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Sonderausstel

Sonderausstellung "Schätze aus Hessigheims Boden"

Sonderausstel

Im Inneren des Kästchens befand sich lediglich ein nadelartiger Eisengegenstand. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass ursprünglich weitere Dinge, eventuell aus einem inzwischen vollständig vergangenen, organischem Material in dem hölzernen Behältnis bewahrt wurden. Das kostbare Kästchen aus Grab 120 ist mit großer Wahrscheinlichkeit als christliches Reliquiar anzusprechen. Ein vergleichbar gearbeitetes, wohl aus Italien stammendes Behältnis ist noch heute in der St. Petersburger Eremitage zu bewundern. Ein weiteres vergleichbares Kästchen war Inhalt eines romanischen Reliquiars aus der Provinz Turin.

 LAD/Mühleis).

Eine rätselhafte Doppelbestattung

Der in einer großen Holzkammer bestattete, wohl im Alter von 40 Jahren verstorbene Mann besaß eine vollständige Waffenausstattung. Diese bestand aus Langschwert (Spatha), Hiebschwert (Sax), Lanze, Schild sowie Pfeil und Bogen. Unmittelbar neben den Schwertern lagen Reste aufwändiger Gürtelgarnituren. Offensichtlich waren diese zum Zeitpunkt der Beisetzung nicht am Körper des Mannes befestigt, sondern um die Waffen geschlungen worden. Zu den Füßen des Toten befand sich eine Anhäufung verbrannter Knochen. Die anthropologischen Untersuchungen konnten belegen, dass es sich hierbei um die sterblichen Überreste eines zweiten, eingeäscherten Leichnams, nämlich eines etwa 30 Jahre alten Mannes handelte. Aus dem Leichenbrand konnte ein pyramidenförmiger Knopf aus Bein geborgen werden, der ursprünglich zu einer Schwertaufhängung gehörte.

Wertvolles Vogelfibelpaar

In dem Grab eines ungewöhnlich reich ausgestatteten Mädchens konnten ein wertvolles Vogelfibelpaar freigelegt werden. Die im Brustbereich der Toten platzierten, mit kostbaren Almandineinlagen verzierten Fundstücke besaßen die Form von Adlern. Vermutlich hielten die Fibeln einst ein Kleidungsstück zusammen. Denkbar ist jedoch auch, dass diese als Zierde am Gewand des Mädchens befestigt wurden. Die qualitativ hochwertige Grabausstattung zeichneten die Tote als Angehörige der Oberschicht aus.

10.5.-25.10.2009

Sonderausstellung "Schätze aus Hessigheims Boden - Das Gräberfeld im 'Muckenloch'"

Eine Ausstellung des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Alamannenmuseum Ellwangen

Alamannenmuseum Ellwangen

Haller Straße 9

73479 Ellwangen

Telefon +49 7961 969747

Telefax +49 7961 969749

alamannenmuseum@ellwangen.de

www.alamannenmuseum-ellwangen.de

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Freitag: 10-12.30 und 14-17 Uhr

Samstag und Sonntag: 10-17 Uhr

Montag außer feiertags: geschlossen

Eintritt: 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Familien 6,00 Euro

Öffentliche Führungen: 7.6., 5.7., 2.8., 6.9. und 4.10.2009 um 15 Uhr.

Begleitprogramm:

14.6.2009, 15 Uhr:

Vorführung: „Raus aus der Vitrine -- dem Hessigheimer Beinkästchen ganz nah!" Die Restauratorin Hildegard Hüther vom Landesamtes für Denkmalpflege Esslingen berichtet vom spannenden Wiederaufbau des komplett zerstörten Reliquiars aus Grab 120.

26.7.2009, 15 Uhr:

Führung in der Ausstellung durch den Ausgräber Dr. Ingo Stork (Landesamt für Denkmalpflege Esslingen).

9.8.2009, 15 Uhr:

Kinderaktion im Rahmen der Museumswoche Ostwürttemberg mit Diplomrestauratorin Nicole Ebinger-Rist vom Landesamtes für Denkmalpflege Esslingen: „Was ist eine Blockbergung und was verbirgt sich in ihr?". Kinder haben an diesem Tag die Möglichkeit, selbst eine Blockbergung zu öffnen.

11.10.2009, 15 Uhr:

Vortrag von Dr. Ingo Stork (Landesamt für Denkmalpflege Esslingen): „Mit Klappstuhl und Beinkästchen - Gräber fränkischer Eliten aus Hessigheim".








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  • Das Highlight unter den in Ellwangen ausgestellten Alamannenfunden aus Hessigheim, Kreis Ludwigsburg, ist dieses Reliquienkästchen in Form einer Kirche, das mit in christlicher Ornamentik verzierten Beinplättchen beschlagen ist (Foto: LAD/Mühleis).
    Das Highlight unter den in Ellwangen ausgestellten Alamannenfunden aus Hessigheim, Kreis Ludwigsburg, ist dieses Reliquienkästchen in Form einer Kirche, das mit in christlicher Ornamentik verzierten Beinplättchen beschlagen ist (Foto: LAD/Mühleis).
    Alamannenmuseum Ellwangen
  • Goldener Schmuckanhänger aus einem alamannischen Frauengrab von Hessigheim, Kreis Ludwigsburg. Im selben Grab fand sich das kirchenförmige Kästchen als Beigabe (Foto: LAD/Mühleis).
    Goldener Schmuckanhänger aus einem alamannischen Frauengrab von Hessigheim, Kreis Ludwigsburg. Im selben Grab fand sich das kirchenförmige Kästchen als Beigabe (Foto: LAD/Mühleis).
    Alamannenmuseum Ellwangen
  • Die beiden Fotos zeigen eine aufwändig verzierte Scheibenfibel aus einem alamannischen Frauengrab von Hessigheim, Kreis Ludwigsburg, im Zustand vor und nach der Restaurierung. Anders als sonst üblich war sie kein Gewandverschluss, sondern bildete den oberen Abschluss eines am Oberkörper herabhängenden Schmuckgehänges, das wohl vor Unheil schützen sollte (Fotos: LAD/Mühleis).
    Die beiden Fotos zeigen eine aufwändig verzierte Scheibenfibel aus einem alamannischen Frauengrab von Hessigheim, Kreis Ludwigsburg, im Zustand vor und nach der Restaurierung. Anders als sonst üblich war sie kein Gewandverschluss, sondern bildete den oberen Abschluss eines am Oberkörper herabhängenden Schmuckgehänges, das wohl vor Unheil schützen sollte (Fotos: LAD/Mühleis).
    Alamannenmuseum Ellwangen