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Haus der Kunst

Symposium Archiv – Architektur – Gedächtnis am 18. Juli 2017

Haus der Kunst

Anlässlich des 80. Jahrestages seiner Eröffnung veranstaltet das Haus der Kunst ein halbtägiges Symposium unter dem Titel „Archiv - Architektur- Gedächtnis: (Neu)betrachtungen zum 80. Jahrestag der Eröffnung des Haus der Kunst". Das Symposium ist Teil der andauernden und aktiven Auseinandersetzung des Haus der Kunst mit seiner eigenen Vergangenheit. Diese zu reflektieren, offene und kritische Dialoge über das historische Erbe des Museums und seine derzeitige Rolle als Institution der globalen zeitgenössischen Kunst in Gang zu setzen, ist Teil des Programms des Hauses.

Am 18. Juli 1937 von Adolf Hitler als „Haus der Deutschen Kunst" eröffnet, war das Gebäude das erste Ausstellungshaus, das die kulturelle Ideologie der Nationalsozialisten repräsentierte.

Dieser sogenannte Tempel der deutschen Kunst eröffnete mit der ersten „Großen Deutschen Kunstausstellung", in der nur die von Hitler und dem Nazi-Regime als würdige und für das deutsche Volk als „richtige Kunst" erachteten Werke präsentiert wurden. Am Tag nach der Eröffnung und nur wenig Laufmeter vom Haus der Deutschen Kunst entfernt, wurde in der Ausstellung „Entartete Kunst" im Galeriegebäude am Hofgarten die moderne und avantgardistische Kunst dem öffentlichen Spott preisgegeben. Im Vorwort des Katalogs zur ersten „Großen Deutschen Kunstausstellung" war von Adolf Wagner, Gauleiter und Innenminister, zu lesen: „Es ist klar, dass die einzige, gesamtdeutsche Kunstausstellung nur das Vollkommenste, Fertigste und Beste, was deutsche Kunst zu vollbringen vermag, zeigen kann. Problematisches und Unfertiges hat jetzt und nie im Haus der Deutschen Kunst Aussicht auf Aufnahme".

Nach dem Sieg der alliierten Streitkräfte über das Deutsche Reich im Jahre 1945 war das Schicksal des Gebäudes als Ausstellungshaus zunächst unsicher. Doch bereits im Januar 1946 wurde der Name in „Haus der Kunst" geändert und das Ausstellungsprogramm grundsätzlich umgestaltet. Das neue Haus der Kunst suchte energisch den Anschluss an die internationale Moderne. Durch diese Umorientierung in der Programmatik wurden die Künstler, die von den Nationalsozialisten gebrandmarkt und verfolgt worden waren, rehabilitiert.

Im Jahr 1949, nur vier Jahre nach Ende des Krieges, präsentierte das Haus der Kunst die Ausstellung „Der Blaue Reiter", die die avantgardistischen Errungenschaften der Münchner Künstlergruppe hervorhob. Viele Ausstellungen folgten. 1955 eröffnete die erste Überblicksschau zum Werk von Pablo Picasso in Deutschland, „Picasso 1900-1955". „Tausende von Besuchern aus allen Teilen des Landes - und sogar aus Österreich, Frankreich und anderen Nachbarländern - strömen täglich zum Haus der Kunst, dem großräumigen Gebäude, das in Hitlers Blütezeit errichtet wurde, um die Nazi-Kunst auszustellen. Deutsche Kunstliebhaber behaupten, dass der verstorbene Diktator sich im Grabe umdrehen würde, wenn er wüsste, dass sein Lieblingsprojekt nun eine Schau von Picasso beherbergt", schrieb damals ein Journalist der Zeitung Stars and Stripes.

Der 80. Jahrestag fällt auch mit den Planungen für die bevorstehende Sanierung des Haus der Kunst zusammen, die seit dem vergangenen Herbst, als David Chipperfield seine ersten Ideen präsentierte, lebhaft diskutiert werden. Die Renovierung löst grundsätzliche gesellschaftliche Debatten über den Umgang mit einem Gebäude wie dem Haus der Kunst aus; außerdem wirft sie Fragen nach der Bedeutung von Archiv, Architektur und Erinnerung auf. Als Reaktion auf diese Diskurse und mit Blick auf die Möglichkeiten von Kunst und Künstlern, Interventionen in historisch belastete Architektur vorzunehmen, wird sich das Symposium auf die Untersuchung des Gebäudes als Archiv und Zeugnis konzentrieren, um das historische Denken in der Gegenwart zu stärken. Eingeladen sind Künstler, Kuratoren und Wissenschaftler, die sich an diesem Diskurs beteiligt haben.

In der Archiv Galerie eröffnet eine neue Ausstellung: „München, Sommer 1937. Große Deutsche Kunstausstellung und Entartete Kunst".

Außerdem wird die neue Publikation „Geschichten im Konflikt. Das Haus der Kunst und der ideologische Gebrauch von Kunst 1937-1955" vorgestellt.






  • 18.07.2017
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    Montag —  Sonntag 10  —  20 Uhr
    Donnerstag 10  —  22 Uhr

    Sammlung Goetz im Haus der Kunst
    Freitag —  Sonntag 10  —  20 Uhr
    Donnerstag 10  —  22 Uhr



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