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Elfenbeine aus

Elfenbeine aus Ceylon

Elfenbeine aus

Die spektakulärsten Geschenke, die der portugiesische Hof erhielt, waren lebendige Elefanten, die in Kotte in Gefangenschaft aufgezogen wurden. Die Dickhäuter ergänzten die Geschenke an Elfenbeinschnitzereien. Nach der Entdeckung des Seeweges nach Indien durch Vasco da Gama im Jahre 1498 setzte König Manuel I. einen neuen Trend im Europa der Renaissance. Er imitierte indische Fürsten und sammelte Staatselefanten. Als lebendige Trophäen unterstrichen sie seine Magnifizenz und Grösse. Johann III. und Katharina von Österreich setzten diesen Trend fort. Letzere sollte eine Schlüsselrolle einnehmen im Erwerben und Verschenken von seltenen Tieren für ihre Habsburger Familie in Spanien, Zentraleuropa und den Niederlanden. Katharina schenkte ihrem Neffen Kaiser Maximilian II. zwischen 1552 und 1563 zwei junge ceylonesische Elefantenbullen. Der eine Dickhäuter mit dem Spitznamen Suleyman war der erste Elefant, den man in Österreich jemals sah. Der jüngst verstorbene Literatur-Nobelpreisträger José Saramago setzte diesem Elefanten mit seinem letzten Buch «Die Reise des Elefanten» ein Denkmal.

Ein Wort zum Vermittlungskonzept
Zur Ausstellung gehören ein dreisprachiger Kurzführer sowie ein deutscher Katalog. Beide Texte sind das Ergebnis jahrelanger Forschung an Originalquellen von Annemarie Jordan, der Gastkuratorin der Ausstellung. Die Ausstellung setzt sich das Ziel, lebendige und authentische Einblicke in eine längst vergangene Zeit zu geben. Die Kunstwerke sollen wegen ihrer ausserordentlichen Schönheit bewundert, vor allem aber gleichzeitig in ihrem historischen Kontext erlebbar werden. Unglaubliche Geschichten erzählen von langen Reisen, delikaten Heiratsverhandlungen, diplomatischen Verhandlungen, von Luxus und Status. Ein komplexes Thema wie dieses braucht eine besondere Ausstellungsstrategie. So soll unter anderem eine interaktive Karte die vielen Dimensionen der Ausstellung verdeutlichen. Sie ermöglicht eine Entdeckungsreise mit Vasco da Gama oder lädt zu einer Wanderung auf einem Zeitstrahl durch das 16. Jahrhundert ein. Dabei lernen die Besucherinnen und Besucher, die wichtigsten Habsburger Regenten kennen und spüren die grossen globalen Handelsnetzwerke und Warentransfers auf.

Besonders freut uns, dass wir die zwei Schauspielerinnen Miriam Fiordeponti und Rachel Braunschweig engagieren konnten, Szenen des portugiesischen Hofs künstlerisch umzusetzen. Das Stück schrieb Michael Hasenfuss in Zusammenarbeit mit Annemarie Jordan. Theater im Museum - das soll die Ausstellung völlig neu erlebbar machen.

Schliesslich gehört zur Ausstellung ein umfangreiches Rahmenprogramm, das von Konzerten mit Renaissance-Musik bis zu einer Kurzreise für unsere Mitglieder nach Innsbruck, auf Schloss Ambras reicht.

Partnerschaften

Ungewöhnlich an dieser Ausstellung erscheinen vielleicht die Partnerschaften mit den Museen Aargau, dem botanischen Garten oder dem Zürcher Zoo. Mit diesen Institutionen verbinden uns gemeinsame Themen wie die Habsburg, Stammburg der Herrscherdynastie im Kanton Aargau, das Gewürz Zimt oder die Elefanten in den Menagerien, den Vorläufern der Zoos, und ihre heutige Gefährdung wegen des Elfenbeins. Das Ausstellungsthema berührt unser heutiges Leben und lädt dazu ein, die Entdeckungsreise an anderen Orten fortzusetzen.

Sponsoren

Die Ausstellung wird unterstützt von der Parrotia-Stiftung und dem Instituto Camões, Portugal.

Publikationen

Der Katalog ist das Resultat jahrelanger Archivrecherchen und macht neueste Erkenntnisse zur Renaissance-Zeit einem breiten Publikum zugänglich.

Elfenbeine aus Ceylon: Luxusgüter der Renaissance
Annemarie Jordan Gschwend und Johannes Beltz (Hrsg.)
168 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, 30,5 x 23 cm, mit einer Karte, Bibliografie, Klappbroschur, fadengeheftet
Subskriptionspreis bis 13. März 2011: CHF 56, EUR (D) 40; danach CHF 75, EUR (D) 54
Erscheinungsdatum: Ende November 2010

Zur Ausstellung erscheint ein kleinformatiger illustrierter Ausstellungsführer (d/f/e)
CHF 4

Öffentliche Führungen

Kulturhistorische Führungen
Sonntag, 11 h
Mittwoch, 18 h

Theater in der Ausstellung
«...Aber das bleibt unter uns!» - Vertrauliches aus dem Hause Habsburg
Violante de Távora, erste Hofdame der Katharina von Österreich, Königin von Portugal, gewährt pikante Einblicke hinter die prachtvolle Kulisse der Habsburger Dynastie.
Donnerstag, 12.15 h
Sonntag, 15 h

Private Führungen
Buchen Sie eine private Führung: Tel. + 41 44 206 31 11 / 31

Rahmenprogramm

Samstag, 30. Oktober 2010
Konzert in der Klosterkirche Königsfelden, Windisch - Les Haulz et les Bas - Höfische Blasmusik der Renaissance an einem Habsburger Originalschauplatz.
Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Museum Aargau.
Tickets: http://www.torzumparadies.ch

Sonntag, 28. November 2010, 11 h
Krieg und Frieden im Garten Eden - Vortrag über die vielfältigen diplomatischen und kulturellen Beziehungen zwischen Ceylon und Portugal im 16. Jahrhundert.

Freitag, 7. Januar 2011, 20 h
klangkunst: Das Zürcher Kammerorchester im Museum Rietberg
Vorverkauf: Museum Rietberg oder ZKO Billettkasse 0848 84 88 44, (Mo-Do 11-17 Uhr), billettkasse@zko.ch, http://www.zko.ch

Freitag, 14. Januar 2011, 20 h
O Cavalo Branco - Geburtstagskonzert für Katharina von Habsburg (14. Januar 1507) mit portugiesischer Musik aus dem 16. Jahrhundert.

Samstag, 5. Februar 2011, 17 h
Rajas Reise - ein Film von Karl Saurer, 2008; anschliessend Podiumsgespräch mit dem Regisseur.


Ausstellung






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Kupferstich © ETH Zürich, Graphische Sammlung
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    Museum Rietberg
  • Elfenbeine aus Ceylon
    Museum Rietberg
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  • Porträt von Sebastian
Alonso Sánchez Coello, Portugal, Lissabon, 1562
Öl auf Leinwand
© Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie
Foto: Fotoatelier des KHM
    Porträt von Sebastian Alonso Sánchez Coello, Portugal, Lissabon, 1562 Öl auf Leinwand © Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie Foto: Fotoatelier des KHM
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