AKIRA – Die Architektur von Neo Tokyo
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Ausstellung04.06.2022 - 04.09.2022
Die Ausstellung AKIRA – Die Architektur von Neo Tokyo präsentiert die originalen Hintergrundmalereien aus der Animation des Science-Fiction-Klassikers AKIRA (1988) von Katsuhiro Otomo in einer noch nie dagewesenen Ausstellung. Die Verfilmung des gleichnamigen Mangas war maßgeblich für den Anfang der 1990er Jahre zunächst im englischsprachigen Raum einsetzenden internationalen Boom des japanischen Zeichentrickfilms (Anime) verantwortlich. AKIRA war für viele Zuschauer das erste Werk, das sie als Anime – als spezifisch japanischen Animationsfilm – wahrnahmen und wurde prägend für eine ganze Generation von Filmliebhabern. Ein großer Teil der filmischen Kraft von AKIRA stammt aus der opulenten Darstellung der ikonisch gewordenen Filmstadt Neo Tokyo.
Einen großen Einfluss auf das Design von Neo Tokyo hatte die Arbeit des Architekten Kenzo Tange. Und was am Wichtigsten ist: Die Idee, Neo Tokyo auf einer Mülldeponie in der Bucht von Tokio zu errichten, stammt direkt aus Tanges radikalem städtebaulichen Plan für die Millionenmetropole aus dem Jahre 1961 A Plan for Tokyo, 1960: Toward a Structural Reorganization.
Die steil aufragenden Wolkenkratzer, die im Hintergrund vieler Kameraeinstellungen aus der Untersicht dargestellt werden, sind von der Stadtgestaltung von Fritz Langs Metropolis (1927) inspiriert. Auch zahlreiche Bezüge zum Science-Fiction-Film Blade Runner (1982) von Ridley Scott finden sich auf verschiedenen Ebenen des Films wieder. AKIRA spielt sogar im selben Jahr 2019 wie der wegweisende Cyberpunk-Klassiker.
Zum Zeitpunkt seiner Entstehung war AKIRA der teuerste Anime aller Zeiten und markierte gleichzeitig einen Höhepunkt in der Gestaltung realistischer Hintergrundmalereien. Das Zeichnen und Malen von Architektur ist ein viel zeitaufwendiger Prozess als die Darstellung von Landschaftsmotiven. Da der größte Teil der Kosten bei der Produktion eines Animationsfilms die Personalkosten sind, verschlingt jedes gezeichnete Gebäude einen großen Teil des Budgets. Daher ist Realismus in Bezug auf Architektur eine große Herausforderung für jeden Anime und AKIRA hat in dieser Hinsicht neue Maßstäbe gesetzt. Abgesehen von der ausgeklügelten Grafik waren sowohl der dynamische Schnitt als die auch die extrem flüssige Animation anders als alles, was die Welt bis dahin gesehen hatte.
Der Film wurde fast ausschließlich auf Papier produziert. Obwohl einige digitale Effekte während der Postproduktion integriert wurden, wurden alle Hintergrundgrafiken in Plakatfarbe gemalt und anschließend auf Film aufgenommen. Als visuelle Meisterleistung hatte AKIRA einen enormen Einfluss auf die späteren Erwartungen der Filmfans und auf das Verständnis dessen, was Anime als Filmkunst sein
59 originale Produktionshintergründe, Layout-Zeichnungen, Konzeptentwürfe und Image- Boards, die für die Gestaltung von Neo Tokyo verwendet wurden, werden erstmals exklusiv in einer Ausstellung gezeigt – ermöglicht durch den Zugang zu den Studioarchiven der an der Produktion von AKIRA beteiligten Künstler. Die Ausstellung umfasst Werke von Toshiharu Mizutani, Art Director der Produktion, und seinen Kollegen Katsufumi Hariu, Norihiro Hiraki, Shinji Kimura, Satoshi Kuroda, Hiromasa Ogura, Hiroshi Ohno, Hajime Soga, Tsutomu Uchida und Takashi Watabe.
Die Tchoban Foundation. Museum für Architekturzeichnung sieht es als ihre Aufgabe an, die Welt der Architekturzeichnung einem breiteren Publikum nahe zu bringen. Werke berühmter Architekten wie Peter Cook, Thom Mayne, Álvaro Siza oder Lebbeus Woods wurden bereits in umfassenden Ausstellungen gezeigt. 2016 präsentierte die Ausstellung Anime Architecture die Architektur der Animes Ghost in the Shell (1995), Patlabor –The Movie (1989) und Metropolis (2001). Im Jahr 2019 stellte die Ausstellung Deutsche Filmarchitektur 1918–1933 die originalen Szenografie-Entwürfe von Fritz Langs Filmen Metropolis (1927) und Die Nibelungen (1924), Paul Wegeners Der Golem, wie er in die Welt kam (1920) und Das Cabinet des Dr. Caligari (1920) von Robert Wiene vor. 2021 präsentierte das Museum originale Designs von Mark Fisher (1947–2013), die er für berühmte Unterhaltungsshows und Rockkonzerte entwarf. AKIRA–Die Architektur von Neo Tokyo setzt die Programmreihe fort.
Kuratiert wird Ausstellung von Stefan Riekeles, Geschäftsführer von Riekeles Gallery, in Zusammenarbeit mit der Museumsdirektorin Nadejda Bartels. Co-Kuratorin ist Hiroko Myokam von Eizo Workshop (Japan).
www.riekeles.com
www.eizo.ws
Das Begleitbuch zur Ausstellung Anime Architecture – Imagined Worlds and Endless Megacities von Stefan Riekeles erschien 2020 bei Thames & Hudson.
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* 1934 in Wien (Österreich), † 2014 in Wien (Österreich) Architekt, Theoretiker,...
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04.06.2022 - 04.09.2022
Ausstellungsdauer: 4. Juni – 4. September 2022
Öffnungszeiten: Mo–Fr: 14:00–19:00 Uhr, Sa–So: 13:00–17:00 Uhr