Metamorphosen des Lebens – 3Beiner gut – 2Beiner schlech
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Ausstellung12.07.2020 - 01.09.2020
Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Welche Veränderungen ergeben sich aus der Corona-Krise? Ist dies das Ende oder der Anfang – und wenn ja, von was?
Die Ausstellung "3Beiner gut, 2Beiner schlecht" von A.R. Penck und Frank Breidenbruch präsentiert von der Galerie "The Box" an der Duisburger Straße 97 in Düsseldorf, gibt uns jetzt einen deutlichen Hinweis, worauf es in Zukunft ankommen wird: Innehalten, Rückbesinnung, Kooperation.
Im Zentrum der visionären Werkschau stehen vier Installationen - mit Seil zusammengebundene Holzpfähle auf denen Marmoreier postiert wurden. Hölzer und Steine sind Fundstücke aus Flüssen. Die ovalen, vom Wasser glattgeschliffenen Steine haben die Künstler bearbeitet, mit Gravuren und Ritzungen versehen. So entstanden vier Steinreliefs als Metapher für die Metamorphosen des Lebens. Hierzu korrelieren die ebenfalls ausgestellten Marmorreliefs. Sie zeigen die möglichen Metamorphosen des Menschen: zurück zu den Anfängen. Weitere Arbeiten in Granit, Bronze und Öl komplettieren den ersten Teil der Werkschau.
"Der Fortschritt liegt im Kooperativen!"
Diesem Leitspruch folgend hat der bedeutende, 2017 verstorbene Maler, Bildhauer und Free-Jazzmusiker A.R. Penck, immer wieder die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern gesucht. Mit dem Bildhauer, Maler und Poeten Frank Breidenbruch tauschte er sich so oft, so intensiv und über einen so langen Zeitraum künstlerisch aus wie mit niemandem sonst. In ihrem rund elf Jahre währenden gemeinsamen Wirken schufen die beiden unzählige Arbeiten – Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen und Installationen. Dabei wendeten sie den Blick stets nach innen, begaben sie sich auf die Suche nach den Gemeinsamkeiten der menschlichen Existenz, dem Ursprung unserer Kultur, den kollektiven Archetypen. Nichts war geplant oder konzipiert, beide folgten ihrer Intuition, erschufen ihre Kunst aus dem Moment heraus, reagierten spontan auf den Impuls des anderen. So entstanden auch die ausgestellten Kaltnadelradierungen, die die Wände der Galerie schmücken.
Ursprünglich dem Neo-Expressionismus zugerechnet, galt Penck nach seiner Ausbürgerung 1980 aus der DDR als „Vater der Neuen Wilden“ in West-Deutschland, jener lockeren Künstlerszene, die etwa 1984 auf der Düsseldorfer Ausstellung „Von Hier Aus“ für Furore sorgte – neben Penck zählten u. a. Georg Baselitz, Markus Lüppertz, Jörg Immendorff, Albert und Markus Oehlen dazu. Berühmt wurde er vor allem mit seinem Markenzeichen, den prähistorisch anmutenden "Strichmännchen".
Auch Frank Breidenbruch arbeitet oft mit einfachen, archaischen, urtypischen Formen. "In übergreifenden Synthesen von Form und Inhalt schafft er Sinnbilder und Sinnfiguren, die in der Gegenwart die Vergangenheit einholen und auf die Zukunft verweisen", so die Literaturwissenschaftlerin und Publizistin Dr. Jutta Höfel. Nicht von ungefähr erinnern manche Arbeiten der beiden Künstler an Höhlenmalerei – jene Urform der menschlichen Kunst, kollektiv erschaffen, mit einfachen Materialien und den Werkzeugen, die vorhanden waren.
Ein weiterer Wahlspruch von A.R. Penck lautete: "Der Mensch muss auch etwas zu staunen haben." Da bietet die Ausstellung in Düsseldorf eine ganze Menge - als "work in progress" mit regelmäßig wechselnden Exponaten und Schwerpunkten. Ergänzt wird die Werkschau durch Filme, Künstlergespräche, Aktionen und Free-Jazzkonzerte mit Künstlerkollegen von Penck und Breidenbruch.
Die Ausstellung ist noch bis Anfang September 2020 zu sehen.
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12.07.2020 - 01.09.2020
Die Ausstellung ist noch bis Anfang September 2020 zu sehen.
3Beiner gut, 2Beiner schlecht
A.R. Penck/Frank Breidenbruch
The Box
Kunstraum/Galerie
Duisburger Str. 97
40479 Düsseldorf
Kurator: Matthias Rücker
Aufgrund der Corona-Restriktionen ist die Ausstellung nur nach Voranmeldung und unter Einhaltung der zum Zeitpunkt des Besuchs geltenden Vorschriften zugänglich.
Öffnungszeiten: Mo-Fr: 17-20 Uhr
Sa und So nach telefonischer Vereinbarung