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"Saami - Nomad

"Saami - Nomaden des Nordens"

"Saami - Nomad

Mit rund 70.000 Menschen gehören die Saami - früher auch Lappländer oder Lappen genannt - zu den ethnischen Minderheiten Europas. Ihre Siedlungs- und Wanderungsgebiete umfassen die nördlichen Regionen Norwegens, Schwedens und Finnlands sowie die russische Halbinsel Kola.

Rentierhaltung, Jagd und Fischfang sind seit Hunderten von Jahren entscheidende Faktoren für ihr Auskommen, wobei ihre (halb-) nomadisierende Lebensweise sie immer wieder in Konflikt mit den territorialen Ansprüchen der skandinavischen Nationalstaaten brachte. Im Zuge der Zwangsmissionierung seit der frühen Neuzeit wurden ihre traditionellen Glaubensformen - Ahnenkult und Schamanismus - ebenso verboten wie ihre Sprache, die mit zahlreichen Dialekten zur Gruppe des Finno-Ugrischen gehört.

Bereits im 19. Jahrhundert wurde die noch junge Disziplin der Völkerkunde auf die Saami aufmerksam. Gleichsam vor Ort und ohne Reisen in entfernte Erdteile schienen sie das Studium menschlicher Anpassung an extreme Klimate zu ermöglichen. Der "Untergang" ihrer Kultur schien angesichts der vermeintlichen Überlegenheit der christlich-abendländischen Zivilisation vorprogrammiert, und so machten sich zahlreiche Forscher und Sammler auf, die materiellen Zeugnisse der Saami für die Museen zu 'retten'.

Mit der aktuellen Sonderausstellung "Saami - Nomaden des Nordens" präsentiert das Rautenstrauch-Joest-Museum erstmals eine Auswahl seiner einschlägigen Sammlungen, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angelegt wurden. Zu den 'Highlights' gehören neben einer Schamanentrommel, von denen weltweit nur noch wenige Exemplare erhalten sind, Beispiele von Ritzzeichnungen auf Rentiergeweihen mit Darstellungen aus dem Alltagsleben. Diese werden begleitet von Kupferstichen saamischer Künstler, die der expressionistische Maler Gustav Hagemann 1948-1964 zum Druck brachte.

Fragen zur Ausstellung beantworten Peter Mesenhöller vom Rautenstrauch-Joest-Museum (0221/33694-25) und das Museumsreferat Öffentlichkeitsarbeit (0221/221-22334).

Führungen für Gruppen und Schulklassen übernimmt bei rechtzeitiger Anmeldung der Museumsdienst Köln. Telefon: 0221/221-23468 oder -221-27380, Fax: 0221/221-24544 E-Mail: museumsdienstkoeln@netcologne.de.


Ausstellung






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  • Idivuoama (Schweden), 1950er Jahre
Inv.-Nr. 47209
Kinderwiegen oder Komsen wurden aus einem ausgehöhlten Baumstamm von ca. 70-90 cm Länge gefertigt, mit Renleder bespannt und über dem Kopfende mit einer Haube versehen. Transportiert wurden sie an einem Band über der Schulter oder in den Sattelnocken des Lasttiers.
© Rheinisches Bildarchiv, Köln
    Idivuoama (Schweden), 1950er Jahre Inv.-Nr. 47209 Kinderwiegen oder Komsen wurden aus einem ausgehöhlten Baumstamm von ca. 70-90 cm Länge gefertigt, mit Renleder bespannt und über dem Kopfende mit einer Haube versehen. Transportiert wurden sie an einem Band über der Schulter oder in den Sattelnocken des Lasttiers. © Rheinisches Bildarchiv, Köln
    Rautenstrauch- Joest- Museum