Kunstintervention
Alberto Garutti in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 3. September 2016
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Ausstellung03.09.2016
Zur Feier des 100-jährigen Jubiläums der Kestner Gesellschaft erscheint am 3. September 2016 eine besondere Ausgabe der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung: Der italienische Künstler Alberto Garutti wird in der Samstagsausgabe eine seiner bekannten Kunstinterventionen realisieren. Garuttis Werk hält durch die Verbreitung der Zeitungsexemplare Einzug in den öffentlichen Raum Hannovers und den Alltag der Leserinnen und Leser. Die Präsentation von Alberto Garuttis Kunstintervention in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung wird im Herbst in der Kestner Gesellschaft ausgestellt.
Alberto Garutti erkundet mit seinen Kunstinterventionen den öffentlichen Raum. Diese zeigen die Beziehungen zwischen privaten und öffentlichen Institutionen im Gefüge von gesellschaftlichen Strukturen auf. Dabei macht er persönliche Erinnerungen und Erlebnisse von Menschen sichtbar, die durch die Teilhabe am öffentlichen Raum in einem besonderen Verhältnis zu ihm stehen. Einem anthropologischen Ansatz folgend entstehen ortsspezifische Eingriffe, Installationen und prozessuale Gemeinschaftsprojekte zwischen dem Künstler und den Bürgerinnen und Bürgern einer Stadt. Ein charakteristisches und wiederkehrendes Element in Garuttis Œuvre sind Widmungen, die in Form von kurzen, lyrischen Beschriftungen in Kommunikation mit einem öffentlichen Publikum treten. Alle für den öffentlichen Raum entstandenen Kunstwerke Garuttis werden durch solche Beschriftungen begleitet und erläutert, um neben dem wissenden Betrachter auch den zufälligen Passanten an das Werk heranzuführen. So verbindet Garutti in einer seiner Arbeiten Straßenlaternen eines Stadtteils mit dem örtlichen Krankenhaus und widmet das Werk jedem dort geborenen Baby. Der Moment der Geburt wird übersetzt in ein dezentes Aufflackern und Abdimmen einzelner Laternen. Zusätzlich wird die Arbeit durch eine Widmung begleitet. Trotz ihrer ortsspezifischen Verankerung haben diese kurzen Texte den Anspruch auf eine möglichst weit angelegte Reichweite und treten je nach dem jeweiligen Kontext in unterschiedlichen Gestaltungsformen in Erscheinung. In Form von Werbetafeln, Zeitungen oder Platzdeckchen in Restaurants überwinden Garuttis Kunstinterventionen die Grenzen der traditionellen Kunstinstitution und integrieren sich in das alltägliche Leben einer breiteren Öffentlichkeit.
»Alberto Garutti wurde einmal als ein ‚unsichtbarer Direktor eines Theaters der Realität‘ bezeichnet –eine sehr treffende Beschreibung für seinen künstlerischen Ansatz und zugleich auch der Grund, warum ich ihn für das künstlerische Projekt in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vorgeschlagen habe. Als Leser einer Tageszeitung kann man diesem ‚Theater der Realität‘ schlechthin beiwohnen. Kunst in eine Zeitung einzuschleusen, die sich systematisch in bestehende Strukturen einschreibt, erschien mir vor dem Hintergrund unseres rasant verändernden Umgangs mit Information und Zeit besonders interessant«, so Christina Végh, Direktorin der Kestner Gesellschaft.
Alberto Garutti (*1948 in Galbiate, Italien) lebt und arbeitet in Mailand. Sein Werk war unter anderem in Einzelausstellungen im S.M.A.K. Museum in Gent, im 21st Century Museum of Modern Art in Kanazawa, Japan und im Marta Herford zu sehen. Neben seiner künstlerischen Praxis lehrt Alberto Garutti an der Università Iuav di Venezia und am Institut für Design und Kunst der Politecnico di Milano.
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“I scoop on the one hand from personal experiences and on the other hand from my...
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03.09.2016
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