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Daniel Knorr

Die Frau meines Lebens liebt mich noch nicht

Daniel Knorr

Schwarz und skriptural – dieses Begriffspaar fällt als verbindendes Element zweier Zyklen auf, die in einer antithetischen Gegenüberstellung zweier Werkkomplexe von Sigmar Polke (1941-2010) und Fabienne Verdier (*1962) gezeigt werden. Die Positionen gegenwärtiger Malerei, wie sie sich in der Sammlung Moderne Kunst und in der Sammlung Brandhorst zeigen, sind naturgemäß vielseitig, farbig, materialreich, und ihr Spektrum reicht von narrativer oder symbolischer Figürlichkeit bis zur Abstraktion. Dass Malerei sich auch im reduzierten Schwarzweiß oder in strenger Monochromie bewegen kann, ist seit Jahrhunderten geübte Praxis. Sie steht auch in einer engen Relation zur Kalligraphie, Zeichenkunst und Graphik: Hier wie dort spielt der Strich eine fundamentale Rolle, knapp linear oder mit einem übermäßig breiten, schwungvoll geführten, farbgesättigten Pinsel ausgeführt wie bei Fabienne Verdier.

Ebenso wichtig sind die Grenzgänge hinsichtlich der benutzten Technologien: Das verdeutlicht der Zyklus der an den größten deutschen Renaissancekünstler anknüpfenden „Dürer-Schleifen“ des humoristisch-wandlungsfähigen Malers Sigmar Polke, die als Werke im Gemäldeformat ausgeführt sind, aber mit dem zeichnerisch-disziplinierten Strich und unter Verwendung des fotografisch konnotierten Materials Silberoxid ausgeführt sind. Sigmar Polkes acht „Dürer-Schleifen“ entstanden 1986 für den Deutschen Pavillon der Biennale in Venedig und wurden 1992 mit Unterstützung von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen erworben. Fabienne Verdiers „Mélodie du réel“ entstand 2014 für die „Königsklasse II“ in Schloss Herrenchiemsee und wurde 2016 mit Unterstützung der International Patrons of the Pinakothek für die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen angekauft.

Eine Armada von Matrjoschka-Figuren in unterschiedlichsten Größen erwartet das Publikum im Obergeschoss der Pinakothek der Moderne. Das raumgreifende Werk „Die Frau meines Lebens liebt mich noch nicht“ (1999) stammt von Daniel Knorr, der, 1968 in Bukarest geboren und in Deutschland aufgewachsen, zu den vielseitigsten Künstlern seiner Generation zählt. Die runden, freundlichen Figuren wecken viele Assoziationen – von Familienverbindungen bis zu Russland-Klischees und der globalen Souvenir-Industrie.

In unmittelbarer Nachbarschaft der Installation „Doppelgarage“ (2002) von Thomas Hirschhorn, deren zentrales Thema kriegerische Konflikte sind, die aus Machtgier oder Zurücksetzung entstehen, wirken Knorrs „Matrjoschkas“ wie eine stumme Zivilgesellschaft, die still erträgt oder stumm demonstriert.






  • 01.06.2017 - 24.09.2017
    Ausstellung »
    Pinakothek der Moderne »

    TÄGLICH AUSSER MO 10.00 - 18.00 DO 10.00 - 20.00

     

     

    Pinakothek der Moderne
    Sammlung Moderne Kunst 



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  • Daniel Knorr, La femme de ma vie ne m´ aime pas encore, Installation  © VG Bild-Kunst Bonn, 2016
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    Pinakothek der Moderne
  • Daniel Knorr (*1968), La femme de ma vie ne m´aime pas encore, 1999 Installation: 99 Figuren aus Pappmaché, bemalt. Installationsdetail. Foto: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Haydar Koyupinar © Daniel Knorr / VG Bild-Kunst, Bonn 2017
    Daniel Knorr (*1968), La femme de ma vie ne m´aime pas encore, 1999 Installation: 99 Figuren aus Pappmaché, bemalt. Installationsdetail. Foto: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Haydar Koyupinar © Daniel Knorr / VG Bild-Kunst, Bonn 2017
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