Haus der Kunst
Ellen Gallagher: AxME
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Ausstellung28.02.2014 - 13.07.2014
Anfang der 1990er-Jahre eroberte Ellen Gallagher mit wunderbar ausgewogenen, trügerisch minimalistischen Gemälden wie "Oh! Susanna" (1993), "Oogaboogah" oder "Pinocchio Theory" (beide 1994) die New Yorker Kunstwelt im Sturm. In einer ihrer Serien verwendete sie Werbung für Perücken und andere Bedarfsartikel aus Zeitschriften mit schwarzafrikanischer Leserschaft wie Ebony, Our World, Black Stars etc. Eine ihrer faszinierendsten Arbeiten besteht aus einem Raster von zwanzig Frauen mit verschiedenen Hauttönen, die vor einem weiten weißen Hintergrund Perücken vorführen. Die Perücken sind sorgsam zu komplizierten Formen geschnitten und scheinen wie Prägearbeiten über dem Papier zu schweben. Schnörkel aus rosa Knetmasse verdecken die Augen der Frauen. Zu jeder ist der Markenname ihrer Perücke gesetzt: E-Bangs, Fifi, Innocence, Afro-Swirly etc. Der Titel "Negroes Ask for German Colonies" ist einem Artikel des berühmten Harlemer Radikalen Hubert Harrison von 1919 entlehnt. Harrison äußerte Zweifel gegenüber schwarzen Nationalisten, die bei der Friedenskonferenz in Paris internationale Staatsoberhäupter dazu aufgerufen hatten, den deutschen Kolonien in Afrika politische Autonomie zu gewähren. Mit ihren Gemälden untersucht die Künstlerin, wieweit die Perücke als eine Art Haut verstanden werden kann (oder umgekehrt), ob die Perücke etwas Natürliches, die Haut etwas Veränderbares ist, und inwiefern Perücken und Haut etwas im Übergang begriffenes sind.
Schon seit "Preserve" (2001) zeigen Gallaghers Arbeiten Ansammlungen von Augen, Lippen und Sporen, die aus Knetmasse und Farbe konstruiert und neben Werbeanzeigen eingeschachtelt sind. Auf denselben Anzeigen basiert auch eine Serie von fünf monumentalen Arbeiten, die aus 396 in einem Raster angeordneten Porträts bestehen, darunter "Pomp-Bang" (2003); Ellen Gallagher nennt diese Serie die "gelben Gemälde". Das Raster erlaubt nichtlineare, vom Zufall geleitete Lesarten und lädt den Betrachter ein, sich ineinander verwobene Geschichten vorzustellen.
Die Strukturen sind zunächst meist rasterartig, später zeichnen sich zunehmend Einzelfiguren vor einem Hintergrund ab: Aus Abstraktion entwickelt die Künstlerin Gegenständlichkeit. Dabei kombiniert sie viele verschiedene Techniken: Zeichnung, Text, Malerei, Collage, Skulptur, Druck sowie Vervielfältigungsmethoden wie Fotokopie und Fotografie.
Ellen Gallagher lebt und arbeitet heute in Rotterdam und New York. Einzelausstellungen ihrer Arbeit fanden u.a. im Whitney Museum of American Art, New York, und im New Museum, New York, statt. 1997 erhielt sie das Joan Mitchell Fellowship und 2000 einen American Academy Award für Kunst. Sie ist in vielen großen öffentlichen Sammlungen vertreten, u.a. im MoMA, New York, im Metropolitan Museum of Art, New York, im Museum of Fine Arts in Boston und im Centre Pompidou in Paris.
Die Ausstellung wurde organisiert von Tate Modern in Zusammenarbeit mit Sara Hildén Art Museum, Tampere und Haus der Kunst, München. Sie wurde von Juliet Bingham, Tate Modern, kuratiert, für die Präsentation in München in Zusammenarbeit mit Ulrich Wilmes. Die internationale Ausstellungstournee "Ellen Gallagher: AxME" wird unterstützt durch Gagosian Gallery und Hauser & Wirth.
Dank an die Bayerische Hausbau GmbH & Co.KG, die als Hauptsponsor die Ausstellungsstation im Haus der Kunst großzügig unterstützt.
Wir danken unseren Gesellschaftern für die jährliche Unterstützung des Programms: Freistaat Bayern, Josef Schörghuber Stiftung, Gesellschaft der Freunde Haus der Kunst e.V.
Katalog mit Beiträgen von Carol Armstrong, Robin D.G. Kelly, Richard Shiff und Ulrich Wilmes, Tate Publishing 2013, 228 Seiten, ISBN 978-1-84976-123-9, 19,95 Euro
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Die römischen Künstlerkollegen, die von Michelangelo und vom Manierismus geprägt...
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28.02.2014 - 13.07.2014
Oeffnungszeiten: Mo – So von 10 – 20 Uhr, Do 10 – 22 Uhr