Zentrifuge
Norbert Bisky
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Ausstellung16.11.2014 - 15.02.2015
Norbert Bisky, der seit seinem Studium bei Georg Baselitz an der Hochschule der Künste Berlin der figurativen Malerei zugerechnet wird, hat in den fünfzehn Jahre seiner bisherigen Laufbahn zu einer umfassende Befragung des Mediums der Malerei im Allgemeinen und der Figuration im Besonderen beigetragen. Mit diesem Fokus auf Repräsentation wählte er also eine künstlerischen Richtung, der seit der Malereidebatte im späten 20. Jahrhundert der Hauch des Unzeitgemäßen anhaftet, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie sich häufig einem konzeptionellen Zugriff verwehrt.
Die Rezeption von Biskys Werk und insbesondere sein Augenmerk auf die menschliche Figur wird primär inhaltlich begründet, so auch die Kluft, die sich zwischen der jugendlichen Schönheit der Protagonisten und ihrer zuweilen krassen Disfunktionalität, Deformation und Monstrosität auftut. Die zahlreichen unvollständigen Körper, verschlungenen Leiber und abgetrennten Gliedmaßen werden zu den Bausteinen jener großen Meta-Erzählung, die sich durch sein gesamtes Werk zu ziehen scheint: Es ist das Aufgespannt sein jeder zwischenmenschlichen Beziehung zwischen den Polen von Zuwendung und Aggression.
Ziel der Ausstellung BISKY. ÖL ist es, diesen Fokus zu verschieben und das Publikum zu einer umfassenden Auseinandersetzung mit dem Medium Malerei einzuladen. Was passiert, wenn wir Biskys Fokus und Attacke auf die menschliche Figur als einen zentralen Bestandteil seines Interesses an den Tücken der Repräsentation, an den Prozessen der Rezeption und – vor allem – an den Bedingungen der Malerei wahrnehmen? So wird sich die Ausstellung in einzelnen thematischen Kapiteln damit beschäftigen, was Malerei sowohl als Medium wie als Gattung ist oder sein kann, wie sie definiert und rezipiert wird. Die Ausstellung BISKY. ÖL ist von zweifellos überregionaler Bedeutung, weil sie nicht nur national, sondern auch international die bis dato umfangreichste Ausstellung des Künstlers ist. Dies bezieht sich nicht nur auf die Ausstellungsgröße von mehr als 1000 qm, sondernauch darauf, dass erstmals aller Werkphasen seit Beginn seiner Karriere bis heute gemeinsam gezeigt werden. Das überregionale Interesse, das sich aus diesem retrospektiven Anspruch ergibt, wird durch ortsspezifische Installationen ergänzt, die also einmalig und ausschließlich in Rostock zu sehen sind.
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16.11.2014 - 15.02.2015
Öffnungszeiten
Di. - So. 11 - 18 Uhr
Do bis 20 Uhr geöffnet
Montag geschlossenEintrittspreise
Eintritt frei
(außer Sonderaustellungen)