Württemberg und Europa
Im Glanz der Zaren. Die Romanows
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Ausstellung23.10.2013 - 23.03.2014
Mit der zunehmenden Öffnung des Russischen Reiches nach Mittel- und Westeuropa seit Peter dem Großen, kam den Wechselheiraten der in Russland herrschenden Romanows mit europäischen Adelsfamilien als Mittel der Politik eine wachsende Bedeutung zu. Besonders zahlreich waren seit Beginn des 18. Jahrhunderts dynastische Ehen mit deutschen Fürstenhäusern, darunter auch mit dem kleinen Württemberg. Während der Regierungszeit der sechs letzten Zaren prägten fünf russisch-württembergische Ehen die gemeinsame Geschichte.
Im Focus der Großen Landesausstellung „Im Glanz der Zaren“ stehen die weiblichen Protagonisten dieser fünf dynastischen Verbindungen: die württembergischen Prinzessinnen Sophie Dorothee und Charlotte sowie die Großfürstinnen Katharina, Olga und Wera aus dem Hause Romanow. Es sind fünf beeindruckende Persönlichkeiten, die, obgleich „nur“ Ehefrauen, ihre Handlungsmöglichkeiten in Politik und Gesellschaft geschickt und mit Charisma zu nutzen verstanden. Ihre Position und die Zugehörigkeit zu zwei Kulturen machten sie zu idealen Vermittlerinnen zwischen Württemberg und Russland. Dank ihrer Bildung, ihres Wohlstands und ihres wachen Blicks auf soziale Nöte konnten sie die Verhältnisse in ihrer jeweils neuen Heimat in besonderer Weise mitgestalten.
Mit der Krönung von Michail Romanow zum Zaren im Jahr 1613 hatte die mehr als drei Jahrhunderte währende Herrschaft der Romanows in Russland begonnen. Vierhundert Jahre später nimmt das Landesmuseum Württemberg dieses Datum zum Anlass, mit der Großen Landesausstellung im Alten Schloss in Stuttgart an die russisch-württembergischen Beziehungen im europäischen Kontext zu erinnern. Betrachtet werden die Jahre zwischen 1776 und 1912 – von der Heirat Sophie Dorothees, einer Nichte Herzog Carl Eugens von Württemberg, mit Großfürst Paul, dem Sohn Katharinas der Großen, bis zum Tod Wera Konstantinownas, einer Enkelin von Zar Nikolaus I. und Ehefrau von Herzog Eugen von Württemberg. Die Eheschließungen werden vor dem Hintergrund der wichtigen politischen Ereignisse dieser Jahre in Europa beleuchtet: Aufstieg und Fall Napoleons, Revolution von 1848, preußisch-österreichischer Dualismus, Krimkrieg und deutsche Reichsgründung. Die Ausstellung schließt mit einem Ausblick auf das Ende der Monarchie in Russland und Württemberg. Verglichen mit den gewaltigen politischen Umwälzungen, die im Februar 1917 zur Abdankung von Zar Nikolaus II. und 1918 zur Ermordung der Zarenfamilie führten, fiel die Revolution in Württemberg gemäßigt aus: Das Königreich schaffte 1918 ohne Blutvergießen die Wende zur bürgerbestimmten Republik.
Schauplatz der Ausstellung ist das Alte Schloss in Stuttgart. Ein Ort, der in mehrfacher Hinsicht Bezüge zum Thema aufweist: Hier wurde 1846 die Aussteuer der frisch verheirateten württembergischen Kronprinzessin Olga Nikolajewna Romanowa in ihrer überwältigenden Fülle erstmals dem staunenden Stuttgarter Publikum präsentiert. Und hier – in der Gruft unter der Schlosskirche – haben zwei weibliche Mitglieder des Hauses Romanow, Olga Nikolajewna und Wera Konstantinowna, ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Von It-Girls, Fashionqueens und Working Mums Fünf starke Frauen in einer Großen Landesausstellung
It-Girls wie Alexa Chung, Sarah Jessica Parker als Fashionqueen oder Working Mums wie Yahoo CEO Marissa Mayer sind keineswegs Erscheinungen des 20. Jahrhunderts, sondern ziehen sich durch die Jahrhunderte. Aber welche Dame kann gar alle drei Attribute in sich vereinen? Die Große Landesausstellung „Im Glanz der Zaren. Die Romanows, Württemberg und Europa“ im Landesmuseum Württemberg beleuchtet die Lebensgeschichten von faszinierend starken Frauen: Die württembergische Prinzessin Sophie Dorothee und die Zarentöchter Katharina und Olga haben neben Ehe, Kinder, Arbeit und Styling maßgeblich zum Erstarken der württembergisch-russischen Beziehungen beigetragen und dabei sowohl Land, Politik, Erziehung und den modischen Geschmack beeinflusst.
„Sie ist schlank wie eine Nymphe, von lilienweißer Gesichtsfarbe mit rosigen Wangen und makelloser Haut. Ihr Antlitz strahlt Sanftmut, Herzensgüte und Aufrichtigkeit aus, alle sind von ihr begeistert“, so beschreibt Kaiserin Katharina die Große enthusiastisch die siebzehnjährige Sophie Dorothee von Württemberg aus dem kleinen Mömpelgard. Und es ist keine leichte Aufgabe, vor den hohen Ansprüchen der künftigen Schwiegermutter zu bestehen. Als 1776 die junge württembergische Prinzessin den russischen Thronfolger Paul I. heiratet, erliegt ganz Russland dem Charme „Maria Fjodorownas“, wie sie fortan heißt. Maria, schön, intelligent, warmherzig und zupackend, erfüllt die in sie gesetzten Erwartungen. Zur Freude Katharinas gehen aus der Ehe zahlreiche Kinder hervor – vier Söhne und sechs Töchter. Maria ist eine vorbildliche Mutter, der, selbst im Sinne Rousseaus erzogen, sehr an einer guten Erziehung ihrer Kinder gelegen ist. Kurz nach der Krönung zur Zarin erhält Maria zudem die Verantwortung für das gesamte Bildungs- und Wohltätigkeitswesen und ist fortan als „working mum“ eingespannt. Ihr Engagement für Waisenhäuser, Armenküchen, Nachtasyle und Bildungseinrichtungen ist legendär. Modisch ist sie voll und ganz dem Zeitgeist des Rokoko verpflichtet. Ein Staatsporträt zeigt sie in einer prächtiger spitzenbesetzter Toilette aus roter Atlasseide und üppig geschmückter Hochfrisur.
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23.10.2013 - 23.03.2014
Donnerstag, 13. Juni 2013, 12.30-13 Uhr
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, Altes Schloss, Vortragssaal
Eintritt: 3 €Altes Schloss · Schillerplatz 6
D-70173 Stuttgart
Tel.: +49 (0) 711-89 535-150
Fax.: +49 (0) 711-89 535-152