Zeichnungen
Albrecht Dürer und sein Kreis
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Ausstellung01.11.2014 - 01.02.2015
Hans Schäufelein (um 1480–1539/40)
In der Forschung umstritten, früher Dürer zugeschrieben und von manchen Autoren gar für ein Werk der zweiten Hälfte des Jahrhunderts gehalten, ist der in Grisailletechnik gezeichnete Kalvarienberg ein Entwurf für die Mitteltafel des nach seinem Aufstellungsort im 19. Jahrhundert benannten Ober-Sankt-Veiter Altars. Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen hatte diesen bei Dürer bestellt, heute befindet er sich im Erzbischöflichen Diözesanmuseum in Wien. Schäufelein führte den Altar in Abwesenheit Dürers während dessen von 1505 bis 1507 dauernder Venedigreise aus.
Das Bildnis eines jungen Mannes mit Barett von 1516 vermittelt eine gute Vorstellung von den zeichnerischen Mitteln, über die Schäufelein verfügt hat. Mit forschem Blick schaut der Dargestellte in einer fast spontanen Wendung nach rechts aus dem Blatt heraus, so als wolle er ein Gegenüber ins Auge fassen. Die Zeichnung, die jede Idealisierung vermeidet, beeindruckt durch ihre Direktheit in der Darstellung. Feste Konturen kontrastieren mit dem ornamentalen Spiel des Haares und von Federn, die das Barett bekrönen.
Hans von Kulmbach (um 1485–1522)
Nur drei Zeichnungen in der Sammlung des Basler Kupferstichkabinetts können für Kulmbach oder seine Werkstatt in Anspruch genommen werden. Die Studie einer stehenden Nürnbergerin ist wohl noch im ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts entstanden. Bei den beiden anderen Zeichnungen handelt es sich um Scheibenrisse. Während derjenige mit Maria und dem Kind als eigenhändiges Werk Kulmbachs aus der Zeit um 1510 gelten kann, dürfte der in ähnlicher Zeit entstandene mit Papst Sixtus II. eine Arbeit seiner etwa damals in Nürnberg neu gegründeten Werkstatt sein.
Hans Springinklee (um 1495–um 1540)
Das auf braun grundiertem Papier mit Feder und Pinsel in Helldunkelmanier ausgeführte Werk mit Christus als Schmerzensmann gehört zu den wenigen Zeichnungen, die für Springinklee als gesichert gelten können, denn es trägt sein Monogramm. Christus lehnt sich nicht etwa an einen Baum, wie man angesichts der landschaftlichen Umgebung meinen könnte, sondern an einen in diese integrierten Kreuzesstamm. Das Interesse Springinklees an der Landschaft und einer wild wuchernden Natur dürfte von Zeichnungen Albrecht Altdorfers erregt sein.
Hans Leu der Jüngere (um 1490–1531)
Das Werk des als Maler, Zeichner und Entwerfer von Holzschnitten tätigen Leu zeigt Einflüsse von Dürer, Baldung und den Meistern der sogenannten Donauschule, vor allem aber von Albrecht Altdorfer. Dies äussert sich einerseits in seiner Vorliebe für Zeichnungen auf farbig grundiertem Papier mit Weisshöhungen, andererseits in seinem kalligraphischen Stil. Das Thema der Landschaft spielt in seinem Werk eine grosse Rolle.
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Albrecht Dürer (1471 - 1528) sollte ursprünglich das Handwerk seines Vaters lernen, nämlich die...
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01.11.2014 - 01.02.2015
Öffnungszeiten
Di - So 10.00 - 18.00 Uhr
Mo geschlossenErwachsene ab 20 J. CHF 15 / EUR 13