Basquiat. The Modena Paintings
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Ausstellung11.06.2023 - 27.08.2023
Noch bis zum 27. August präsentiert die Fondation Beyeler die «Modena Paintings» von Jean-Michel Basquiat. Acht grossformatige Gemälde, die der New Yorker Künstler 1982 in der italienischen Stadt Modena für eine geplante Ausstellung malte, zu der es schliesslich nicht kam. Mehr als 40 Jahre später versammelt das Museum nun erstmals diese sich mittlerweile in US-amerikanischen, asiatischen und Schweizer Privatsammlungen befindenden Werke des Künstlers, darunter mehrere seiner berühmtesten und wertvollsten Bilder. Ebenfalls bis zum 27. August 2023 ist die Sammlungsausstellung «THE MIND’S EYE. Naturbilder von Claude Monet bis Otobong Nkanga» zu sehen. Ein guter Anlass für einen Besuch ist das Sommerfest am 12. August, das Unterhaltung für Gross und Klein bietet. Am letzten Wochenende der Ausstellung finden zudem die Kunsttage Basel statt, die an rund 60 Kunstorten in Basel und der Region moderne und zeitgenössische Kunst für ein breites Publikum erlebbar machen.
13 Jahre nach der umfassenden Überblicksausstellung zu Jean-Michel Basquiats Gesamtwerk präsentiert die Fondation Beyeler erneut das künstlerische Schaffen desNew Yorker Künstlers. Gezeigt werdendie «Modena Paintings», acht grossformatige Gemälde, die Basquiat 1982 in der italienischen Stadt Modena für eine geplante Ausstellung malte, zu der es schliesslichnichtkam.Mehr als 40Jahre später versammelt die Fondation Beyelernunerstmals diese sich mittlerweile in US-amerikanischen, asiatischen und Schweizer Privatsammlungen befindenden Hauptwerke Basquiats, darunter mehrere seiner berühmtesten und wertvollsten Bilder.
Jean-Michel Basquiat(1960–1988)zählt zu den bedeutendsten Künstlern des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Er gelangte Anfang der1980er-Jahreinnerhalb kurzer Zeit zu internationalerBekanntheit,als die figürliche Malerei eine Renaissance erlebte. Basquiat, eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Kunstwelt, startete im New Yorker Underground als Graffiti-Poet und Musiker, bevor ersichganz der bildenden Kunst widmete. Seine ausdrucksstarke, energiegeladeneMalerei stiess schnell auf Bewunderung. Mit nur 21 Jahren war er der jüngste Künstler, der zur Teilnahme an derim Sommer 1982 ausgerichtetenKasseler Documenta 7eingeladen wurde.Von Andy Warhol gefördert, avancierte er zu einem international gefeierten Kunststar. Als Sohn eines haitianischen Vaters und einer Mutter, deren Eltern aus Puerto Rico stammten, schaffte er als erster Schwarzer Künstler den Durchbruch in dem von weissen Protagonist:innen dominiertenKunstgeschäft. Neben Andy Warhol arbeitete BasquiatmitKeith Haring, Francesco Clemente, Debbie Harryund anderen Künstler:innen und Musiker:innen. Bis zu seinem plötzlichen Tod im August 1988 schuf er in weniger als einer Dekade ein umfängliches Werk von mehr als 1’000 Gemälden und Objekten sowie 3’000 Papierarbeiten.
Dabei gelang es Basquiat, nach der Hochzeit derkonzeptuellen Kunst und der Minimal Art in den 1960er-und 1970er-Jahren eine neue figurative und expressive Formensprachezu etablieren. Seine von comicartigen Figuren, skeletthaften Silhouetten, kuriosen Alltagsobjekten und poetischen Slogans bevölkerten Werke sind farbenprächtig und kraftvoll. Sie vermischen Motive aus Popkultur und Kulturgeschichte, unter anderem aus den Bereichen Musik und Sport sowie politische und wirtschaftliche Themen,zu kritischenKommentaren zurKonsumgesellschaft und sozialenUngerechtigkeit, insbesonderezumRassismus.
Seine erste Einzelausstellunghatte Basquiat1981in der Galleria d’Arte Emilio Mazzoliin Modenanoch unter seinemauf New Yorker U-Bahnen und Wände gesprayten Künstlernamen SAMO©, der seinen Ursprungin der Zusammenarbeit mit dem Graffiti-Künstler Al Diaz hatte. Der italienische GaleristEmilio Mazzoliwarwenige Monate zuvor in der vonDiego Cortez kuratiertenGruppenausstellung «New York / New Wave»im P.S. 1 Contemporary Art Center(heute MoMAPS1) in LongIsland City auf den jungen Künstleraufmerksam geworden.Erstellte BasquiatRäumlichkeiten und Malutensilien zur Verfügung, damit dieser neue Werke schaffen konnte.Im Frühsommer 1982 kehrteBasquiat auf Einladung Mazzolisfür seine erste europäische Ausstellung unter seinemrichtigenNamen nach Modena zurück.
Mazzoliverfügte dortüber eine Lagerhalle, die Künstler während Arbeitsbesuchen nutzten. So hielt sich etwa Mario Schifanoüber mehrere Jahre hinweg immer wieder in Modena auf, um Bilder zu malen. Als Basquiat nach Modena kam, traf erauf mehrere HinterlassenschaftenSchifanos:NebenvollendetenGemäldenfand er auchvorbereitete sowienoch nicht benutzte Leinwändevor. Vonderen ausserordentlicher Grösse angesprochen, verwendete er sie für seineeigenen Bilder. Soentstand eine Gruppe von jeweils mindestens zwei mal vier Meter messendenGemälden, diegrösserund anders warenals alles,was Basquiat bis dahin gemalt hatte. Durch die rückseitig angebrachte Ortsbezeichnung «Modena»in Verbindung mit seiner Signatur kennzeichnete er diese Arbeitenals zusammengehörendeWerkgruppe.
Unstimmigkeiten zwischenden Galerist:innenAnnina Nosei, die seit Ende 1981 Basquiats Vertreterin in New York war,und Emilio Mazzoliführten zur Aufgabe der geplanten Ausstellung in Modena. In einem Interview mit der New York Timesäussertesich Basquiat 1985 nachträglich frustriert zu seinem zweiten Modena-Aufenthalt: «Siehaben es für mich so eingerichtet, dassich innerhalbeiner Woche acht Gemälde [...] anfertigenmusste», und die Arbeit in den Räumlichkeiten war für ihn wiein einer«Fabrik, eine[r]üble[n]Fabrik.Ich hasste es.».Schliesslich bezahlteMazzoliBasquiat für die entstandenen Gemälde, bevor dieser nach New York zurückkehrte.
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11.06.2023 - 27.08.2023
Öffnungszeiten der Fondation Beyeler: täglich 10 bis 18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr