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Rumford. Rezepte für ein besseres Bayern

München

Noch vor dem Tod Karl Theodors 1799 entscheidet sich Rumford zu einer Rückkehr nach London, wird dort allerdings nicht wie geplant Botschafter der Wittelsbacher sondern gründet mit anderen die Royal Institution, eine wissenschaftliche Forschungs- und Vermittlungseinrichtung. Ziel ist die Publikation und Verbreitung fortschrittlicher Ideen zum Wohle der Menschen. Stetig reist Rumford außerdem durch Europa, richtet dabei andernorts Suppenanstalten ein und kommt immer wieder nach München. Auf einer der Reise lernt er Madame Lavoisier kennen, die Witwe des großen Chemikers. 1804 heiraten sie in Paris, die Ehe hält aber nur kurze Zeit. Rumford zieht in der Folge alleine nach Auteuil, damals ein Vorort von Paris. Dort arbeitet er ungebremst in diversen wissenschaftlichen Feldern und stirbt schließlich im Jahre 1814. Er liegt auf dem Friedhof von Auteuil begraben.

Durch die kaum überschaubare Zahl der Betätigungsfelder Rumfords erscheint ein schneller Überblick zu seinem Wirken anmaßend. Schließlich lässt sich seine Beschäftigung mit offenbar höchst disparaten Dingen wie Schießpulver, Uniformen, Epauletten, Marinesignalcodes, Kartoffeln, Petroleumlampen, Ernährungsphysiologie, Armut, Arbeitslosigkeit, Thermodynamik, Agronomie, Stadtplanung, Einbauküchen, Kaffeekannen, Geheimtinten, Pferden, Seidenraupen, Kalkbrennern, Kaminen, Landschaftsgärten, Viehseuchen und Luftverschmutzung kaum zusammenführen. Bei längerer Betrachtung zeigt sich aber, in welch starker Verzahnung die Themen ineinandergreifen und sich zu einer durchaus logischen Abfolge von Problemstellungen reihen lassen. Einerseits wohnt den Gedanken Rumfords stets eine kühl kalkulierende mathematische Art inne. Er rechnet rational, ihn drängt es zu Effektivität. Zugleich ist sein Handeln von ethischen Überzeugung getragen. Es geht ihm um ein besseres Leben für die Menschen oder, wie es Rumford selbst formuliert, darum, "die Glückseligkeit unserer Mitmenschen" zu fördern.

Zur Ausstellung erscheint beim Hirmer Verlag ein umfassender Katalog, der auf rund 380 Seiten und ca. 200 farbigen Abbildungen über die Ausstellung hinaus einen Einblick in Rumfords Leben und Wirken gibt. Bayern 2 ist Medienpartner der Ausstellung „Rumford. Rezepte für ein besseres Bayern“






  • 17.10.2013 - 02.11.2014
    Ausstellung »
    Münchner Stadtmuseum »

    Öffnungszeiten Dienstag - Sonntag 10.00 - 18.00 Uhr Montags geschlossen

    Eintrittspreise Gesamtes Haus Dauerausstellungen Personen ab 18 Jahren 6 € 4 €

    Zur Eröffnung der Ausstellung porträtiert das Bayerische Feuilleton auf Bayern 2 in der Sendung von Justina Schreiber „Der Kurfürst und sein Weltverbesserer – Karl Theodor und Sir Benjamin Thompson alias Graf Rumford„ die beiden innovativen Männer, deren Spuren in Bayern heute noch zu finden sind.

    Sendung: Samstag, 25. Oktober 2014, 8.05–9.00 Uhr, Bayern 2; Wiederholung: Sonntag, 26.
    Oktober 2014, 20.05–21.00 Uhr, Bayern 2



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  • Anonym nach Benjamin Thompson: Der Rumford- Roaster, 1803, Radierung, Weimar 1803 © Münchner Stadtmuseum
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    Münchner Stadtmuseum
  • Anton Schütz: Das Rumfordporträt von Gainsborough, 1935, Lichtdruck © Privatbesitz
    Anton Schütz: Das Rumfordporträt von Gainsborough, 1935, Lichtdruck © Privatbesitz
    Münchner Stadtmuseum
  • Johann Jakob Dorner d. Ä.: Das Almosen, 1790, Öl auf Holz © Münchner Stadtmuseum
    Johann Jakob Dorner d. Ä.: Das Almosen, 1790, Öl auf Holz © Münchner Stadtmuseum
    Münchner Stadtmuseum
  • Simon Gaßner: Der Apollotempel im Englischen Garten von München bei Mondschein, 1790, Aquatinta © Münchner Stadtmuseum
    Simon Gaßner: Der Apollotempel im Englischen Garten von München bei Mondschein, 1790, Aquatinta © Münchner Stadtmuseum
    Münchner Stadtmuseum
  • Simon Petrus Klotz: Das Kasino im Englischen Garten in München, 1795, aquarellierte Federzeichnung München, Privatbesitz
    Simon Petrus Klotz: Das Kasino im Englischen Garten in München, 1795, aquarellierte Federzeichnung München, Privatbesitz
    Münchner Stadtmuseum
  • Heinrich Häring: Modell des Chinesischen Turms in München im Maßstab 1:25, 2009, Holz, Höhe 115 cm © Münchner Stadtmuseum
    Heinrich Häring: Modell des Chinesischen Turms in München im Maßstab 1:25, 2009, Holz, Höhe 115 cm © Münchner Stadtmuseum
    Münchner Stadtmuseum