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Wien – Paris.

Wien – Paris. Van Gogh, Cézanne und Österreichs Moderne.

Wien – Paris.

Der Kubismus ist neben dem Impressionismus die bekannteste Kunstströmung aus Paris und galt lange Zeit als Synonym für moderne Malerei schlechthin. Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelten sich im Umkreis der Grazer Secession und an der Wiener Kunstgewerbeschule Zentren kubistischer Malerei in Österreich. In Graz waren es Hans Stockbauer, Alfred Wickenburg und Ernst Paar, die konsequent im Sinne des Kubismus arbeiteten, in Wien die Schülerinnen der Cižek-Klasse der Kunstgewerbeschule. Ihre Kunst entwickelte sich unter dem Eindruck des Futurismus zum Kinetismus weiter. Nach 1945 war der Kubismus als bekannteste Strömung moderner Malerei in der internationalen Kunstwelt etabliert. Er bildete die Grundlage der Nachkriegsmoderne, für die beispielhaft der Wiener Maler Carl Unger und die Kärntner Malerin Maria Lassnig stehen. Beide begannen ihren Weg in die Kunst der Zweiten Republik mit der Verarbeitung des Werks von Pablo Picasso.

Der Traum als Bild: Surrealismus
Da der Surrealismus in Wien stets auf Widerstände stieß, war über dessen Wirkung in Österreich bislang wenig bekannt. Bis 1945 wirkten österreichische Exilkünstler an der surrealistischen Bewegung mit. Wolfgang Paalen lebte in Paris und Mexiko und zählte zu den Mitgliedern der Breton- Gruppe. Auch Greta Freist setzte sich während der 1940er Jahre in Paris mit dem Surrealismus auseinander. Während des Exils der Pariser Surrealisten und Dadaisten ab 1940 in New York wurde der 1926 nach Amerika emigrierte Friedrich Kiesler zu einem wichtigen Bezugspunkt der Gruppe. So konnte Kiesler 1947 die erste große Surrealistenausstellung nach dem Krieg in der Pariser Galerie Maeght gestalten. Bereits während des Krieges hatte der aus dem Saarland stammende deutsche Maler Edgar Jené in Österreich für den Surrealismus geworben. In Kärnten und Wien erarbeiteten Maria Lassnig, Arnulf Rainer, Kurt Absolon und Friedensreich Hundertwasser einen individualistischen Surrealismus. Rainer und Lassnig reisten 1951 zu André Breton nach Paris und begegneten dort auch neuer abstrakter Malerei, was sie zu einer unvermittelten Stilwende anregte. Der Dichter Paul Celan und seine Frau Gisèle Celan-Lestrange fungierten lange Zeit als Ankerplatz für junge österreichische Künstler in Paris.

Abstrakte Malerei – ein europäisches Esperanto
Nach der Verarbeitung von Spätkubismus und Surrealismus wurde die abstrakte Malerei in Wien zur dominierenden Strömung moderner Kunst. 1954 entstand mit Otto Mauers Galerie nächst St. Stephan eine wirkungsvolle öffentliche Plattform. Hier fanden – ebenso wie im Institut Français in Innsbruck – zahlreiche Präsentationen der neuen Pariser Kunst statt. Arnulf Rainer und Maria Lassnig hatten bereits im Zuge ihrer Parisreise 1951 wichtige Kontakte zu abstrakten Malern wie Camille Bryen, Jean Paul Riopelle und Roger Bissière aufgebaut. Ab Mitte der 1950er Jahre lebten die jungen Kärntner Maler Hans Bischoffshausen und Hans Staudacher in Paris, wo sie in die Kreise und Ausstellungen der Abstrakten integriert waren. 1959 gab Georges Mathieu auf Einladung von Markus Prachensky und der Galerie nächst St. Stephan eine Live-Malperformance im Theater am Fleischmarkt. Die Aktion markiert gleichsam Höhepunkt und Ende der Präsenz der französischen Abstrakten in Wien.
Ab 1960 verschoben sich die Schwerpunkte des internationalen Kunstbetriebes von der Abstraktion
zum neuen Realismus und von Paris nach London und New York.

T + 43 (01) 79 557 0
info@belvedere.at

Unteres Belvedere, Orangerie
Rennweg 6 | 1030 Wien

Öffnungszeiten
Täglich 10:00 bis 18:00 Uhr
Mittwoch 10:00 bis 21:00 Uhr

Online-Tickets
:: tickets.belvedere.at


Ausstellung




Paul Gauguin Faa Iheihe 1898 Öl auf Leinwand / Oil on canvas / Huile sur toile 54 x 169,5 cm
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Öl auf Leinwand / Oil on canvas / Huile sur toile
66 x 82 cm Musée d´Orsay, Paris (Legs d´Auguste Pellerin, 1929) © BPK-RMN-Hervé Lewandowski
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