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Haegue Yang VIP´s Union – Phase II

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Eine ungewöhnliche Möbelschau: Die zweite Phase der „VIP’s Union“ von Haegue Yang
„In dieser Ausstellung ist man durchaus auch physisch gefordert.“ Mit diesen Worten eröffnete Kunsthaus-Leiterin Barbara Steiner am gestrigen Abend die zweite Ausstellung der Koreanerin Haegue Yang. Im Juni 2017 hatte die international gefragte Künstlerin „very important persons“ aus Graz und der Steiermark um ein Möbel ihrer Wahl gebeten. Neun Monate lang ersetzten diese Leihgaben das Mobiliar des Kunsthauses. Nun soll die zweite Phase der Ausstellung unter dem Titel Surrender bewusst Unsicherheit erzeugen: Die Möbel wandern in den Ausstellungsraum, verlieren ihren funktionalen Status und werden zu Skulpturen. Unterstützt durch wechselnde Lichtverhältnisse und unangenehme Gerüche wird die in Phase I erzeugte Gemeinschaft brüchig. VIP’s Union wurde zuvor unter anderem in Berlin, Antwerpen und Seoul präsentiert. Graz ist der erste Standort, an dem die Schau in zwei Teilen realisiert wurde.

Besucht man derzeit den Space02 des Grazer Kunsthauses, findet man sich in einer ungewöhnlichen Möbelschau wieder. Bauernmöbel, Bürostühle, Tische und Stühle der Jahrhundertwende, Massenware, modernes und zeitgenössisches Design, selbst Gebautes oder eigenhändig Restauriertes: Ein Feld aus insgesamt 100 gefallenen Möbeln erstreckt sich über den farblosen Ausstellungsraum, ein unangenehmer Geruchsteppich liegt in der Luft. Der Titel der zweiten Phase von Haegue Yangs Ausstellung ist Programm: Surrender.

VIP’s Union wurde 2001 auf dem Artforum in Berlin begonnen, es folgten Umsetzungen bei Arnolfini, Bristol, im M HKA Antwerpen, im Bonner Kunstverein und im Leeum, Samsung Museum of Art, Seoul. Die Idee hinter dem Projekt: „very important persons“ aus der jeweiligen Region um ein Möbelstück zu bitten, um damit einen oder mehrere Räume auszustatten. 2017 adaptierte die in Berlin lebende Koreanerin Haegue Yang, die mittlerweile zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart zählt, die Arbeit für Graz. Das Kunsthaus entschied sich, für die Institution wichtige Personen aus der Steiermark um Möbel-Leihgaben zu bitten. 100 Personen sagten schließlich zu, darunter Künstler Erwin Wurm, Diözesanbischof Hermann Glettler oder Opern-Intendantin Nora Schmid.

Während sich die Möbel der steirischen VIPs in der ersten Phase von VIP’s Union in eigenwilligen Sitz-Ensembles über das gesamte Kunsthaus verteilten und damit eine temporäre Gemeinschaft im Kontrast zum standardisierten Kunsthaus-Mobiliar bildeten, verlieren diese in Phase II nun augenscheinlich ihren funktionalen Status. Das Mobiliar ist in den Ausstellungsraum gewandert, wurde gekippt, gedreht, auf den Kopf gestellt und vereinzelt. „Die in Phase I erzeugte Gemeinschaft soll damit in Zweifel gezogen und brüchig werden“, so Kunsthaus-Leiterin Barbara Steiner. Untermalt wird diese Unsicherheit durch Gerüche im Raum, die beim Betrachten einzelner Möbel ausgelöst werden und irritieren: Knoblauch, Marihuana, Schwefel oder verbrannter Gummi.

„Die Ausstellung ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern ein Innehalten und Überprüfen von Vorstellungen einer Gemeinschaft, die reibungslos funktioniert, wobei die Künstlerin den Begriff ‚Verlernen‘ bevorzugt“, erklärt Barbara Steiner. VIP’s Union von Haegue Yang ruft nicht zuletzt auch die Definitionsfrage auf den Plan: Was verstehen wir eigentlich unter einer „very important person“?






  • 15.02.2018 - 02.04.2018
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    Di-So, Feiertag 10 - 17 Uhr

    Kunsthauscafé
    So-Do 9-23 Uhr
    Fr-Sa 9-1 Uhr
    T +43-316/714 957



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  • Ausstellungsansicht, "Haegue Yang: VIP's Union", Foto: Universalmuseum Joanneum/N. LacknerAusstellungsansicht, "Haegue Yang: VIP's Union", Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
    Ausstellungsansicht, "Haegue Yang: VIP's Union", Foto: Universalmuseum Joanneum/N. LacknerAusstellungsansicht, "Haegue Yang: VIP's Union", Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
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  • Ausstellungsansicht, "Haegue Yang: VIP's Union", Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
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  • Ausstellungsansicht, "Haegue Yang: VIP's Union", Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
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