Von 24. bis 26. März 2017 findet die Kunstmesse Art Austria bereits zum zehnten Mal statt, dieses Jahr erstmalig im Gartenpalais Liechtenstein in Wien (Fürstengasse 1, 1090 Wien). Der Fokus liegt wie immer auf österreichischer Kunst und rund 40 renommierte Aussteller beteiligen sich in dem Palais Liechtenstein an der Messe.

Wir zeigen dort in einer umfassenden Werkschau Ölbilder, Zeichnungen, Radierungen und Skulpturen des Künstlers Gotthard Muhr (1939-2013).

Gotthard Muhr studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Max Melcher in der Meisterklasse für Malerei und Grafik. Mehrfach wurde er ausgezeichnet, so 1966 durch den österreichischen Staatspreis für Grafik, oder 1983 durch den Römerquellepreis. 1975 vertrat er Österreich auf der Biennale Sao Paulo. Er lehrte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien

In den 60er Jahren ist Muhr vor allem als Grafiker hervorgetreten und als die Albertina die ersten Aquatintablätter erwarb, war er gerade einmal 26 Jahre alt. Ankäufe von so jungen Künstlern waren damals eher unüblich. Neben Radierungen schuf er Ölbilder, Holzschnitte, Plastiken und Skulpturen. Seine Themen sind schwierig, schwer zugänglich und oft schwer erträglich: Aggression und Gewalt, Tod und Vergänglichkeit. Das stellt er dar an Mensch und Tier, selten an ganzen Exemplaren, eher an einzelnen Körperteilen und gerne an Körperdeformationen.

Skelette, Schädel, Kiefer ua. lassen an Verwesung, Verderben und Vergehen denken. Durch die Verknüpfung von Tod und Verwesung mit Komik und Ironie – die unübliche Verbindung von in mitteleuropäischen Kulturen nicht Zusammengehörendem – werden Sehgewohnheiten vor eine Herausforderung gestellt. Das ließ Kritiker seit 1965 zu einem Adjektiv-reichen Vokabular greifen: abstrus, absurd, abwegig, bizarr, grotesk, kauzig, kurios, makaber, morbid, fantastisch, schrullig, skurril.

Anschließend an die Kunstmesse zeigen wir eine erweiterte Werkschau in unseren Galerieräumlichkeiten in Krems. Die Eröffnung dieser Ausstellung findet am 1. April um 12 Uhr statt und wird bis 20. Mai 2017 zu sehen sein.