Junges steirisches Kunstschaffen in der Neuen Galerie Graz
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Ausstellung12.12.2021 - 01.05.2022
Heuer präsentiert sich die Ausstellung zum Förderungspreis in der Neuen Galerie Graz unter einem Titel: A Playground Guide to Getting Lost. Gezeigt werden die Arbeiten von zwölf Künstler*innen, welche von der Kuratorin Lina Albrikiene aus insgesamt 152 Einreichungen ausgewählt wurden.
Aus den Ausstellungsbeiträgen wurden die Preise des Landes Steiermark mit dem Förderungspreis als Hauptpreis, zwei Arbeitsstipendien sowie zwei Ankaufspreisen ausgewählt. Weiters wurden daraus die privaten Sponsorenpreise, konkret der „con-tempus“-Preis (gestiftet von Legero United/Stefan Stolitzka) sowie der „Viktor-Fogarassy“-Preis (gestiftet von der Familie Harnoncourt-Unverzagt), die jeweils als Arbeitsstipendien vergeben werden, ausgewählt, sowie erstmals der Edition-Artelier-Preis für serielle Kunst der Neuen Galerie Graz, gestiftet von der Rudolf-Schilcher-Privatstiftung vergeben. Letzterer richtet sich an aufstrebende Künstler*innen am Beginn ihrer Laufbahn („Emerging Artists“), welche sich mit dem Medium serielle Kunst beschäftigen.
Der diesjährige Förderungspreis des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst geht an Georg Haberler, dessen Gemälde detailreiche, fantastische Welten wiedergeben. In seinen Werken verwendet er eine für das Genre der Malerei ungewöhnliche Methode: Mithilfe einer Nähmaschine bestickt Haberler die Leinwand und färbt die Nähfäden von der Rückseite der Leinwand aus mit Farbe ein. Der Stil seiner Malerei erinnert an die Zeichnungen unserer Kindheit oder an fantasievolle mittelalterliche Landkarten. Bemerkenswerte, humorvolle Erzählungen von Lebewesen, die sowohl unter Wasser als auch an Land leben. In der Gruppenausstellung ist er mit fünf Gemälden und der Holzskulptur Crocodile Dundee vertreten – ein Krokodil, welches als wiederkehrendes Signum in seinen Gemälden vorkommt.
Die zwei Ankaufspreise des Landes Steiermark gehen an Ernst Koslitsch und Ute Müller, die Arbeitsstipendien erhalten Alfredo Barsuglia und zweintopf. Mit dem „con-tempus“-Preis ausgezeichnet wurden die Arbeiten von Veronika Hauer, den „Edition-Artelier-Preis“ erhält Beate Gatschelhofer und der „Viktor-Fogarassy-Preis“ geht an Alfred Lenz. Weiters sind die Künstler*innen Kamilla Bischof, Daniel Hafner, Armin A. Pichler und René Stiegler in der Ausstellung mit ihren Werken vertreten.
„Der Titel A Playground Guide to Getting Lost impliziert drei mögliche Interpretationen für diese Ausstellung. Playground (Spielplatz) steht für die Kindheit und die Erinnerung daran, für vergangene Erfahrungen mit ihren Emotionen, Gefühlen und frühen Gewissheiten. Guide (Wegweiser, Führer) spielt auf mögliche Wege und Ziele an, auf Unsicherheit und Hilfestellung – gerade heutzutage in unserem Leben unvermeidbar. Getting Lost (sich verirren, verloren gehen) lässt verschiedene Deutungen zu, je nachdem, wie Einzelne die beiden ersten Konzepte für sich interpretieren. Es mag sein, dass manchen ein konstruktiver Weg angezeigt wird, der bestimmte Erinnerungen anstößt und so die unterschiedlichsten Empfindungen wie Freude oder Traurigkeit, Komik oder Ernst auslöst. Andere Besucher*innen könnten sich in ihrer Introspektion verirren – oder eine Antwort auf die bisher ausweglose Trübsal finden. Letztendlich wird jedoch vermutlich vor allem der Sinn für Absurdität erwachen,“ so die litauische Kuratorin der Ausstellung, Lina Albrikiene, die auch als Künstlerin tätig ist.
Kulturlandesrat Christopher Drexler meint: „Die Ausstellung A Playground Guide to Getting Lost bietet 12 jungen Künstlerinnen und Künstlern die Gelegenheit, ihr Werk einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren; unter ihnen sind auch die Preisträgerinnen und Preisträger des Förderungspreises des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst 2021 vertreten. Ich bin sehr stolz, dass das Land Steiermark jungen Kunstschaffenden einen fruchtbaren Boden für ihr Schaffen bietet. Lina Albrikiene war 2019 selbst Styria-Artist-in-Residence-Stipendiatin. Somit schließt sich in einem gewissen Sinne auch der Kreis, indem nun sie als Kuratorin dieser Ausstellung und bereits arrivierte Künstlerin mit ihrer sehr imposanten Auswahl und ihrer hohen Expertise junge Künstlerinnen und Künstler vor den Vorhang holt.“
Der Förderungspreis des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst besteht seit 62 Jahren und wird in diesem Jahr zum 49. Mal vergeben. Er leistet damit eine wesentliche Positionierungsarbeit, die für Institutionen wie für Kunstschaffende gleichermaßen bedeutend ist. Viele der Preisträger*innen sind in der Steiermark und in Österreich keine Unbekannten. Die Beiträge zeigen, auf welch hohem Niveau sich die Szene in der Steiermark bewegt.
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