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Edwin Wiegele

mea philyra, mein Lindenbaum

Edwin Wiegele

In Anlehnung an die Entstehungsart seiner „blind drawing“-Bilder, die auch Teil der Ausstellung sind, wird Edwin Wiegele an diesen beiden Tagen auf T-Shirts vor Pub- likum zeichnen: „Ich schaue auf die Per- son vor mir, nicht aber auf das Shirt und zeichne, was ich im Moment an Energie­ linien spüre und signiere es abschließend. In dieser Art und Weise entstanden auch meine „blind drawing“-Bilder.“

Ganz alleine erfindet Agnes Heginger aus dem Moment heraus - in Echtzeit quasi - Musik. Klang-Gespinste. Stimmungsbilder. Stücke, Lieder, Erzählungen. Sie ver- tont dabei Gedichte von deutschen und österreichischen Autoren und Autorinnen (wie etwa Christine Lavant, Ingeborg Bachmann, Christian Morgenstern), die Bezug auf das Thema der Ausstellung nehmen, und lässt sich von der spontanen Eingebung des Augenblicks leiten. Geplant ist das Ungeplante, das ganze geschieht ohne Hinzunahme etwaiger Effektgeräte, Zuspielungen o.ä.: “Es bin nur ich mit meinem Gesang, meinem Sprechen, meinen Geräuschen. Im Idealfall bin ich genauso überrascht wie das Publikum.“ (Agnes Heginger)

„Zurzeit habe ich nur Bäume im Sinn, im Zentrum steht ein Lindenbaum, mitten in meinem Garten. Ich weiß nicht, was diese Sehnsucht zu bedeuten hat, vielleicht ein Versuch Parallelen zum eigenen Seelenleben, Antworten auf Hinterfragungen zu finden. Nach jedem stärkerem Wind liegen Bruchstücke dieses gewaltigen Kolosses auf der Wiese. Ein schöner Vergleich mit dem Lebenszyklus eines Menschen, Wachsen und Sterben. Um den von Rillen, Wülsten, Erhebungen und Vertiefungen durchzogenen Baumstamm und den einzigartigen Strukturen handelt auch die experimentelle Hinterglasmalerei, die durch etliche Auch Fotografien werden über originale, schon vergilbte Musikpartituren überdruckt und in Collagen eingearbeitet. Die herzförmigen Blätter sind wohl Ursache dafür, Farbüberschichtungen einen eigenen Reiz erfährt. dass die Linde der Baum der Liebenden ist. In der griechischen Mythologie ist sie sogar der Liebesgöttin Aphrodite geweiht worden. Erotische Zeichnungen „blind drawing“ über verschiedene Bildträger, Leinwände, Stoffbahnen, Papiere, vergilbte Dokumente, Partituren etc. komplimentieren diese Schau.“ Edwin Wiegele, 2013








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