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Ewald Mataré:

Ewald Mataré: Plastik. Eine rheinische Privatsammlung

Ewald Mataré:

Mataré-Ausstellung bis 04.07. verlängert, erste Freundeskreis-Führung am 16.06.2010, 19:30h

Am Mittwoch, dem 16. Juni 2010, um 19:30 Uhr, lädt der Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. seine Mitglieder herzlich zu einer Führung durch die Ausstellung „Ewald Mataré: Plastik. Eine rheinische Privatsammlung" in das Museum Kurhaus Kleve ein. Nach dem Rundgang mit Dr. Roland Mönig und Valentina Vlasic M.A. wird es bei einem Glas guten Weines Gelegenheit zu Gespräch und geselligem Austausch geben. Willkommen sind an diesem Abend nicht nur die Mitglieder des Vereins, sondern auch alle diejenigen, die sich für seine Aktivitäten interessieren.

Wegen des großen Erfolges verlängert das Museum Kurhaus Kleve die Ausstellung „Ewald Mataré: Plastik. Eine rheinische Privatsammlung" bis einschließlich Sonntag, den 4. Juli 2010. Sie zeigt erstmals überhaupt eine umfangreiche Privatsammlung, die viele Hauptwerke Ewald Matarés vereinigt. Insgesamt sind ca. 50 Arbeiten aus allen Schaffensphasen des bedeutenden rheinischen Bildhauers zu sehen, darunter auch ausgesprochen seltene Werke. Die früheste Plastik in der Ausstellung datiert von 1923, die späteste von 1960, so dass es möglich ist, Matarés gesamte künstlerische Entwicklung zu überblicken und die formalen Wandlungen in seinem Schaffen zu verfolgen.

Der Bildhauer und Graphiker Ewald Mataré (Aachen-Burtscheid 1887-1965 Büderich) gehört zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des Rheinlands im 20. Jahrhundert und ist einer der wichtigsten Protagonisten der Klassischen Moderne in Deutschland. Das Museum Kurhaus Kleve kann jetzt zum ersten Mal überhaupt eine bedeutende rheinische Privatsammlung präsentieren, die in den letzten 20 Jahren aufgebaut wurde und viele Hauptwerke Matarés vereinigt.

Ewald Mataré, Liegendes Kalb, um 1947, Privatsammlung © VG Bild-Kunst, Bonn 2010

Die Ausstellung umfasst über 50 Skulpturen aus allen Schaffensphasen, darunter zahlreiche über- aus seltene Werke. Die früheste Arbeit datiert von 1923, die späteste von 1960, so dass es mög- lich ist, Matarés gesamte künstlerische Entwicklung zu überblicken und die formalen Wandlun- gen in seinem Werk zu verfolgen. Der thematische Schwerpunkt liegt auf der Darstellung des Tieres, das für Matarés Denken eine zentrale Rolle spielt. So wird etwa eine ganze Gruppe impo- santer stehender oder liegender Kühe bzw. Rinder aus den 1920er Jahren gezeigt, allesamt Ikonen von Matarés Kunst. In ihnen manifestiert sich sein Streben nach einer geschlossenen, in sich ru- henden Form als Analogon der inneren Ordnung der Natur auf besonders eindringliche Weise. Von besonderer Delikatesse sind die äußerst reduzierten Kleinplastiken, in denen das dargestellte Tier zu einem Fetisch wird. Matarés Auseinandersetzung mit dem Bild des Menschen wird u. a. vergegenwärtigt durch die berühmte „Pietà“ von 1922/23, die ihn deutlich als Mitglied der ex- pressionistischen Generation ausweist. Die Ausstellung zeigt darüber hinaus exemplarische kunsthandwerkliche Arbeiten, die einen wesentlichen Aspekt von Matarés Schaffen ausmachen. Hervorzuheben ist beispielsweise ein bisher unbekannter kostbarer keramischer Krug aus den 1930er Jahren, der mit Tiermotiven bemalt ist.

Ewald Mataré wird am 25.02.1887 in Burtscheid geboren. Nach erstem Unterricht bei dem Bild- hauer Karl Krauß und dem Maler Eugen Klinckenberg in Aachen geht er 1907 zum Studium bei Julius Ehrentraut nach Berlin. 1914 studiert er bei Lovis Corinth, 1915 wird er Meisterschüler von Arthur Kampf. 1918 tritt Mataré der revolutionären „Novembergruppe“ bei; parallel dazu ge- winnt er in seinem malerischen Werk Anschluss an den Expressionismus. 1920 entstehen bei ei- nem Sommeraufenthalt an der Nordsee die ersten Holzschnitte, die schnell den Weg zur Skulptur ebnen. 1932 wird Mataré auf Initiative von Paul Klee als Professor an die Düsseldorfer Kunstaka- demie berufen, von der ihn die Nationalsozialisten, die sein Werk als „entartet“ brandmarken, schon 1933 wieder vertreiben. 1945 kehrt Mataré an die Düsseldorfer Akademie zurück, wo Er- win Heerich und Joseph Beuys zu seinen ersten Schülern zählen. Er erhält zahlreiche staatliche und kirchliche Aufträge in Deutschland und weltweit. Am 29.03.1965 stirbt Mataré in Büderich. 1988 gibt Sonja Mataré den Nachlass ihres Vaters in die Obhut der Stadt Kleve, wo er die Basis der Sammlung moderner Kunst des Museum Kurhaus Kleve bildet. Seither hat sich das Museum in zahlreichen Ausstellungen und Publikationen der Erforschung von Ewald Matarés Werk ge- widmet.

Gefördert durch Sparkasse Kleve – Premium-Partner des Museum Kurhaus Kleve http://www.sparkasse-kleve.de Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. http://www.freunde-klever-museen.de

Der Künstler über seine Arbeit Plastik als haptische Erfahrung „Plastik bedeutet Gestaltetes. Die Plastik lebt im wirklichen Raum, die Malerei im vorgestellten, das ist ihr elementarer Unterschied, und wie die Malerei durch das Auge, so sollte die Plastik durch die Hand als etwas Abtastbares wahrgenommen werden können. (…) Der Gestaltungspro- zess wird nicht durch Licht und Schatten bestimmt, und auch der Blinde sollte eine Plastik genie- ßen können.“ Ein Wort über Plastik, 1928


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