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Galerie Lisa Kandlhofer

KARL KARNER Spiel Gerade Höllentor

Galerie Lisa Kandlhofer

Karl Karner arbeitet in den verschiedensten Sparten der Kunst. Bronze- und Aluminium- skulpturen und aufwendige installative Arbeiten zählen ebenso zu seinen Medien wie Perfor- mances, die er gemeinsam mit der Tänzerin Linda Samaraweerová realisiert. In seiner Arbeit interessieren ihn Aspekte der Körperwahrnehmung und Körperlichkeit, die er nicht nur auf den menschlichen Körper bezieht, sondern auch mit Objekt, Materialität und Raum in Verbindung bringt.

Ausstellungen und Performances fanden u.a. in der Galerie ABContemporary in Zürich, bei Art.endart in Berlin, bei ImPulstanz Wien, im Kunstmuseum Graz, im Lentos in Linz, in der Neuen Galerie in Graz, im State Museum of Fine Arts in Baku, im Tanzquartier Wien oder XING Bologna statt.

Karl Karners Arbeiten sind u.a. in der Sammlung des BKA, des Landesmuseums Joanneum, des Stiftes Admont, den Sammlungen Cserny und Wolf sowie der Vienna Insurance Group vertre- ten. Karl Karner, Jahrgang , studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Heimo Zobernig. Er lebt und arbeitet in Wien und Feldbach.

Das jüngere Werk des  in Feldbach geborenen Künstlers, der in der Oststeiermark und in Wien lebt und arbeitet, ist ein explosives Gemenge von Antagonismen: kalt und heiß, statisch und dynamisch, trocken und nass, alt und neu sind auf permanentem Kollisionskurs. Ein prekäres Fest des Gegensätzlichen, das Arbeiten hervorbringt, die auf aufwendigen kunst- gießerischen Techniken (Wachsausschmelzverfahren) und Materialexperimenten mit Sand, Aluminium, Wachs und Bronze beruhen. Karners skulpturales Werk thematisiert Formbildungs- prozesse, setzt die freie Assoziationskraft des Betrachters in Gang, der wie bei einem Ror- schachtest nach figurativen Analogien sucht, und vermeidet endgültige Aussagen und auktoria- le Setzungen. Die Performanz der Form, die aus kunsthistorischer Sicht ihren Ursprung in Auguste Rodins Höllentor hatte und sich aus der amorphen Masse des bloßen Materials fast heroisch zur Figuration erhob, übersetzt der Künstler in scheinbar organisch wuchernde, archaische Formen, die er häufig mit objets trouvés kombiniert. Den Zugang zu seiner Kunst, die sich aus einer dunklen Farbpalette nährt und aus schweren und harten Materialien besteht, bezeichnet Karner als spielerisch: Ein höllisches Spiel, in dem das Naturwüchsige mit dem Kunstfertigen eine morganatische Verbindung eingeht.

Das räumliche Setting der Schau, die neben den kleinen, preziösen, manchmal mit Ruß kolorierten oder pastellfarbenen Arbeiten ein Aquarium mit unterwassergezogenen Wachsar- beiten zeigt, folgt einem aleatorischen Prinzip: Große, schwere Aluminiumplatten akzentuieren die Ausstellung, sie werden aneinandergelehnt oder in fragile Balanceverhältnissen gesetzt. Die kleinen Skulpturen, die trotz ihrer offensichtlichen Gemachtheit so sehr an Urformen, rhizomatische Strukturen und Dschungelgewächse denken lassen, dynamisieren den Raum und bringen die statische Materie zum Tanzen. Man könnte auch sagen, dass Karl Karner den abstrakten Expressionismus nach dem Vorbild von Jackson Pollock in die Dreidimensionalität treten lässt und seine performative Arbeit mit Linda Samaraweerova in der Skulptur ästhetisch verdichtet.

Angela Stief






  • 14.12.2016 - 12.02.2017
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    Tuesday- Friday: 11.00am - 7.00 pm
    Saturday: 11.00 am - 4pm



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