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FONDS FÜR JUNGES DESIGN PRÄSENTIERT ANNA RESEI

Hamburg, 2. März 2023 — Die konzeptuelle Designerin Anna Resei (* 1989) ist die fünfte Residentin im von der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen (SHK) initiierten Förderprogramm Fonds für Junges Design am Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G). Ihre Abschlussarbeit „water carriers“ („Wasserträger“) wird vom 14. April bis 21. Mai 2023 präsentiert.

Für ihre Ausstellung im MK&G erforscht Resei die Konsequenzen der Klimakrise und mögliche Lebensformen der Zukunft am Beispiel von Wasser: „Die Ressourcenknappheit, der Umgang mit irdischen Rohstoffen und der steigende Meeresspiegel führen dazu, dass bald nicht mehr alles für alle verfügbar ist. Das wird den Menschen dazu bewegen, nomadisch zu leben.“ Das Thema Nomadentum verhandelte Anna Resei bereits in ihrer Arbeit „Tele-nomadic Sheltering Unit“ von 2021. In ihrer aktuellen Präsentation „water carriers“ entwickelt sie das Konzept dieser Lebensform weiter. Inspiration fand die Designerin in der Sammlung des MK&G und im Hamburger Hafengebiet: Die bekannte Statue des Hamburger Wasserträgers Hans Hummel (1787–1854) in der Neustadt, Reisemöbel und Truhen des 16. und 17. Jahrhunderts, tragbare Speisebehälter aus Japan (18./19. Jh.), aber auch zeitgenössische Literatur über Zukunftsszenarien und die Beziehung des Menschen zum Wasser dienen ihr als Vorbild.

Zu den ausgestellten Arbeiten zählen zwei Truhen, die mit Keramikfüßen und -griffen der Hamburger Künstlerin Clara Umbach ausgestattet sind und die Form und Funktion von Kommoden einnehmen können. Beim Niederlassen nach längerer Wanderschaft sollen Menschen so alle Habseligkeiten mit sich führen und sich zugleich ein Zuhause auf Reisen schaffen können. Resei greift die Muster von Glasscherben und Bodenbelägen (1. bis 3. Jh. n. Chr.) aus der Antikensammlung des MK&G auf und verarbeitet sie digital im Oberflächendesign der Truhen. Ihre Objekte zeugen von besonderer Materialität, die gleichzeitig funktional und abstrakt sein können. Dabei setzt sie sich über bestehende Gattungsgrenzen hinweg und verbindet den digitalen, physischen und mentalen Raum.

Anna Reseis Arbeiten, die gleichzeitig konzeptuell und poetisch sind, vermitteln die brennenden Fragen oder Herausforderungen unserer Zeit auf vielschichtigen Gestaltungsebenen. „Man braucht Geschichten und Fiktionen, um auf die wichtigen Themen aufmerksam zu machen“, so Resei über ihr Konzept der Ausstellung.

BIOGRAFIE
Anna Resei (* 1989) studierte Textil-, Produkt- und Contextual Design in Stuttgart, Hamburg und Eindhoven. Sie erhielt mehrere Stipendien und Designpreise und stellte ihre Arbeiten unter anderem im Museum für Angewandte Kunst Köln und auf der Milan Design Week aus.

FONDS FÜR JUNGES DESIGN
Mit dem von der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen 2020 ins Leben gerufenen Fonds für Junges Design erhalten Nachwuchstalente aus gestalterischen Disziplinen wie Produkt-, Mode- und Grafikdesign sowie Fotografie die Möglichkeit, sich mit der Sammlung des MK&G auseinanderzusetzen. Im Rahmen einer sechsmonatigen Residenz können sie die Objekte als Inspirationsquelle entdecken, die Expertise der Kurator*innen einholen und neue Materialien und Techniken erkunden. Ziel ist es, eine oder mehrere Arbeiten zu schaffen, die in das Eigentum der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen übergehen und als Dauerleihgabe der Sammlung des MK&G überlassen werden. Der Fonds für Junges Design wird regelmäßig halbjährlich vergeben und trägt zur finanziellen und ideellen Förderung junger Gestalter*innen bei. Mit dem Erwerb der Arbeiten durch die Stiftung Hamburger Kunstsammlungen stärkt das MK&G seine Sammlung mit neuen Werken und fördert damit zeitgenössisches Design.






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    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg