Odor – Immaterielle Skulpturen
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Ausstellung29.04.2023 - 08.10.2023
Unsichtbare Kunst im Ferdinandeum: Neun internationale Künstler*innen entführen mit einem außergewöhnlichen Ausstellungsprojekt in die Welt der Gerüche.
Ab dem 29. April schickt die Ausstellung „Odor“ die Sinne auf Reisen. Verteilt auf neun Ausstellungsräume des Ferdinandeums, präsentieren neun internationale Künstler*innen neun „Immaterielle Skulpturen“. Zu sehen gibt es dabei kaum etwas – dafür umso mehr zu riechen. Die Besuchenden können sich auf ein so ungewohntes wie faszinierendes Kunsterlebnis freuen. Die Eröffnung findet am Freitag, den 28. April 2023 ab 17.30 Uhr im Ferdinandeum statt.
Neun Künstler*innen, Räume und Werke
Für die Ausstellung „Odor. Immaterielle Skulpturen“ begrüßen die Tiroler Landesmuseen neun zeitgenössischen Künstler*innen aus neun unterschiedlichen Ländern im Ferdinandeum: Jason Dodge (USA), Carsten Höller (Belgien), Koo Jeong A (Südkorea), Oswaldo Maciá (Kolumbien), Teresa Margolles (Mexiko), Pamela Rosenkranz (Schweiz), Sissel Tolaas (Norwegen), Clara Ursitti (Kanada) und Luca Vitone (Italien). Sie alle beschäftigen sich auch unterschiedliche Weise mit dem Riechen. Verteilt auf neun aneinander grenzende Räume präsentieren sie je eine künstlerische Arbeit, die sich allein, oder beinahe allein, über den Geruchssinn wahrnehmen lässt. Die Besuchenden sind dabei eingeladen zu riechen und die Macht der Düfte auf sich wirken zu lassen. Welche Gefühle oder Stimmungen lösen sie aus? Welche Erinnerungen werden wach? Und wie erleben wir Kunst, die sich unseren Augen beinahe völlig entzieht? Idee und Konzept der Ausstellung wurden von Thomas Thiel, Direktor des Museums für Gegenwartskunst (MGK) in Siegen, und Florian Waldvogel, Leiter der Modernen Sammlung der Tiroler Landesmuseen, entwickelt.
Zitat von Florian Waldvogel, Kurator und Leiter der Modernen Sammlung der Tiroler Landesmuseen: „Ausgangspunkt für alle von mir kuratierten Ausstellungen ist die Frage, wie sich jene zeitgemäß denken lassen. Ausgehend von den Kunstwerken, entwickelten Thomas Thiel vom MGK Siegen und ich eine Ausstellung, der man sich nicht entziehen kann, obwohl es fast nichts zu sehen gibt.“
Immaterielle Skulpturen
Bei den neun „Immateriellen Skulpturen“, aus denen sich „Odor“ zusammensetzt, handelt es sich um Riechstationen, die einzeln in neun aneinander grenzenden Räumen untergebracht sind. Wer hier allerdings gängige Duftnoten wie Zitrone, Rose oder Lavendel erwartet, liegt falsch. Die Duftskulpturen der Künstler*innen bauen allesamt auf komplexe Konzepte, thematisch beschäftigen sie sich mit Zeit und Raum, Nähe und Distanz, Emotionen und Alltäglichem, Kultur und Kolonialismus, Krankheit, Tod und Zerstörung. Entsprechend vielfältig gestalten sich auch die olfaktorischen Wahrnehmungen der Besuchenden, wobei Diffusoren garantieren, dass die Duftsituation im Raum stets konstant bleibt.
Faszination Geruch
Für gewöhnlich sind Kunstausstellungen ein vor allem visuelles Erlebnis, bei der neuen Ausstellung im Ferdinandeum aber rücken die Augen in den Hintergrund, anstatt ihrer lenkt die Nase das Kunsterleben. Wie es Gerüche so an sich haben, wirken auch die Duftskulpturen bei „Odor“ unmittelbar. Sie sind in der Lage, Gefühle auszulösen, Stimmungen hervorzurufen und Erinnerungen zu wecken. Dabei mag ein*e jede*r die Ausstellung etwas anders wahrnehmen, ein richtiges oder falsches Riechen aber gibt es nicht. Ebenso wenig braucht es kunsthistorische Grundkenntnisse, um das Kunsterlebnis rundum auskosten zu können. Vielmehr empfiehlt es sich, die Dufträume unvoreingenommen zu betreten und die olfaktorischen Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Sie laden ein, die Fähigkeiten des eigenen Geruchssinns auszuloten, womit „Odor“ nicht zuletzt zu einer sehr persönlichen Kunsterfahrung wird. Im Vergleich dazu, werden die Konzepte und Gedanken, welche den künstlerischen Positionen tatsächlich zu Grunde liegen, viele überraschen und erstaunen. Per QR-Code lässt sich Näheres zu jeder Arbeit auf dem eigenen Smartphone nachlesen.
Gefördert wird die Ausstellung durch die Kulturstiftung des Bundes und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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29.04.2023 - 08.10.2023
Ferdinandeum
Di – So 10 – 18 Uhr