HEILIGE zu Gas
HEILIGE zu Gast im Schweizerischen Landesmuseum
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Ausstellung09.11.2007 - 24.03.2008
MARIA MAGDALENA MAURITIUS und weitere Heilige offenbaren sich in einer Schau mittelalterlicher Holzskulpturen im Schweizerischen Landesmuseum. Dabei wird das Publikum anschaulich mit der Funktion mittelalterlicher heiliger und biblischer Gestalten vertraut gemacht. Anlass der Präsentation ist das Erscheinen des Bestandeskatalogs «Die Holzskulpturen des Mittelalters», der die national wie auch international bedeutende Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums dokumentiert.
Welche Bedeutung hatten Altar- und Prozessionsfiguren oder Einzelfiguren im mittelalterlichen Kirchenjahr? Weshalb wurde am Palmsonntag eine Christusfigur auf einem hölzernen Esel durch die Stadt geführt? Was versprach man sich vom Heiligen als Nothelfer oder als Stadt- und Landespatron? Wie erkannten und erkennen wir heute, welche Heilige eine Skulptur darstellt? Wie gingen die Menschen während und nach der bilderfeindlichen Reformation mit diesen Kunstwerken um? Und heute?
Zu solchen Fragen finden Sie in der Ausstellung Antworten. Historische Fakten und kirchliche Traditionen werden anhand von Originalobjekten aus dem Mittelalter veranschaulicht. Biblische Gestalten begegnen uns während des Kirchenjahrs; Mariafiguren zeigen, wie sich die Züge der Gottesmutter im Laufe der Zeit veränderten; die Reformation lässt anstelle der Skulpturen nur noch den biblischen Text gelten.
Die älteste Marienfigur der Sammlung, eine romanische Madonna, ist erhalten geblieben, weil ihr ein pietätvoller Umgang beschieden war: Als sie nicht mehr dem Stil der Zeit entsprach, wurde sie in der Walliser Gemeinde Raron zusammen mit Schädeln und Knochen von Verstorbenen im Beinhaus begraben. Einen andern Umgang pflegten die Stadtbürger von Zürich oder Bern, als sie im Zuge der Reformation im Bildersturm ihre Heiligen verbrannten oder zerschlugen.
Musik aus dem Mittelalter untermalt den Rundgang. Die universelle Sprache der Musik unterstreicht ein Hauptanliegen der aktuellen Sonderausstellung: auf das über Konfessions- und Religionsgrenzen hinaus wirkende Interesse an den sakralen Skulpturen des Mittelalters zu reagieren.
Der Sammlungskatalog
Zum Ausstellungsbeginn erscheint ein neuer Sammlungskatalog der mittelalterlichen Holzskulpturen des Schweizerischen Landesmuseums. In zwei Bänden werden 400 Skulpturen und 20 Altarretabel aus dem
11. Jahrhundert bis um 1550 nach aktuellem kunsthistorischem, naturwissenschaftlichem und technologischem Forschungsstand gewürdigt und nach ihrer ehemaligen Funktion befragt. Sämtliche Figuren sind in Vorder- und Rückansicht und zum Teil mit Detailaufnahmen neu fotografiert. Ausstellung und Katalog ergänzen sich gegenseitig: Die Ausstellung baut auf den wissenschaftlichen Grundlagen des Katalogs auf, der Katalog erhält durch die Ausstellung seine dritte Dimension.
Katalog in zwei Bänden: Dione Flühler-Kreis und Peter Wyer, Fotografie Donat Stuppan:
Die Holzskulpturen des Mittelalters.
Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums; I Einzelfiguren, II Altarretabel und Retabelfiguren.
746 Seiten, ca. 1000 Abbildungen. ISBN 978-3-908025-69-6. Zu CHF 240.– im Museumsshop erhältlich;
Subskription bis 31.12.2007 CHF 190.– zu bestellen über E-Mail: claude.chappuis@slm.admin.ch
Rahmenprogramm
Umrahmt wird die Ausstellung von öffentlichen Führungen, Familienführungen, Stadtführungen und Weihnachtsführungen. Für Schulen werden nebst Führungen stufengerechte Workshops angeboten, erarbeitet in Zusammenarbeit mit schule&kultur (Volksschulamt). Die Volkshochschule Zürich bietet zur Ausstellung eine Ringvorlesung und einen Werkstattbesuch an. Genaues Programm auf http://www.heilige.ch.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr, Donnerstag, 10 bis 20 Uhr,
Weihnachten/Neujahr täglich geöffnet.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm: http://www.heilige.ch.
Tel. 41 (0)44 218 65 11
Fax 41 (0)44 211 29 49
E-Mail: kanzlei@slm.admin.ch
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