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Große Sonderau

Große Sonderausstellung - Vielerlei Narretei - Narrenfiguren aus Porzellan und ihre Geschichten

Große Sonderau

Die Narren sind los ! Toll und bunt treiben es Harlekine, Clowns, Pierrots und andere komische Typen im Deutschen Porzellanmuseum Hohenberg an der Eger.
Bereits im 18. Jahrhundert bildete man in Meissen den zwergenwüchsigen Hofnarren August des Starken, Fröhlich, in Porzellan nach. Als Erkennungsmerkmal des Narren gelten noch immer: eine Kappe mit Eselsohren und Hahnenkamm, Schellen, aber auch auffallend bunte Kleidung mit extravaganten Schnabelschuhen. Mit der „Commedia dell’arte“, der italienischen Stehgreifkomödie kamen neue Spielarten des „Närrischen“ hinzu, wie zum Beispiel der Harlekin (Aarlecchino) mit der Pritsche und dem Prügel. Er versinnbildlicht das Widersprüchliche, er ist schlau und gleichzeitig dumm, stets ist er hungrig, durstig und „geil“, seine Sprache ist direkt und obszön und dennoch ist seine Ausstrahlung die eines „Charmeurs“.
Die Vorlage für die Figur des Pierrots lieferte der 1830 in Paris im Théâtre des Funambules auftretende Pantomime Baptiste Deburau. Sein Pierrot zeigte einen melancholischen Gaukler, zwischen Selbstzerstörung und Heldentum.
In der Folgezeit ergänzten Clowns und Till Eulenspiegels den närrischen Reigen. Seither bevölkern diese Charaktere die Vitrinen und Regale der Porzellanliebhaber in ganz Europa. Insbesondere in den „Zwanziger Jahre“ lieferten Darsteller in Revuen und Varietés Vorlagen für eine Unzahl von Pierrots und Karnevalsgestalten.
Da Porzellan schon immer Spiegel der europäischen Kulturgeschichte war, eignet es sich hervorragend dazu, die Entwicklung des „Närrischen“ nachzuvollziehen. Zum Beispiel erlaubte er im Mittelalter die „Narrenfreiheit“ den königlichen Spaßmachern ungestraft Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu üben. Der Begriff „Narr“ war somit nicht wie heutzutage mit „blöde“ oder „verrückt“ gleichgesetzt.
Die Ausstellung, die neben Porzellanen auch historische und literarische Vorlagen zu den „närrischen“ Gestalten zeigt, ist vom 18.2.2006 bis 29.10.2006 im Deutschen Porzellanmuseum in Hohenberg an der Eger zu sehen.


Ausstellung






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    Deutsches Porzellanmuseum Hohenberg