DON QUIJOTE FANTASTISCH REALE WELT VOR DER BURG IN PERCHTOLDSDORF
-
Ausstellung30.06.2023 - 29.07.2023
Erfolg und Scheitern sind ein und dasselbe
„Die Figur des Don Quijote und das Scheitern sind unmittelbar miteinander verbunden. Scheitern wird in unserer Gesellschaft nicht als Potential und die Möglichkeit von Weiterkommen wahrgenommen. Genauso sollten wir aber mit dem Scheitern umgehen. Scheitern sollte eigentlich Teil des Bildungskanons sein. Uns sollte beigebracht werden, dass Erfolg und Scheitern ein und dasselbe sind. Interessant bei Cervantes finde ich, dass er Don Quijote eine Phase des Menschseins überspringen lässt. Das, was man sein Leben lang versäumt hat, das, wo man nicht gehandelt hat, aufgehalten von der Realität, überspringt Don Quijote, wahrhaftig und metaphorisch. Don Qujiote kommt sozusagen gleich zu den Dingen, indem er quasi erklärt: Wenn ich das Unmögliche denken kann, kann ich es auch probieren, weil ich es mir ja vorstellen kann und das, was er sich vorstellt, ist ein Stück weit die Welt zu verbessern.“ GREGOR SEBERG, Publikumsliebling, Schauspieler und Darsteller bedeutender Charakterrollen wie u. a. Richard III., Hamlet oder Cyrano de Bergerac.
Begegnung auf Augenhöhe
„Sancho Panza ist mindestens genauso verrückt wie Don Quijote. Er spielt aus freien Stücken mit, lässt seinen Herrn nie auflaufen und unterstützt ihn. Sancho erinnert mich an Truffaldino im berühmten ‚Diener zweier Herren‘ von Carlo Goldoni. Auch Truffaldino reibt sich unermüdlich auf. Und so wie Truffaldino möchte Sancho eigentlich nur gerne essen und seine Ruhe haben. Don Quijote und Sancho Panza begegnen sich auf Augenhöhe und doch gibt es eine klare Hierarchie. Sie sind ein eingespieltes Team. So wie ein Direktor und sein jahrzehntelanger Assistent. Im Stück dreht sich das Setting der Konstellation, wenn Sancho plötzlich zum Inselgouverneur wird. Aber zum Schluss pendelt sich alles ein – sie enden wieder als Herr und Diener.“ LUKAS SPISSER, der bekannte Film- und Theaterschauspieler wurde 2021 für den Österreichischen Filmpreis in dem NETFLIX-Film „Was wir wollten“ nominiert. Er spielte u.a. am Landestheater Linz, Landestheater Niederösterreich, Stadttheater Klagenfurt und Theater in der Josefstadt, Wien. Er ist derzeit in TV-Produktionen wie „Herzogpark“, „Der Schatten“ und „Schnee“ zu sehen.
Das innere Kind in uns ausleben
„Dulcinea ist eine spannende Figur. Eigentlich ist sie ‚abwesend‘. Sie lebt fast nur durch Don Quijote, existiert in seiner Fantasie. Sie ist alles und nichts, scheinbar das Allerschönste, Beste und Heiligste – die vollkommene Frau, allerdings auch das Produkt des „male gaze“. Um die Dulcinea, die völlig fremdbestimmt ist, in ihrer Eigenständigkeit darzustellen, habe ich mich gefragt: Wie kann ich die „Ohnmacht“ umdrehen? Die musikalische Interpretation hat mir dabei geholfen. Dulcinea ist durch und durch Traumbild, Spiegel von Don Quijotes Unterbewusstsein. Musik ist ja die Sprache der Seele und durch den Gesang ‚materialisiert‘ sie sich. An Don Quijote gefällt mir das Kindliche. Er ist immer bei sich, wie Kinder beim Spielen, die die Welt um sich vergessen und im Moment leben. Don Quijote lebt sein inneres Kind durch das „Ritter-sein“-Wollen. Ich denke, dass es viele Männer heute sehr schwer haben. Sie finden oft kein Ventil für ihre Emotionen. Das Patriarchat schadet uns allen. Auf Ihnen lasten Fragen wie: Wie darf oder soll ich als Mann sein? In diesem alten Stoff verschmelzen auf wunderbare Weise gegensätzliche Männerbilder. Don Quijote verkörpert ‚super‘-männliche Werte, gleichzeitig ist er ein Träumer, der seine Innenwelt nach außen trägt und seine Gefühle nicht unterdrückt.“ CLARA MONTOCCHIO, Ausnahmesängerin, Schauspielerin, Tänzerin und Komponistin, Wienerin mit südafrikanischen Wurzeln.
Gemeinsam miteinander atmen, fühlen und träumen
„Je intensiver wir uns mit Jakob Noltes Stück befasst haben, desto klarer wurde es für uns, dass wir uns oft selbst in ähnlichen Situationen befinden. Durch die intensive Zusammenarbeit mit den Schauspieler:innen haben wir gelernt, miteinander zu atmen, zu fühlen und zu träumen. Wir sind den Impulsen der einzelnen Stimmungen gefolgt und haben uns so mit Musik und bewusst gesetzter Stille eingebracht. Musik und Schauspiel sind in Alexander Paul Kubelkas Regiekonzeption und szenischen Bildern unzertrennliche Teile von einem großen Ganzen, was für uns eine wichtige Inspirationsquelle war. Ein unverzichtbarer Bestandteil bei der Entwicklung unserer Klang-Welten und Kompositionen für den ‚Don Quijote‘ war auch das Element der Improvisation.“ MAX TSCHIDA & TOBIAS FAULHAMMER Beide arbeiten seit mittlerweile über zehn Jahren zusammenarbeiten und haben eine gemeinsame musikalische Sprache entwickelt, die sich frei von Kategorien und ohne Scheuklappen in ergebnisoffenen Musikwelten bewegt.
-
28.09.2018 - 30.09.2018KREIS, QUADRAT & LINIE: Werke von Renata Darabant, Jasmin Edelbrunner, Dietmar Franz, Regina...
-
29.06.2024Wien, 27. Juni 2024 Am 27. Juni feiern die Sommerspiele Perchtoldsdorf Premiere. Alexander Paul...
-
17.02.2018 - 28.04.2018Nur noch kurze Zeit verbleibt bis zum Ende meiner Gast-Ausstellung im Showroom des Kunstsalons...
-
Der deutsch-französische Krieg beeinflusst natürlich auch das künstlerische Leben...
-
30.06.2023 - 29.07.2023
Vorstellungen Fr, 30.6. I Sa 1.7. I Do 06.07. I Fr 07.07., Sa 08.07. I Do 13.07. I Fr 14.07. I Sa 15.07. I Mi 19.07. I Do 20.07. I Fr 21.07. I Sa 22.07., Mi 26.07. I Do 27.07. I Fr 28.07. I Sa 29.07.