Frankfurter Städel Museum
Watteau. Der Zeichner
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Ausstellung19.10.2016 - 15.01.2017
Das Städel Museum besitzt in seiner Gemäldesammlung die früheste Version der berühmten Komposition Die Einschiffung nach Kythera (um 1709–1712), die, auch durch die beiden weiteren Fassungen im Louvre und im Schloss Charlottenburg in Berlin, wohl die berühmteste Schöpfung des Künstlers überhaupt ist. Um dieses Werk, das innerhalb der Ausstellung durch fünf weitere Gemälde ergänzt wird, gruppiert „Watteau. Der Zeichner“ 50 ausgewählte Zeichnungen. Die Präsentation beginnt mit frühen Blättern Watteaus, die Figuren aus der Welt des Theaters, aber auch der Jahrmärkte und Volksfeste zeigen. Seine frühen Studien zum Theater aus den Jahren um 1709 bis 1712 führen thematisch unmittelbar zur Einschiffung (oder Pilgerfahrt) nach Kythera. Neben dem Gemälde aus dem Städel Museum werden in diesem Abschnitt vorausgehende Studien von männlichen und weiblichen Modellen in Pilgerkleidung präsentiert. Auch andere populäre Themen seiner Zeit griff Watteau auf, davon zeugen seine Soldaten- und Jagdszenen. Dass der Zeichner Watteau ein sublimer Meister der Drei-Kreiden-Technik war, zeigen seine Zeichnungen nach Mitgliedern einer persischen Gesandtschaft, die 1715 Paris besuchte. Um die gleiche Zeit entstandenen Studien der „Savoyarden“, den bettelarmen Straßendarstellern und -händlern der französischen Hauptstadt. Nach einem Kapitel, das Watteaus Beschäftigung mit den Werken anderer Künstler zeigt, kommt die Schau auf das bedeutendste Thema in seinem Schaffen zurück: Das Sujet der Fête galante hat in der Einschiffung nach Kythera seinen Ausgangspunkt, aber auch später noch ist es bestimmend und kennzeichnend für seine Arbeiten und eng mit seinem Namen verbunden. Auch das Theater, das die Welt der Gefühle ohne Einschränkung durch die gesellschaftliche oder natürliche Wirklichkeit präsentieren kann, nimmt Watteau als artifizielles und zugleich reales Moment in seine Malerei immer wieder auf. Was in der Auseinandersetzung mit dem Theater bereits anklingt, die Reflexion von Gefühlsereignissen, thematisiert die Ausstellung in einem weiteren Kapitel. So werden hier Zeichnungen präsentiert, in denen Watteau Blicke, Gedanken und Gefühle seiner Modelle festhielt. Ihr Ende findet die Schau „Watteau. Der Zeichner“ mit 13 Zeichnungen von Nachfolgern des Künstlers – wie Antoine Coypel (1661–1722), Nicolas Lancret (1690–1743), François Boucher (1703–1770) oder Jean Honoré Fragonard (1732–1806) – aus dem Bestand des Städel Museums. Zudem wird eine 1726–1728 veröffentlichte Publikation mit 350 Radierungen (unter anderen von François Boucher) nach Zeichnungen Watteaus gezeigt.
Zur Ausstellung erscheint im Hirmer Verlag ein Katalog mit einem Vorwort von Philipp Demandt und Marjan Scharloo. Die Publikation bietet eine Einführung in die Kunst Watteaus von Martin Sonnabend; Michiel Plomp (Teylers Museum, Haarlem) untersucht die Auseinandersetzung des Künstlers mit den Werken jener „Alten Meister“, die er sich zeichnend als Vorbilder wählte, und der Watteau-Experte Christoph Martin Vogtherr (Wallace Collection, London und designierter Direktor der Hamburger Kunsthalle) analysiert unter verschiedenen Aspekten die spezifischen zeichnerischen Strategien Watteaus, die sich deutlich von der sonst üblichen Praxis seiner Zeit unterscheiden.
WATTEAU. DER ZEICHNER
KURATOREN: Dr. Martin Sonnabend (Leiter Graphische Sammlung bis 1750, Städel Museum), Dr. Michiel Plomp (Hauptkonservator der Kunstsammlungen, Teylers Museum)
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19.10.2016 - 15.01.2017
ÖFFNUNGSZEITEN: Di, Mi, Sa, So + Feiertage 10.00–18.00 Uhr, Do + Fr 10.00–21.00 Uhr, montags geschlossen
SONDERÖFFNUNGSZEITEN: Sa, 24.12., geschlossen; So, 25.12., 10.00–18.00 Uhr; Mo, 26.12., 10.00–18.00 Uhr; Sa, 31.12., geschlossen; So, 1.1.2017, 11.00–18.00 Uhr; Mo, 2.1.2017, 10.00–18.00 Uhr
EINTRITT: 14 Euro, ermäßigt 12 Euro