Museum Gunzenhauser
Lebenswege | Kunstsammlungen Chemnitz
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Ausstellung05.03.2023 - 02.07.2023
Im Fokus der Ausstellung stehen die Kontinuitäten, Brüche und Widersprüche künstlerischer Lebenswege von der Weimarer Republik über die Zeit des Natio-nalsozialismus bis zu den Anfängen von Bundesrepublik Deutschland und DDR. Dafür werden Leben und Werk sechs bedeutender Künstler:innen aus dem eige-nen Sammlungsbestand exemplarisch in den Blick genommen: Rudolf Bergander (1909–1970 ), Otto Dix (1891–1969), Lea Grundig (1906–1977), Wilhelm Rudolph (1889–1982), Gustav Schaffer (1881–1937) und Martha Schrag (18 70–1957). Sie alle hatten ihren künstlerischen Ausgangspunkt in Chemnitz und/oder Dresden, kannten sich mitunter gegenseitig und prägten mit ihren Arbeiten die Realismus-bewegungen der 1920er Jahre beziehungsweise die Kunstrichtung der Neuen Sachlichkei t.
Diese sechs Künstler:innen erlebten und verarbeiteten die massiven Umbrüche und tiefgreifenden Krisen des 20. Jahrhunderts in völlig unterschiedlicher Art und Weise. Wie vielseitig sich das künstlerische Schaffen in den verschiedenen Systemen veränderte, erzählt die Ausstellung anhand zentraler – in einigen Fällen erstmals öffentlich ausgestellter – Werke. Während die Künstler:innen in den 1920er Jahren Glanz und Elend der Weimarer Republik in gegenstandsbetonten und teilweise gesellschaftskritischen Bildern verarbeiteten, führte die NS-Machtübernahme zu fundamentalen Umbrüchen: Einige von ihnen wurden aus antisemitischen, politischen oder anderweitigen Gründen verfolgt und zugleich verfemt. Andere wiederum fanden alsbald ästhetische oder sogar inhaltliche An-knüpfungspunkte mit dem NS-Regime und konnten im nationalsozialistisch kon-trollierten Kunstsystem Fuß fassen. Mit Ausnahme von Lea Grundig – die als ver-folgte jüdische Künstlerin ins palästinensische Exil floh und 1949 zurückkehrte –blieben die genannten Künstler:innen in Deutschland und arbeiteten weiter. Die in der NS-Zeit geschaffenen Bilder spiegeln die unterschiedlichen Verhaltens-weisen und Handlungsspielräume der Protagonsit:innen besonders eindringlich wi de r.
Nach der Niederschlagung des NS-Regimes und der Teilung Deutschlands trafen die künstlerischen Lebenswege – abgesehen von dem bereits 1937 gestorbe-nen Schaffer – abermals aufeinander. Im aufkommenden Ost-West-Konflikt schafften es die Protagonist:innen erneut, sich künstlerisch in den beiden ge-gensätzlichen politischen Systemen der Nachkriegszeit zu etablieren. Die Aus-stellung hinterfragt bisherige Zuschreibungen und spürt den ambivalenten und oftmals unbekannten Lebenswegen in einem »Zeitalter der Extreme« (Eric Hobs-bawm) nach.
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05.03.2023 - 02.07.2023
Öffnungszeiten
Dienstag, Donnerstag bis Sonntag, Feiertag 11–18 Uhr
Mittwoch 14–21 Uhr
24.12. und 31.12. geschlossenEintrittspreise*
7 Euro, 5 Euro ermäßigt
ab 10 Personen Gruppenrabatt:
5 Euro, 3 Euro ermäßigtFreier Eintritt für Kinder und
Jugendliche unter 18 Jahren