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KLÜGER ALS DER OSTERHASE

Innsbruck, am 4. März 2019 – Auf den Spuren des Osterhasen lassen sich ab 6. März 2019 vielfältige Objekte und Themen rund um Osterbräuche in zwölf anregenden MachMit-Stationen mit spannenden Aufgaben und Rätseln – auf Deutsch, Italienisch, Englisch und Französisch – erleben. Ausgehend von regionalen Tiroler Objekten aus der katholischen Tradition stellt die Ausstellung im Tiroler Volkskunstmuseum auch interkulturelle und interreligiöse Bezüge her. Das individuelle und persönliche Erleben, Erinnern und Wissen der großen und kleinen Ausstellungsbesucher und -besucherinnen wird dabei in den Mittelpunkt gestellt.

„Vielfach stellt sich heraus, dass die ‚eigenen‘ Bräuche nur vermeintlich eigene sind, denn für viele Kinder und auch Erwachsene in Tirol sind Osterbräuche heute unbekannt und fremd. Nur wenige wissen über deren Hintergründe Bescheid. Gleichzeitig öffnen zahlreiche Objekte, wie gerade ‚die Palme‘ der Palmstangen oder der Mond-Kalender, nach dem sich ja das christliche Osterfest wie auch das muslimische und jüdische Jahr richten, Verbindungen zu andern Kulturen und Religionen“, erklärt Dr. Karl C. Berger, Leiter des Tiroler Volkskunstmuseum, zur gesellschaftlichen Relevanz des Ausstellungsthemas.

Von 6. März bis 28. April werden im Tiroler Volkskunstmuseum daher Tiroler Osterbräuche in den Fokus gestellt und mit interkulturellen und interreligiösen Bezügen sowie spannenden Fragen, Informationen und Anregungen aufbereitet. Die Sonderausstellung zeigt an zwölf Stationen Objekte wie Fastenkrippe, Ratsche, Palmesel oder Osterlamm, bietet „Wissen zum Anfassen und Erleben“ und lädt dazu ein, mehr über die Traditionen rund um Ostern zu erfahren. Ein Handout, das in den Sprachen Deutsch, Italienisch, Englisch und Französisch erhältlich ist, führt die Besucher und Besucherinnen dabei durchs Museum und gibt Antworten auf spannende Fragen: Warum schenkt man zu Ostern überhaupt Eier? Was ist der „Gotlpack“? Und warum wurden vor Ostern Brezen gebacken?

Zwölf MachMit-Stationen für alle Sinne
Das generationsübergreifende Angebot bietet die Gelegenheit, sich mit Handout und Stempelpass auf die Suche nach den zwölf „Osternestern“ zu begeben: Die eigenen MachMit-Stationen zu gewählten Themen rund um Ostern sind in die Dauerausstellung integriert und über drei Stockwerke verteilt. „Mit zusätzlichen Fragen, Anregungen, Informationen, Rätseln oder Spielen sollen die kleinen und großen Besucher und Besucherinnen die Themen spielerisch und mit allen Sinnen erleben. Station 3 beispielsweise beschäftigt sich mit dem Osterlamm. In einem Würfel-Quiz kann man erraten, welche Tiersymbole neben dem Lamm noch für Christus stehen. Wichtig war uns bei der didaktischen Konzeption, dass die Benutzer und Benutzerinnen persönliche Bezüge herstellen können und auch Verbindungslinien der drei großen monotheistischen Religionen – Christentum, Judentum und Islam – aufgezeigt werden“, so Gabriele Ultsch, Mitarbeiterin der Besucherkommunikation der Tiroler Landesmuseen und maßgeblich an der didaktischen Konzeption der Ausstellung beteiligt. Mit allen zwölf Stempeln der einzelnen Stationen im Stempelpass erhalten alle Kinder an der Kassa des Volkskunstmuseum schließlich eine kleine Überraschung.

Die interaktive und interkulturelle Ausstellung „Klüger als der Osterhase“ läuft von 6. März bis 28. April 2019 im Tiroler Volkskunstmuseum.

NACHLESE

Was bedeutet Ostern überhaupt?
Die Station im Eingangsbereich des Museums klärt auf, was es mit dem Osterfest an sich überhaupt auf sich hat. Die Bezeichnung des ältesten und wichtigsten Fests im christlichen Jahreslauf – Ostern – leitet sich von der Himmelsrichtung „Osten“ ab. Bereits in vorchristlicher Zeit wurde nämlich der „Sieg der Sonne“, die bekanntlich im Osten aufgeht, über die Dunkelheit gefeiert. Der Ostersonntag wird auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gelegt. Ausgehend davon berechnen sich weitere christliche Feste, beispielsweise der Aschermittwoch und Pfingsten.

