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Dagmar Höss. Behind the Blue

Ein Wasserfall aus ozeanblau gefärbtem Stoff durchschneidet den Ausstellungsraum. Blau als vielfältige Farbe des Wassers ist das tragende Element der aktuellen Arbeiten von Dagmar Höss. Es verbindet eine großformatige Textilarbeit mit mehreren Serien von Cyanotypien und der Lichtinstallation „Be Water“ - ein von Bruce Lee entliehenes Zitat, das die Anpassungsfähigkeit und die gewaltige Kraft des Wassers umreißt.

„Empty your mind, be formless, shapeless — like water. Now you put water in a cup, it becomes the cup; You put water into a bottle it becomes the bottle; You put it in a teapot it becomes the teapot. Now water can flow or it can crash. Be water, my friend.“ Bruce Lee

Wasser in seiner Mannigfaltigkeit fasziniert Dagmar Höss seit ihrer Kindheit, die sie in der Nähe eines Flusses verbrachte. Nicht nur die optische Erfahrung ist prägend, sondern vor allem auch die körperliche Erfahrung des Eintauchen in die Leichtigkeit und Geborgenheit des Wassers, das passiv und sanft, genauso wie brutal und verletzend sein kann. Beides ist Teil einer Realität, mit der sich die Künstlerin in ihren fotografischen Arbeiten auseinandersetzt. Auf den ersten Blick abstrakte Formen, doch bei genauerer Betrachtung sind Rundungen, Falten und Wölbungen als Fragmente eines weiblichen Körpers, ihres eigenen Körpers, zu erahnen. In intensivem Blau verschmelzen Hintergrund und Person miteinander, tauchen ineinandergreifende, beinahe skulpturale Formen auf, nur um sogleich im diffusen Blau der Cyanotypien zu verschwinden. Auf einzelnen Arbeiten folgen gestickte oder genähte Linien den Körperformen. Die eigens für den Ausstellungsraum erarbeitete Präsentation lässt Besucher*innen in einen intimen, fließenden Raum der Selbsterforschung und kontinuierlichen Transformation eintauchen.

Behind the Blue | Artist Talk
Haptisch, körperbezogen und gefühlsbetont: Das Textile kommt Betrachter*innen näher als andere Medien und ist wie kein anderes mit Weiblichkeit verbunden. Im Artist Talk sprechen Dagmar Höss und Gabriele Spindler über Probleme der weiblichen Selbst- und Fremdwahrnehmung und über Bedeutungsebenen des Textilen in der zeitgenössischen Kunst.

Dagmar Höss arbeitet mit vielfältigen textilen und fotografischen Techniken und verbindet diese in Arbeiten, die sich mit dem eigenen, weiblichen Körper beschäftigen.

Gabriele Spindler ist Kunsthistorikerin und Kuratorin des Österreichischen Pavillons der Biennale von Venedig 2024, sowie Leiterin der Abteilung Kunst- und Kulturwissenschaften in der OÖ Landes-Kultur GmbH in Linz.

Keine Anmeldung nötig!

Dagmar Höss (*1969) arbeitet als Künstlerin, Kuratorin und Kunstvermittlerin und vermischt auch gerne mal diese drei Bereiche in ihren Projekten miteinander. Ursprünglich hat sie Textil studiert und wie man an den aktuellsten Arbeiten sehen kann, taucht dieses Material auch immer wieder auf in ihrem künstlerischen Werk. Inszenierungen, Siebdrucke, Collagen oder Stickereien werden meist im Medium Fotografie umgesetzt. Zudem arbeitet sie für die OÖ Landeskultur GmbH und ist u.a. Mitglied in der Künstler*innenvereinigung MAERZ.








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