Judy Rifka: Ein Blick in den Rückspiegel
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Ausstellung24.09.2021 - 31.10.2021
A Glance through the Rearview Mirror ist die erste Retrospektive der amerikanischen Künstlerin Judy Rifka in ihrem über fünzigjährigen Schaffen. Die Ausstellung zeigt Arbeiten der Künstlerin von 1974 bis heute, darunter die im kunsthistorischen Kontext bahnbrechenden Single Shapes on Plywood aus dem Jahr 1978.
Rene Ricard beschreibt in seinem berühmten Artforum-Artikel “The Radiant Child” von 1981 Judy Rifkas kunsthistorisch nachhaltige Relevanz wie folgt: “Is innovation important? [...] The trick is to make it appear that the innovator ripped it off from you. A good example of this principle is the case of Judy Rifka’s work at the debut of the 70’s. Her Single Shapes on plywood are among the most important paintings of the decade. Every painter who saw them at the time recognized their influence. She could then be called a painter’s painter if feeding ideas to others is what painters’ painters do. I suspect that it would be a heartbreaking thing to watch others get credit for your invention. Her researches into Constructivist theory were groundbreaking [...].”
Als rastloser Geist mit einer postmodernen, punk-gleichen Seele begann Rifka ihre künstlerische Laufbahn während der Blütezeit des Age of Aquarius, der Hippie-Generation inmitten von Vietnam und politischem Chaos. Ihre handlungsorientierte Grundeinstellung erlaubte es Rifka, sich in diesem Umfeld auszuprobieren und zu entwickeln. Ob sie umherreiste oder in einem Navajo-Reservat in New Mexico lebte, um Raum in seiner Grenzenlosigkeit zu verstehen, Judy Rifka arbeitete passioniert und zielstrebig an ihren konstruktivistischen Überlegungen und übertrug diese in ihre Arbeiten, mit welchen ihr schließlich Mitte der 1970er Jahre mit ihren Single Shapes on Plywood der künstlerische Durchbruch gelang.
In seinem Essay zur Ausstellung schreibt der amerikanische Kurator Gregory de la Haba: "Rifka will Linien und Formen, die sich im Raum befinden, wie ihre Flugbahn im Raum und ihren begleitenden Nachhall, nach außen und innerhalb der vierwandigen Arrestzelle - der 4'x4' Sperrholzplatte - festhalten. Diese einfachen und doch majestätischen Formen dürfen, wie sie sagt, auf der Platte "tanzen", und durch die Schichtung und den Aufbau von handgefertigter Farbe entstehen sie langsam und mühevoll als "morphende Felder", eine Körperform, die nach innen und außen abprallt und eine Eigendynamik aufbaut, eine zentrifugalähnliche Kraft, die von der Bildebene ausgeht und im mit dem Blick der Postmoderne deutlich und zeitlos existiert. Die Bewegung gibt die Richtung vor und lässt damit die Form die Gestaltung vorgeben, welche sich wiederum beginnt, sich selbst zu gestalten und sich vorwärts zu bewegen."
Judy Rifka wurde 1945 in New York City geboren. Sie war fester Bestandteil der Downtown-Szene der 70er und 80er Jahre in New York City und nahm mit ihren Werken an den Whitney Biennalen 1975 und 1983 sowie an der Documenta VII in Kassel teil.
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