Seit vergangenem Freitag ist Liechtenstein zum ersten Mal an der internationalen Kunstausstellung „La Biennale di Venezia“ präsent. In Form eines zehntägigen sogenannten „Collateral Event“ ist das Land im Palazzo Trevisan degli Ulivi zu Gast, welcher von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia bespielt wird. Der Auftritt wird vom Kunstverein Schichtwechsel (Laura Hilti, Luis Hilti, Annett Höland und Flurina Seger) kuratiert, das Kunstmuseum Liechtenstein hat die Projektleitung inne.

Unter dem Titel „The Silver Lining“ wird in Venedig bis zum kommenden Sonntag zeitgenössische Kunst aus Liechtenstein und anderen europäischen Kleinstaaten gezeigt. Um einen kritischen Vergleich zwischen verschiedenen Ländern zu ermöglichen und ein Feld des Dialogs und der Zusammenarbeit zu eröffnen, hat der Kunstverein Schichtwechsel junge Kunstschaffende aus Liechtenstein, Island, Luxemburg und Montenegro zur Teilnahme eingeladen. Folgende Künstlerinnen und Künstler stellen aktuell an der Kunstbiennale aus: Beate Frommelt und Anna Hilti aus Liechtenstein; Gabríela Friðriksdóttir, Gunnhildur Hauksdóttir und Anna Fríða Jónsdóttir aus Island; Karolina Markiewicz und Pascal Piron aus Luxemburg sowie Adrijana Gvozdenović und Natalija Vujošević aus Montenegro.

Eröffnet wurde „The Silver Lining“ am Freitagabend, 23. Oktober, mit über 100 Vernissage-Gästen. Am Samstagvormittag präsentierte Produzent Donato Rotunno den Dokumentarfilm „Mos Stellarium“ des Luxemburger Künstlerduos Karolina Markiewicz & Pascal Piron. Kunst- und Kulturschaffende aus verschiedenen Ländern reflektierten in einer am Abend veranstalteten Diskussionsrunde über ihre Auseinandersetzung und ihre Erfahrungen mit dem Buch als künstlerischem Medium.

Für das bevorstehende Wochenende stehen neben weiteren Gesprächsrunden zwei öffentliche Proben für die Performance „Der Abstand“ von Gunnhildur Hauksdóttir (Island) auf dem Programm. Die Performance mit den Liechtensteiner Seniorinnen Silvia Gstöhl, Berta Ritter, Nelly Stamm und Berta Brunhart wird einen Höhepunkt der Finissage am Samstagabend bilden. Bis dahin ist die Ausstellung täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, um 11 Uhr lädt der Kunstverein Schichtwechsel jeweils zu „Gipfile & Coffee“, einem lockeren Rahmen für den persönlichen Austausch mit den Kunstschaffenden und Kuratoren.