Mary Heilmann (*1940) ist eine der wenigen Malerinnen, die in den letzten Jahrzehnten konsequent an der Erforschung von abstrakter Malerei gearbeitet haben. Dabei fragt sie nicht nur nach dem Verhältnis von Farben und Formen, der klassischen Komposition, sondern auch nach dem Verhältnis von konkreten Inhalten und abstrakter Darstellung. Nicht selten erinnern Heilmanns Bilder - bereits die Titel deuten es an - an bestimmte Ereignisse, an Orte oder Menschen. Viele ihrer Bilder sind eng mit ihrer eigenen Biografie verknüpft, in ihnen verarbeitet sie Erlebtes, gestaltet Erinnerung. Besonders deutlich wird die abstrakte Verarbeitung biografischer Themen in Heilmanns Grafiken. Hier kombiniert die Künstlerin Drucke mit eigenen Fotos und zeigt, wie nah abstrakte und konkrete Darstellung beieinander liegen können.

Das Museum Ludwig zeigt die erste Ausstellung von Heilmanns Arbeiten auf Papier, um in das Werk dieser wichtigen US-amerikanischen Künstlerin einzuführen und den Ankauf einer Werkgruppe zu würdigen.

Anne Buchholtz
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