Fine Art
ART&ANTIQUE Hofburg Vienna 2015
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Messe07.11.2015 - 15.11.2015
Schwanthalers Barockengel fliegen übergroß, die Schnitter von Egger-Lienz führen ihre Sensen mit knorriger Hand, Makarts Kleopatra schaut melancholisch ihrem Schicksal entgegen, Powolnys Putto trägt die Ernte des Sommers in seinem Füllhorn und ein Ranftbecher von Kothgasser funkelt diesmal dunkel wie die Nacht – „Wenn die Welt klar wäre, gäbe es keine Kunst“, wusste Albert Camus. Klar ist nur, dass die ART&ANTIQUE mit ihrer 47. Ausgabe die Wiener Hofburg von 7. bis 15. November 2015 wieder in eine Wunderwelt aus Kunst, Antiquitäten und Design verwandelt. Die jahrzehntelange Beständigkeit der ART&ANTIQUE Hofburg Vienna, gepaart mit einer stetigen Modernisierung, machen sie zu einer bedeutenden Konstante der Wiener Messelandschaft.
Von der Antike bis heute
Einen besonders weiten zeitlichen Bogen schlagen dabei die Neuaussteller der heurigen Messeausgabe: Von der Antike, die bei Christoph Bacher Archäologie Ancient Art in höchster Qualität zu sehen ist, bis hin zu avancierter Zeitgenossenschaft. Diese bieten die mit internationaler Messeerfahrung (u.a. Tefaf, Art Cologne) ausgestattete Galerie Kalman Maklary Fine Arts aus Budapest sowie die Galerie Reinthaler aus Wien in spannenden Positionen an. Auf Klassischeres, unter anderem mit einem Schwerpunkt zu Albert Paris Gütersloh, setzt Kunsthandel Heinrich Steinek bei seiner ART&ANTIQUE-Premiere.
Herrliche Möbel aus dem Wien der Jahrhundertwende bereichern dank der Galerie Susanne Bauer das Angebot. Die Galerie Maras setzt unter anderem mit Design des Art déco dagegen, während die Bellart Galerie erstmals zeitgenössische gläserne Kunstobjekte präsentiert. Ganz auf die Arbeiten des gebürtigen Salzburgers Christoph Kiefhaber hat sich der Aussteller Kunst-Service aus Wien spezialisiert, während OSME Gallery aus Wien auf den international gefragten Franzosen Nicolas Pol setzt. Schmuckspezialist AENEA Jewellery wagt sich nach seiner erfolgreichen ART&ANTIQUE- Premiere zu Ostern in Salzburg jetzt mit Hochkarätigem auch aufs Wiener Messeparkett.
Österreichische Klassiker und Wiedergewonnenes
Bestens etabliert auf dem Messeparkett der Wiener Hofburg ist Kunsthandel Giese & Schweiger, der sich mit hochkarätigen Namen der österreichischen Kunstgeschichte präsentiert. So lässt hier Malerfürst Hans Makart eine zerbrechlich schöne „Ägypterin“, Öl auf Leinwand, aus dem goldenen Rahmen blicken. Vielleicht auf ein frühes Gemälde von Egon Schiele, der 1907, mit Öl auf Karton „Gegen den Abendhimmel“ schaute. Zahlreich geschaut hat auch Carl Moll, dem Antiquitäten Kunsthandel Freller einen eigenen Schwerpunkt widmet: Vor „Blick auf St. Michael in Heiligenstadt“, „Stillleben mit Blumen und Äpfeln“, „Peterskirche in Wien“ und weiterem lässt sich die Kunst des großen Jugendstilmalers herrlich studieren. Einen Seitenblick kann man bei Freller außerdem auf einen „Liegenden Akt“ von Gustav Klimt riskieren.
