Kunsthaus Zürich
PETER WECHSLER. ZEICHNUNGEN.
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Ausstellung11.11.2016 - 22.01.2017
Vom 11. November 2016 bis 22. Januar 2017 richtet das Kunsthaus Zürich dem in Zürich geborenen und in Wien lebenden Künstler Peter Wechsler (*1951) die erste Museumsausstellung in der Schweiz aus. Die Präsentation umfasst 74 Werke, Bleistift- und Tuschpinselzeichnungen sowie Radierungen auf Papier.
In der Ausstellung mit dem Titel «Kleinteilig wächst die Welt zusammen» wird ein Zyklus eindrucksvoller grossformatiger Bleistiftzeichnungen gezeigt, den Peter Wechsler im Zeitraum zwischen 1994 und 2008 schuf. Als erstes Kunstmuseum präsentiert das Kunsthaus darüber hinaus eine Auswahl von ungerahmten Tuschpinselarbeiten aus jüngster Zeit (2012–2016). Frei von Konzept und Bildraster entfalten diese Arbeiten eine suggestive Kraft, deren Ordnungsgefüge sich dem Betrachter auf subtile Weise mitteilt. Das Wechslerʼsche Wachstumsmodell – Kleinteilig wächst die Welt zusammen – rekurriert bewusst auf die kreativen Ressourcen des Mehrdeutigen, um Distanzen zu überbrücken und das Verständnis für unterschiedlich gewachsene Strukturen durch eine erneuerte Bildsprache zu vertiefen. Zusammen mit einigen frühen Werken aus den 1970er- und 1980er-Jahren vermag die Ausstellung mit 74 Arbeiten auf Papier einen schlaglichtartigen Überblick über das gesamte zeichnerische Schaffen dieses Künstlers zu geben.
RÄUME UND STRUKTUREN SCHAFFEN. WAHRNEHMUNG AKTIVIEREN
Wechsler wurde in Zürich geboren, wo er auch aufwuchs. Nach einem Internatsaufenthalt in Davos studierte er von 1971 bis 1974 an der Akademie der bildenden Künste in Wien, zuerst bei Rudolf Hausner, einem der wichtigsten Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, dann in der Meisterklasse des Herbert Boeckl-Schülers Walter Eckert. Seit Studienbeginn lebt und wohnt er mit seiner Familie in Wien und arbeitet in einem Dachatelier, das er seit 1975 täglich nutzt. Wechsler gehört zu einer Generation abstrakter Künstler, die der Zeichnung als System und sinnliches Ereignis in der Nachfolge von Minimal Art und Konzeptkunst neue, kontemplative Ausdrucksbereiche erschlossen hat. Dabei geht es um die prinzipielle Frage: Wie können durch einen teils systematisch konstruktiven, teils spontan gestischen Einsatz zeichnerischer Mittel konkrete Räume und Strukturen geschaffen werden, welche die sinnliche Wahrnehmung des Betrachters aktivieren und herausfordern?
ENTSTEHUNG ÜBER MONATE UND JAHRE
Wechslers Werke lassen viel von ihrem jeweiligen Entstehungsprozess erkennen. Der Aufbau seiner fein strukturierten Zeichnungen auf teils farbig grundiertem, schweren Aquarellkarton, teils auf weissem Papier fordert ein permanentes Sich-Entscheiden, wobei auch «Fehlentscheidungen» Teil des reflektierten, durch Variationen sich fortlaufend stabilisierenden Systems sind. Die Bleistiftzeichnungen Wechslers entstehen oft über Monate und manchmal über Jahre. Die Arbeiten mit Pinsel und Tusche hingegen reichen von spontanen Zeichensetzungen bis hin zu kleinteiligen Strukturverläufen, die über den Bildrand in den umgebenden Raum verweisen. Dabei spielen die eigene mentale und körperliche Vorbereitung sowie das Wirken über den Akt des Zeichnens hinaus in andere Medien wie Glasobjekte, Malerei und Druckgrafik eine wichtige Rolle.
WERKE AUS BEDEUTENDEN SAMMLUNGEN. PUBLIKATION
Bernhard von Waldkirch, Konservator der Grafischen Sammlung am Kunsthaus Zürich, hat die Präsentation gemeinsam mit dem Künstler eingerichtet. Im Jahr 2008 erwarb das Kunsthaus als erstes öffentliches Museum in der Schweiz eine grosse Zeichnung: «WVZ Nr. XVIII». Dieses Blatt aus dem Jahr 2004 ist Teil eines Zyklus von 23 grossformatigen Bleistiftzeichnungen, welcher in seinen Hauptzügen jetzt rekonstruiert wird. Neben diesem Werk aus dem Bestand des Kunsthauses kommen Leihgaben aus der Albertina in Wien und verschiedenen bedeutenden Privatsammlungen nach Zürich.
Zur Ausstellung erscheint im Wienand Verlag (Köln) eine Publikation (112 Seiten, über 75 Farbabbildungen) mit Beiträgen von Vera Hausdorff (Camille Graeser Stiftung, Zürich), Marietta Mautner Markhof, Heinz Widauer (beide Albertina, Wien) und Bernhard von Waldkirch (Kunsthaus Zürich). Sie ist am Kunsthaus-Shop für CHF 25.- erhältlich. Das Kunsthaus schätzt sich glücklich, dass Peter Wechsler der Veröffentlichung seines Textes «Vom Zeichnen mit der Hand» zustimmte. Dieses Manifest der Bescheidenheit, der handwerklichen Präzision und der künstlerischen Freiheit reiht sich ein in die Tradition der Künstlertexte des 20. und 21. Jahrhunderts.
Dank Unterstützung durch Uniqa Kunstversicherung Schweiz sowie die Stiftung Erna und Curt Burgauer.
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11.11.2016 - 22.01.2017
Offen: Fr–So/Di 10–18 Uhr, Mi/Do 10–20 Uhr.
Erwachsene: CHF 22.–/17.– (reduziert)
Gruppen ab 20 Pers.: CHF 17.–