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Zu Risiken und Nebenwirkungen
Dieses Phänomen wird als Schmetterlingseffekt bezeichnet und meint gegebenenfalls die erstaunlich große Sensitivität mancher komplexer, nichtlinearen Systeme bezüglich kleiner Abweichungen in ihren Anfangsbedingungen. Schon geringfügig veränderte Details in der ursprünglichen Entstehungshistorie können demzufolge zu einer völlig anderen Entwicklung im langfristigen Verlauf führen.
Diese Theorie aus dem Jahr 1963, die dem Meteorologen Edward N. Lorenz zugeschrieben wird, stellt nicht nur für das von ihm analysierte System der Wettererscheinungen einen spannenden Ansatz dar. Das gilt für verschiedenste Systeme, wie etwa auch für soziologische. So beschriebt etwa der deutsche Spielfilm "Lola rennt" (1998, Regie: Tom Tykwer) unterschiedliche Handlungsalternativen einer Beziehungsgeschichte in Bezug auf kleine zufällige Änderungen in den Anfangsphasen der konfliktträchtigen Verbindung der beiden Protagonisten. Auch reichten etwa eigentlich unscheinbare Details, um gar den Lauf der europäischen Geschichte - ein höchst komplexes System - zu ändern. Als der Chauffeur des österreichischen Thronfolgers Ferdinand in Sarajewo im Jahr 1914 falsch abbog und nur infolge dieses Fahrfehlers in die Schusslinie seines Mörders geriet. Letztendlich gilt die Theorie des Schmetterlingseffekts im Sinne der Chaostheorie für fast alle Regelkreise die ineinandergreifen und so ein größeres Ganzes determinieren.
flat1 wird in seinem Jahresprogramm den Gedanken noch weiter ausdehnen und unterschiedliche Systeme der Ordnung der menschlichen Gesellschaft in den Fokus rücken. Ordnungssysteme sind höchst komplexe Regelkreise, die einander bedingen und beeinflussen und deren Funktionieren als eine der Grundvoraussetzung moderner Gesellschaften gilt. Es gibt sie an ganz unterschiedlichen Stellen. Doch - so zeigt die Erfahrung - diese Ordnungssysteme sind alles andere als stabil. Das Phänomen des Schmetterlingseffekt ist nur eine Erklärung dafür, wie auch scheinbar stabile Ordnungen ins Ungleichgewicht geraten können - und somit das Funktionieren der Gesellschaft. flat1 wird also die künstlerische Frage stellen, wie stabil diese Systeme der Ordnung sind, welche Kriterien sie außer dem Schmetterlingseffekt noch irritieren können, aber auch wie sich innere (dem Menschen innewohnende Systeme) und sogenannte äußere Systeme zueinander verhalten. flat1 stellt die Frage was passiert, wenn unterschiedliche Ordnungssysteme aneinandergeraten, sich die Hierarchien - die es vielleicht ohnehin nicht gibt - vermischen. Oder was passiert, wenn Ordnungssysteme nicht mehr flexibel auf Veränderungen rundherum reagieren und in Starrheit erst recht jene Veränderung provozieren, um deren Verhinderung sie eigentlich geschaffen wurden.
Aktueller Themenschwerpunkt:
Physische Ordnungssysteme. Einen weiteren Ansatz stellen auch diverse physische Ordnungssystem des Menschen dar, begonnen bei seinen mechanisch, funktionalen Organsystemen bis hin zu komplexen körperlichen Abläufen, wie der Immunantwort bzw. den innerzellulären Systemen (etwa der Citratzyklus zur Energiegewinnung). Kleinste Abweichungen führen dabei zu fatalen Folgen wie Krankheit im physischen wie emotionalen Sinn. Spannend wird die Frage, wenn scheinbar psychische Ordnungssysteme (also das momentane Empfinden) von physischen (etwa dem Hormonhaushalt) gesteuert werden.
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„Ich fühle mich jünger denn je!“ Interview mit Wolfdietrich Hassfurther Herr...
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16.05.2014 - 20.05.2014flat1 »
Dauer der Ausstellung bis 20. Mai 2014 - Öffnungszeiten: Sa 17. + So 18. Mai von 15 - 18h und Di 20. Mai von 17 - 19h oder nach telefonische Vereinbarung.