HALT NATUR
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Ausstellung04.03.2022 - 12.05.2022Eine Ausstellung im Rahmen des Festivals FOTO WIEN 2022
Der Kunstraum Nestroyhof zeigt von 4. März bis 12. Mai 2022 die Gruppenausstellung „HALT NATUR“, die im Rahmen des Festivals FOTO WIEN 2022 zum Thema „Rethinking Nature / Rethinking Landscape“ stattfindet. Elf Künstler*innen hinterfragen aus individuellen Blickwinkeln die Grenzen zwischen Mensch, Natur, Landschaft und Kultur, wobei Ironie und Witz als Werkzeug ihrer Kritik fungieren. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Programm an Performances, Führungen und Gesprächen begleitet, die bei freiem Eintritt stattfinden.
In der Ausstellung „HALT NATUR“ hinterfragen elf Künstler*innen aus individuellen Blickwinkeln die Grenzen zwischen Mensch, Natur, Landschaft und Kultur, wobei Ironie und Witz als Werkzeug ihrer Kritik fungieren. Roland Maurmairgibt in seiner Arbeit Klimaflüchtlinge den vom Aussterben bedrohten Rhinozerossen einen neuen Lebensraum in Wien. In Markus GuschelbauersTaming of Landscape „zähmt“ der Künstler die Landschaft, indem er sie einem Rastersystem unterwirft, dessen Einzelfelder er fortlaufend auf ihren Farbgehalt reduziert, bis zum Schluss eine reine Abstraktion der Natur entsteht. Thomas Steinederübersetzt in seiner Serie grasp die flüchtigen, haptischen Kontakte zwischen Mensch und Natur in eine permanent sichtbar bleibende Form. „Die Kamera versteht alles, jedoch begreift nichts“, so der Künstler. Das Künstlerkollektiv Steinbrener/Dempf & Hubertreibt die Tendenz, die Natur zu idyllisieren und ihre Zurückdrängung durch den Menschen zu verharmlosen, mit tierischen „Familienbildern“ auf die Spitze.Lois Hechenblaiknerdokumentiert in seiner Fotoserie Gletscherpathologie die dem Tourismus geschuldeten Eingriffe in die Tiroler Landschaft, mit denen in Schigebieten die Abschmelzung des Schnees auf den Bergen verzögert werden soll. Die weißen Abdeckungen inmitten des Gerölls bezeichnet Hechenblaikner als „alpine Leichentücher“.Roman PfeffersKultivierte Zierpflanzen sind fotografische Aufnahmen von Pflanzen, deren Blätter Pfeffer durch Zurechtschneiden manipuliert hat. Damit hinterfragt der Künstler die Schnittstelle von Natur und Simulation. In dem Video festhalten stellt Annelies Oberdannerden zweifelhaften Versuchdes Landes Liechtenstein, Gebäude möglichst wenig invasiv in die Natur einzufügen, in einem absurden filmischen „Wimmelbild“ dar.Ein performativer Beitrag zur Ausstellung wird dieTanzperformance Hey, Haydes Künstlerinnen-Duos Anna Possarnigund Jerca Rožnik Novaksein, die eigens für diese Kunstraum-Ausstellung choreografiert wird. Unter Einbeziehung eines Heuballens konfrontieren sie alte ländliche Gepflogenheiten mit dem modernen Leben.
Kuratiert von Christine Janicek. Co-kuratiert von Stephan Kuss.
Teilnehmende Künstler*innen
Markus Guschelbauer(*1974, A) studierte am Institut für Bildende und Mediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Seit 2009 ist er als freischaffender Künstler tätig –zu seinen bevorzugten Medien gehören Fotografie, Video und rauminstallative Arbeiten. 2020 erschien seine erste Monografie „Territory“ im Verlag Fotohof. Er lebt und arbeitet in Wien.
Lois Hechenblaikner(*1958, A) war viele Jahre als Reisefotograf tätig. Auf der Suche nach dem Land seiner Kindheit wurde der tourismusbedingte Wandel zum zentralen Inhalt seiner Arbeit. Die jahrelange fotografische Aufarbeitung des Massen-Skitourismus erschien erstmals 2020 in seinem Bildband „Ischgl“. Er lebt und arbeitet in Reith im Alpbachtal.
Roland Maurmair(*1975, A) studierte Visuelle Mediengestaltung an der Universität für angewandte Kunst. 2009 promovierte er am Institut für Kunst-und Wissenstransfer. Der Medienkünstler beschäftigt sich mit der Präzisierung und zugleich Emotionalisierung unseres Natur-und Technikbegriffs. Er lebt und arbeitet in Wien.
Annelies Oberdanner(*1961, A) studierte am Mozarteum in Salzburg bei Ruedi Arnold und absolvierte im Anschluss ein postgraduales Studium an der Jan van Eyck Academie in Maastricht (B) bei Jon Thompson. Zurzeit hat sie einen Lehrauftrag an der Kunstuniversität Linz. Sie lebt in Wien.
Roman Pfeffer(*1972, A) studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien und am Kent Institute of Art and Design in Canterbury (GB). Er ist Mitglied des Leitungsteams der Klasse TransArts an der Universität für angewandte Kunst Wien. Die Herangehensweise in Roman Pfeffers künstlerischem Schaffen wird von Korrektur, Transformation, Ironie und Verdichtung bestimmt. Er lebt und arbeitet in Wien.
Im Künstlerkollektiv Steinbrener/Dempf & Huber arbeiten der Bildhauer Christoph Steinbrener(*1960, A), der Fotograf und Grafiker Rainer Dempf (*1961, A) sowie der Architekt Martin Huber(*1968, A) miteinander an installativen Kunstprojekten, die zum großen Teil im öffentlichen Raum angesiedelt sind. In ihren Werken thematisieren sie häufig die Kommerzialisierung des urbanen Raums sowie das Verhältnis von Zivilisation und Natur. Die Künstler leben und arbeiten in Wien.
Thomas Steineder(*1985, A) studierte Geografie an der Universität Wien sowie Fotografie und Zeitbasierte Medien und Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Steineders Arbeiten stellen eine assoziative Vermessung seiner Umgebung dar –an den Schnittstellen von Malerei, Skulptur und Performance entstehen analoge Fotografien, die sich mit der Wahrnehmung von alltäglichen Räumen, Ritualen und Situationen beschäftigen. Er lebt und arbeitet in Wien und Niederösterreich.
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04.03.2022 - 12.05.2022
Montag bis Samstag 12–18 Uhr Eintritt frei