Entzückend herausgeputzt posieren dagegen vermutlich „Die Geschwister Koellner“ auf dem Ölbild von Wilhelm Thöny von 1924, das man bei Kolhammer & Mahringer entdecken kann, während auf einem Gemälde von Josef Dobrowsky bereits der „Winter“ Einzug gehalten hat. Eisig ist es auch in der Bildwelt von Alfons Walde, die bei der Galerie Kovacek mit einer ungewöhnlichen und reizvollen „Kitzbüheler Berglandschaft“, um 1925, vertreten ist, und das harte Leben im Gebirge auf „Einsame Hausung“, 1930/35, bei Kovacek & Zetter eindrücklich zu spüren ist. Der rauen Gegend Waldes setzt man hier ein farbenfrohes Blumenaquarell mit „Clematis und Rosen“ von Oskar Kokoschka entgegen. Und auch auf Oskar Laskes Ausblick auf den „Leopoldsberg“ (Kunsthandel Widder) blühen die Bäume im Sonnenlicht.
Zurück in bäuerliche Gefilde führen die „Zwei Schnitter“ von Albin Egger-Lienz, Aquarell auf Karton, 59 x 95,5 cm, um 1920/23, bei Schütz Fine Art. Auch bei der Galerie Magnet trägt man Tracht, allerdings eine ganz besondere: So ist es gelungen, zwei bedeutende Gemälde von Franz Wiegele nach fast achtzigjähriger Abwesenheit aus ausländischen Sammlungen wieder nach Österreich zurückzubekommen. Es handelt sich um „Stillleben mit Rotweinglas“, um 1918, und die „Gailtalerin“, um 1935.
Skulpturen und viele andere Schätze
Große Künstlernamen, wichtige Gemälde sind die eine glanzvolle Seite der Kunstmessen-Medaille. Die andere, eine große Vielfalt, die Sammler der unterschiedlichsten Gebiete anspricht. So finden sich im heurigen Angebot auch zahlreiche Skulpturen, von der Antike bis heute.
Ins Neue Reich, in die 18. Dynastie, zur Zeit der Herrschaft von Echnaton (ca. 1353-1336 v. Chr.) führt das vermutlich älteste Exponat der ART&ANTIQUE: Ein „Ägyptisches Amarna Relief“ aus Sandstein, das drei Figuren Schulter an Schulter, mit dem Profil nach rechts zeigt. Dieses wertvolle Objekt ist, genauso wie etwa ein marmornes „Griechisches Grabrelief“ aus dem 4. Jahrhundert vor Christus, dem Neuzugang Christoph Bacher Archäologie Ancient Art zu danken.
Aus der Antike in die Zeit der christlichen Gotik gelangt man bei Antiquitäten und Bildergalerie Anton Figl angesichts eines „Heiligen Sebastian“, den der oberösterreichische Meister Lienhardt Astl um 1515 aus Lindenholz geschnitzt hat. Die Handschrift von Thomas Schwanthaler ist dann schon eine barocke. Das zeigt sich in dem übergroßen Engelspaar aus gefasstem und blattvergoldetem Lindenholz, das bei Lilly ́s Contemporary Art Exclusive Antiques in spannendem Kontrast zu wertvollen Uhren und zeitgenössischer Kunst seine Flügel ausbreitet.
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* 1934 in Wien (Österreich), † 2014 in Wien (Österreich) Architekt, Theoretiker,...
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DATEN UND FAKTEN
ART&ANTIQUE Hofburg Vienna
Die Messe für Kunst, Antiquitäten und Design 07.-15. November 2015
Öffnungszeiten: 11-19 Uhr www.artantique-hofburg.atEintrittspreise
Tageskarte 13,00 EUR SchülerInnen & StudentInnen (mit Ausweis bis 27 Jahre) freier Eintritt Gruppen ab 10 Personen/pro Person 10,00 EURGratis Damen- und Herren-Tag
Montag, 09. November 2015: Freier Eintritt für alle Damen Donnerstag, 12. November 2015: Freier Eintritt für alle Herren