild: Kunsthandel Freller
    Max Weiler, „Landschaft mit Pappel“, 1988, Eitempera auf Waldviertler Papier, 61,5 x 103 cm, signiert und datiert Bild: Kunsthandel Freller
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  • Attische Pelike, um 500 v. Chr., H: 35,5 cm Bild: Christoph Bacher Archäologie Ancient Art
    Attische Pelike, um 500 v. Chr., H: 35,5 cm Bild: Christoph Bacher Archäologie Ancient Art
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  • Emil Nolde, „Junge Familie“, 1949, Öl auf Leinwand, 70 x 56,5 cm, links unten signiert Bild: Schütz Fine Art/© Bildrecht Wien, 2018
    Emil Nolde, „Junge Familie“, 1949, Öl auf Leinwand, 70 x 56,5 cm, links unten signiert Bild: Schütz Fine Art/© Bildrecht Wien, 2018
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  •  Katharina, Schwaben, um 1500, H: 81 cm Bild: Antiquitäten und Bildergalerie Anton Figl
    Katharina, Schwaben, um 1500, H: 81 cm Bild: Antiquitäten und Bildergalerie Anton Figl
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