Falscher Hase und mehr
Eine Station der österlichen Ausstellung im Volkskunstmuseum zeigt u.a. historische Gussformen für Schokoladenosterhasen. Die Tradition, den „süßen“ Hasen an Kinder zu verschenken, gründet sich auf einen Familienbrauch aus dem 19. Jahrhundert und erfreut sich bis heute ungebrochener Beliebtheit. Wie das Tier aber zum Osterfest kam, ist bislang nicht gänzlich geklärt. Einer Theorie zufolge hoppelt der Hase aufgrund eines Missverständnis‘ aus dem 4. nachchristlichen Jahrhundert durch die Osterzeit: Der Kirchenvater Hieronymus soll im 18. Vers des 104. Psalms den in Afrika beheimateten Klippendachs fälschlicherweise mit lepusculus – Häschen – übersetzt haben. Das im Bild des in einer Felsnische behüteten „Hasen“, der im Psalm beschrieben wird, wurde schließlich mit der österlichen Grabessymbolik verbunden.






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    Eintritt
    Kombiticket: € 11 / erm. € 8
    Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren, mit Innsbruck Card und Freizeitticket Tirol

    Tiroler Volkskunstmuseum
    Universitätsstraße 2
    6020 Innsbruck
    täglich 9 – 17 Uhr
    T +43 512 594 89‐513



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  • Am Karfreitag verstummen die Kirchenglocken und "fliegen nach Rom". Bis zum Gloria der Ostermette, wo sie wieder erklingen dürfen, werden sie durch die Ratschen ersetzt.  © Johannes Plattner
    Am Karfreitag verstummen die Kirchenglocken und "fliegen nach Rom". Bis zum Gloria der Ostermette, wo sie wieder erklingen dürfen, werden sie durch die Ratschen ersetzt. © Johannes Plattner
    Tiroler Landesmuseen
  • Dass Paten und Patinnen bemalte Eier verschenken, hat seinen Ursprung schon im 16. Jahrhundert; einerseits in der Einhaltung der Fastenzeit, in der auch keine Eier gegessen wurden, sowie der Abgabe von "Zinseiern" an die Grundherren zu Ostern.  © Johannes Plattner
    Dass Paten und Patinnen bemalte Eier verschenken, hat seinen Ursprung schon im 16. Jahrhundert; einerseits in der Einhaltung der Fastenzeit, in der auch keine Eier gegessen wurden, sowie der Abgabe von "Zinseiern" an die Grundherren zu Ostern. © Johannes Plattner
    Tiroler Landesmuseen
  • Neben dem Fisch oder dem Pelikan gilt besonders das Lamm als Symbol für Jesus Christus als "Lamm Gottes", das sich für die Menschheit geopfert hat. Zu Ostern wird das Lamm in Form von süßem Backwerk oder Butter verspeist - im italienischen Sprachraum hat diese Funktion jedoch die "colomba pasquale", die Ostertaube.  © Johannes Plattner
    Neben dem Fisch oder dem Pelikan gilt besonders das Lamm als Symbol für Jesus Christus als "Lamm Gottes", das sich für die Menschheit geopfert hat. Zu Ostern wird das Lamm in Form von süßem Backwerk oder Butter verspeist - im italienischen Sprachraum hat diese Funktion jedoch die "colomba pasquale", die Ostertaube. © Johannes Plattner
    Tiroler Landesmuseen
  • Zu sehen ist eine der zwölf MachMit-Stationen, die spannende Fragen rund um Ostern an die ganze Familie richten.  © Regina Tschurtschenthaler
    Zu sehen ist eine der zwölf MachMit-Stationen, die spannende Fragen rund um Ostern an die ganze Familie richten. © Regina Tschurtschenthaler
    Tiroler Landesmuseen
  • Szenische Darstellungen machen biblische Ereignisse greifbar: Dieser Palmesel wurde bereits im 16. Jahrhundert in der Gegend von Brixen verwendet, um bei Prozessionen am Palmsonntag den biblischen Einzug Jesu nach Jerusalem nachzustellen.  © Johannes Plattner
    Szenische Darstellungen machen biblische Ereignisse greifbar: Dieser Palmesel wurde bereits im 16. Jahrhundert in der Gegend von Brixen verwendet, um bei Prozessionen am Palmsonntag den biblischen Einzug Jesu nach Jerusalem nachzustellen. © Johannes Plattner
    Tiroler Landesmuseen
  • Fastenkrippen sind in Tirol erstmals im 17. Jahrhundert nachzuweisen und werden am Aschermittwoch, am Passionssonntag oder am Palmsonntag aufgestellt. Diese Figuren wurden von Josef Benedikt Probst (1773-1861) sowie einigen Mitgliedern seiner Familie geschnitzt.  © Johannes Plattner
    Fastenkrippen sind in Tirol erstmals im 17. Jahrhundert nachzuweisen und werden am Aschermittwoch, am Passionssonntag oder am Palmsonntag aufgestellt. Diese Figuren wurden von Josef Benedikt Probst (1773-1861) sowie einigen Mitgliedern seiner Familie geschnitzt. © Johannes Plattner
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