Kunstmesse
93. Kunst & Antiquitäten München, 2016
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Messe23.04.2016 - 01.05.2016
Die auf uns gekommenen antiken Möbel haben dank ihrer kostbaren Hölzer, Materialien und handwerklichen Herstellung den entscheidenden Vorteil, dass sie von guten Restauratoren und Polsterern wieder in einen perfekten Zustand versetzt werden können. Deshalb bieten viele Händler und Spezialisten diesen Service an, der für sie selbstverständlich zur Kundenpflege gehört. Also: Keine Angst vor Antiquitäten! The Lamp Gallery von Petra Wiebe-Sahlender aus Neustadt-Büren setzen sie ins rechte Licht.
Andernorts warten Spezialisten mit einem klar umrissenen Programm auf. So die beiden Teppichgalerien von Max Lerch (München), bei dem eine zauberhafte Susani-Seidenstickerei aus dem Usbekistan des 19. Jahrhundert betört, oder der Orientteppich-Spezialist Daniel Bagherpur aus Aschaffenburg.
Ikonen stehen bei Viktor Puch (München) und Dr. Michael Ewenstein (Berlin) im Vordergrund, umgeben von ausgefallenen Vitrinenobjekten.
Sammler wissen: Heinz Grundner (München) ist die Anlaufstelle für alte Uhren, Zeitmesser und Barometer. Dem Meissener Porzellan des 18. Jahrhunderts hat sich die Contempt Art Gallery von Ewa & Rainer März aus der Schweiz verschrieben.
Christopher Kende (Tübingen) füllt seine Vitrinen mit Tafelsilber aus drei Jahrhunderten. Es erinnert daran, dass nicht nur eine festlich gedeckte Tafel um einiges einladender wirkt, wenn silberne Bestecke, Kannen und Schüsseln sie zieren. Einzelne dekorative Silberobjekte dänischer oder englischer Provenienz gehören zum Programm des Fuldaer Kunsthauses Nüdling und Miriam Schmitz- Amkreutz' „The old Treasury“ aus dem niederländischen Kerkrade.
Objekte, die uns aus der Zwischenkriegszeit heute noch oder wieder begeistern, bringt „Swingtime“ auf den Nockherberg mit. Schmuck funkelt vielerorts in den Vitrinen, mehrfach kombiniert mit Silberobjekten. Art-déco- Geschmeide stehen im Mittelpunkt, ob bei Charlotte und Dr. Elisabeth Nüdling oder Brigitte & Saskia Seewald (Berlin), László Toth (Rottach- Egern) oder Ingeborg Bach.
Bei Traute Conrads Vintage-Objekten fällt eines von Chanel ins Auge.
Sabine Füchter hat darüber hinaus eine verführerische Auswahl an Sammler- Armbanduhren; Ortrud Müller-Heffter (beide München) kombiniert ihre eigenen Kreationen mit antiken Schmuckteilen.
Was wäre eine Messe ohne Bilder?
Da steht auf dem Nockherberg das 19. Jahrhundert mit dem Schwerpunkt auf der Münchner Schule im Mittelpunkt: Die verwunschene Fraueninsel im Chiemsee ist Heimstatt der nach ihr benannten Inselgalerie Gailer mit Bildern von Edward Harrison Compton über Oskar Mulley bis zu einem üppig blühenden Rittersporn- Garten von Arnold Balwé um 1950.
Mulley begegnet uns auch bei Markus Strassner aus Schärding mit einem seiner typischen Bergdorf-Gemälde. Aus Baden-Baden bringt Stefan Decker Gemälde von Alexander Koester, Rudolf Epp und Friedrich Kallmorgen mit.
Nikolaus Fink (München) steuert eine „Apfelernte“ von Josef Wenglein und einen Tondo mit einer „Rast nach der Jagd“ des großen Tiermalers Heinrich von Zügel oder eine Schafherde von Otto Strützel bei.
Kunst auf Papier ist die Leidenschaft von Birgit Strehlers Kunstkabinett (Sindelfingen). Zeitlich sind keine Grenzen gesetzt: Da hat man die Qual der Wahl zwischen wunderschönen Blumen-Kupferstichen der Maria Sibylla Merian aus dem frühen 18. Jahrhundert und originalen Farblithografien von Toulouse-Lautrec oder Marc Chagall.
Ein weiteres Geheimnis für den Erfolg der Nockherberg-Messe: Keine Spur von Überalterung! Nicht nur, dass viele Kunsthändler bereits die zweite Kunsthändler- und Aussteller-Generation vertreten (wie Lerch oder von Seckendorff); mehrfach arbeiten sie auch zusammen (wie Mutter und Tochter Nüdling, Strehler, Seewald oder Miriam Schmitz-Amkreutz mit Tochter Laura).
Mit Kunst des 20. Jahrhunderts tritt Alexander Schmitz aus Bergisch-Gladbach an: Neben Zero-Arbeiten wirbt hier eine hellstrahlende Gouache von Ulrich Erben aus dem Jahr 1998 um die Gunst der Käufer.
Und Song Yu, 1973 in Peking geboren, verschmilzt in seinen betörend schönen Stillleben die Sichtweise des holländischen goldenen Zeitalters mit der chinesischen Tradition der Feinmalerei.
Gloria Ehret
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93. Kunst & Antiquitäten München,
23.04.- 01.05.2016
Festsaal des Paulaner am Nockherberg, Hochstr. 77, 81541 MünchenÖffnungszeiten:
tägl. 11 bis 19 Uhr,
Mittwoch bis 21 UhrEintrittspreise:
Regulär: 9,-€
Rrmäßigt: 6,-€