Die Explosion
Die Explosion der Bilderwelt 1861- Die Photographische Gesellschaft in Wien 1861-1945
Einen faszinierenden Einblick in die Anfangszeit der österreichischen Fotografie bietet die Albertina-Ausstellung Die Explosion der Bilderwelt. Anhand von zirka 120 herausragenden Exponaten vergegenwärtigt die Präsentation Breite und Qualität der Bildproduktion der Mitglieder der 1861 gegründeten „Photographischen Gesellschaft in Wien“.
Hugo Henneberg Castel Gandolfo, 1901 Albertina, Wien - Dauerleihgabe der Höheren Graphischen Bundes-Lehr-und Versuchsanstalt, Wien
Pioniere und Experimente kennzeichneten die ersten zwanzig Jahre nach der Erfindung der Fotografie, dann trat das technische Medium in eine Phase ungeheurer Dynamik. Die Gründung der „Photographischen Gesellschaft in Wien“ steht inmitten eines Beginns der Professionalisierung einer Bildproduktion, die alle Lebensbereiche durchdringen sollte. Ob als wissenschaftlicher Beweis im Laboratorium oder als Porträt im Studio, als Ansichtskarte vor einer Touristenattraktion oder großformatige Kunstreproduktion im Museum, ob im Dienste von Industrie, Handel oder öffentlicher Administration entstanden - das Lichtbild eroberte in immer perfekterer Qualität und vervielfachten Quantitäten neue Terrains.
Die Mitglieder der Photographischen Gesellschaft stammten aus den unterschiedlichsten Berufen und verfolgten viele verschiedene Ziele. In ihren regelmäßigen Zusammenkünften ging es nicht nur um Vermittlung abstrakten technischen Wissens, sondern zunehmend um Strategien zur Durchsetzung von wirtschaftlichen Interessen. In diesem Spannungsfeld bewegten sich auch die zahlreichen Ausstellungen und die vereinseigene Zeitschrift Photographische Correspondenz. Unter dem Druck dieser Lobby wurde die „Graphische Lehr- und Versuchsanstalt“ als erste Institution dieser Art weltweit gegründet und auch das Urheberrecht an Fotografien durchgesetzt. Die erfolgreiche Professionalisierung des Mediums trieb jedoch die Amateure mit künstlerischen Ambitionen vor 1900 zur Gründung eigener Vereine; nach dem Ersten Weltkrieg blieb auch für Innovationen in der wissenschaftliche Anwendung der Fotografie nur wenig Platz. Mit herausragenden Lehrern und (vor allem) Schülerinnen der „Graphischen“ gewann die österreichische Fotografie der Zwischenkriegszeit jedoch ein eigenes, neues Profil.
Die Ausstellung in der Albertina zeigt anhand von zirka 120 Exponaten österreichischer Fotografie bis 1945 Breite und Qualität der Bildproduktion der Mitglieder der Photographischen Gesellschaft. Beispiele aus Kunst, Wissenschaft und innovativen Anwendungen der kommerziellen Fotografie vermitteln ein aufregendes Bild des Aufbruchs zur Bilderflut der Gegenwart.
Kurator Dr. Monika Faber
Kontakt: Albertinaplatz 1, 1010 Wien T 43 (01) 534 83 - 0 info@albertina.at http://www.albertina.at
Öffnungszeiten: Täglich 10-18 Uhr, Mittwoch 10-21 Uhr
Führungen: Samstag, Sonntag und Feiertag 15.30 Uhr, Mittwoch 18.30,
Dauer 60 Minuten, T 43 (01) 534 83 - 540, besucher@albertina.at
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