Akademie der Künste Bilderkeller
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Ausstellung03.10.2018 - 31.12.2019
Die zeittypische, existentialistische Stimmung empfand die damalige Kunstkritik als depressiv, fortschrittsfeindlich und dekadent. Fritz Cremer verteidigte diese als im Grunde loyale, aber auch „mit sehr viel echter Skepsis“ ausgestattete, neue Generation. Er war überzeugt, dass die DDR gerade die „sogenannten schwierigen jungen Künstler“ braucht und „nicht die Musterknaben, die Langweiligen, Wohlgefälligen“. Als Reaktion auf die Ausstellung von 1961 war zu lesen: „die vertoteten Landschaften von Schroeder, das verkümmerte Buffetfräulein von Böttcher und die chinesischen Trauma von Metzkes verdeutlichen die Anklänge [...] an den Existenzialismus, zu dessen Pessimismus in Fragen des Daseins man sich scheinbar hingezogen fühlt. Die gleichsam aus der Konserve geschaffenen Werke, das Depressive ihrer menschlichen Entleerung, verdeutlicht das Abseitige ihrer künstlerischen Position, in die sie während ihres Aufenthaltes an der Akademie geraten sind.“
So sind die Wandbilder in der Akademie der Künste am Pariser Platz Zeugnisse einer jungen Generation in der Ostberliner Malerei, die sich einem verordneten Optimismus entzogen. Als Beispiele einer künstlerisch anspruchsvollen Haltung gegen die Doktrin des damals geforderten Sozialistischen Realismus sind sie gerade im Hinblick auf den Funktionswechsel des Gebäudes und der Erhaltung der historischen Spuren überaus wertvoll. War das in ihnen zelebrierte Bohèmeleben auch sentimental, so ist darin gleichzeitig ein Aufbegehren gegen den egalisierten Menschen zu sehen.
Meisterschüler der Akademie der Künste
Manfred Böttcher (1933–2001)
Böttcher studierte 1950–1955 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Wilhelm Lachnit und Heinz Lohmar und war 1955–1958 Meisterschüler der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin bei Heinrich Ehmsen. Ab 1961 arbeitete er freischaffend in Berlin. 1963–1968 leitete er den Mal- und Zeichenzirkel im Kreiskulturhaus Weißensee und erhielt 1984 den Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste der DDR.
Harald Metzkes (geb. 1929)
Metzkes studierte 1949–1953 Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Rudolf Bergander und Wilhelm Lachnit und arbeitete anschließend freischaffend in Bautzen. 1955–1958 war er Meisterschüler der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin bei Otto Nagel, 1957 unternahm er eine dreimonatige Studienreise mit Gertrud und John Heartfield sowie Werner Stötzer nach China. 1976 erhielt er den Käthe- Kollwitz-Preis der Akademie der Künste der DDR, 1986 wurde er Mitglied der Akademie der Künste der DDR, 1989–1991 war er Sekretär der Sektion Bildende Kunst, 1991 erfolgte sein Austritt aus der Akademie der Künste zu Berlin. Er lebt und arbeitet in Altlandsberg-Wegendorf.
Ernst Schroeder (1928–1989)
Schroeder wuchs in Stettin auf, machte eine Schlosserlehre in Swinemünde und lebte ab 1945 in Bansin/Usedom. 1949–1954 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg, wo er Meisterschüler bei Max Pechstein wurde. Nach dem Studium verdiente er Geld als Krankenpfleger. 1956–1958 war er Meisterschüler der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin bei Otto Nagel und Heinrich Ehmsen. 1959 zog er nach Hamburg, wo er bis zu seinem Tod zurückgezogen bei seiner Mutter lebte.
Werner Stötzer (1931–2010)
Stötzer machte bis 1948 eine Ausbildung zum Keramikmodelleur, danach studierte er bis 1951 an der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste in Weimar bei Heinrich Domke, Hans van Breek und Siegfried Tschiersky. 1951–1953 setzte er sein Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden bei Eugen Hofmann und Walter Arnold fort. 1954–1958 war er Meisterschüler der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin bei Gustav Seitz, 1962 erhielt er den Will-Lammert-Preis der Akademie der Künste der DDR. 1974 arbeitete er am Film Der nackte Mann auf dem Sportplatz von Konrad Wolf und Wolfgang Kohlhaase mit. 1975 erhielt er den Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste der DDR. 1975–1978 war er Gastdozent an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. 1978 wurde er Mitglied der Akademie der Künste der DDR, 1990– 1992 war er deren Vizepräsident.
Horst Zickelbein (geb. 1926)
Nach einer Lehre als Dekorateur besuchte Zickelbein 1948–1950 die Fachschule für Grafik und Buchgewerbe in Berlin. 1950–1955 studierte er an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst Berlin-Weißensee bei Horst Strempel und Bert Heller. 1955–1958 war er Meisterschüler der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin bei Heinrich Ehmsen. 1977 erhielt er den Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste der DDR. 1958–1995 war er freiberuflich in Berlin tätig und lebt seitdem auf Bornholm/Dänemark.
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03.10.2018 - 31.12.2019
Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg
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